Cyber- und Informationsraum

Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum besucht Einsatznachbereitungs-seminar des ITBtlInformationstechnikbataillon 383

Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum besucht Einsatznachbereitungs-seminar des ITBtlInformationstechnikbataillon 383

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Lesedauer:
3 MIN

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Einsatznachbereitungsseminare kennen die meisten Soldaten nur im Zusammenhang mit einem vorangegangenen Auslandseinsatz. Dass diese auch im Rahmen von Amtshilfeeinsätzen Bedeutung bekommen würden, konnten sich vor Beginn der Corona-Pandemie sicher die wenigsten vorstellen. Doch auch hier hat sich gezeigt, dass die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten den verschiedensten Belastungen ausgesetzt sind, mit denen sie nach dem Ende des Auftrages nicht allein gelassen werden dürfen.

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Hier können die Soldatinnen und Soldaten über das Erlebte reden und sich austauschen.

Bundeswehr/ITBtl 383

Seit November 2020 sind die Soldatinnen und Soldaten vom Erfurter Informationstechnikbataillon 383 in einer Vielzahl von Amtshilfeeinsätzen im Rahmen der „Helfenden Hände“ gebunden. Dank der sinkenden Inzidenzen und der steigenden Impfquote nimmt die Einsatzbelastung inzwischen langsam ab. Neben der Rückkehr zum militärischen Alltag bietet dies auch die Möglichkeit, das erlebte aufzuarbeiten. So startete das Thüringer ITInformationstechnik-Bataillon Ende Mai als erstes im Kommandobereich CIRCyber- und Informationsraum mit der Durchführung von Einsatznachbereitungsseminaren (ENBS). Bei der zweitägigen Veranstaltung haben bis zu zehn Teilnehmende die Möglichkeit, ihre Eindrücke in der Gruppe oder in Einzelgesprächen aufzuarbeiten. „Die Soldaten haben ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht und jeder einzelne geht anders damit um“, erklärt Stabsfeldwebel Stefan Wenzlowski, der als ausgebildeter Lotse und Moderator die Seminare durchführt.

Reflektion über positive, aber auch belastende Situationen in der Corona-Hilfe

Soldaten sitzen in einem großen Kreis zusammen und unterhalten sich.

Gespräche mit Anderen helfen oft erlebte Situationen besser zu verarbeiten.

Bundeswehr/ITBtl 383

In ziviler Atmosphäre auf der Niederburg in Kranichfeld haben die Soldaten aus den unterschiedlichen Dienstgradgruppen die Möglichkeit, frei heraus über ihre Eindrücke und Empfindungen zu sprechen. Dabei traten sowohl positive als auch negative Erlebnisse zutage. „Die meisten sind grundsätzlich mit ihren Einsätzen zufrieden und freuen sich, dass sie etwas zur Bewältigung der Pandemie beitragen konnten. Es gibt aber auch Soldaten, für die die individuellen Erfahrungen besonders in den Altenheimen sehr belastend waren“, so Wenzlowski weiter. Neben den situativen Ereignissen spielten aber auch die Rahmenbedingungen der Einsätze eine große Rolle. So sei es natürlich ein Unterschied, ob man jeden Tag nach seinem Einsatz wieder bei seiner Familie ist oder über mehrere Wochen teils alleine in einem Hotel fern der Heimat untergebracht ist. „Es gibt einige, bei denen aufgrund der längeren und wiederholten Abwesenheiten von daheim Probleme in der Beziehung oder mit der Familie aufgetreten sind“, berichtet Wenzlowski.

Gespräche über das Erlebte und Entspannungsübungen helfen beim Stressabbau

Mehrere Personen unterhalten sich

Im Einsatz Helfende Hände sind die Soldatinnen und Soldaten mit schwierigen Situationen in Berührung gekommen. Diese gilt es zu verarbeiten.

Bundeswehr/ITBtl 383

Beim bisher sechsten Durchgang des Seminars ließ es sich auch der Inspekteur Cyber- und Informationsraum, Vizeadmiral Dr. Thomas Daum nicht nehmen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Dafür nahm er gerne die 400 Kilometer Autofahrt aus Idar-Oberstein vom vorangegangenen Dienstaufsichtsbesuch nach Kranichfeld in Kauf. Von einem Dienstaufsichtsbesuch, wie er für gewöhnlich üblich ist, lässt sich bei dieser Visite jedoch nicht sprechen. In lockerer Runde nahm er an den Gesprächen teil und begab sich im Anschluss gemeinsam mit den Teilnehmenden auf die Gymnastikmatte für ein paar Entspannungsübungen. „Beim autogenen neurogenen Zittern handelt es sich um Übungen, die besonders nach traumatischen Erlebnissen oder stressigen Situationen helfen, sich zu entspannen und den Stress abzubauen“, erklärt Frau Czycholl von der evangelischen Militärseelsorge. Ein Einsatz endet erst, wenn die Nachbereitung abgeschlossen ist.

Nach den Gesprächsrunden und Übungen ging es für die Seminarteilnehmenden und den Vizeadmiral auf den Campingplatz in Hohenfelden. Während die Soldaten ihre Unterkünfte bezogen, erhielt der Inspekteur einen Lagevortrag zur Unterrichtung über die Corona-Einsätze und die Nachbereitungsseminare vom stellvertretenden Bataillonskommandeur Oberstleutnant Burk. In gemütlicher Lagerfeueratmosphäre mit Thüringer Bratwurst nutzte der Vizeadmiral bis spät in den Abend die Gelegenheit für persönliche Gespräche mit den Soldaten. Wie wichtig ihm die Einsatznachbereitung und die Aufarbeitung des Erlebten im Rahmen solcher Veranstaltungen ist, brachte er dabei mehrfach deutlich zum Ausdruck.

„Der Auslandseinsatz endet auch nicht mit der Rückkehr aus dem Einsatzgebiet, sondern erst dann, wenn die Nachbereitung abgeschlossen ist. Diese Denkweise benötigen wir auch bei den aktuellen Amtshilfeeinsätzen“, begründet Vizeadmiral Dr. Daum die Bedeutung solcher Nachbereitungsseminare.

von Norman Heidler  E-Mail schreiben

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