Militärische Kommunikation als Teil der Dimension CIRCyber- und Informationsraum

Vom optischen Telegrafen zur Dimension Weltraum: Die Fernmeldetruppe steht für den rasanten Fortschritt der Informationstechnologie in Streitkräften. Die einstige Telegrafentruppe kann mittlerweile auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken. Heute gehören die Fernmelder zur Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum.

Seit 125 Jahren ist die Fernmeldetruppe ein unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Militärs. Sie spielt eine entscheidende Rolle für die Koordination und Effizienz militärischer Operationen. Ob über Draht, Funk oder digitale Netzwerke – die Fernmelder und ihre Nachfolgeorganisationen stellen sicher, dass Befehle und Informationen schnell und zuverlässig übermittelt werden.

Fernmelder als Faktor für Erfolg und Sicherheit

Ihre Arbeit ermöglicht, Truppenbewegungen präzise zu steuern und taktische Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. Diese Fähigkeiten sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg und die Sicherheit moderner Streitkräfte. Auf Führungsfähigkeit, Kommunikation und Aufklärung sind alle Bereiche der Streitkräfte angewiesen.

Moderne Führungs-, Stör- und Aufklärungsmittel spielen eine zentrale Rolle bei der Informationsüberlegenheit der Bundeswehr auf dem Gefechtsfeld. Das Spektrum der Fähigkeiten reicht vom Betrieb und Schutz von Informationstechnik, von Elektronischer Kampfführung und Militärischem Nachrichtenwesen über Operative Kommunikation und die Bereitstellung von Geoinformationen bis zur Kampfmittelabwehr aus sicherer Entfernung mit dem Roboter tEODortelerob Explosive Ordnance Disposal and observation robot.

Nachfolger für Tetrapol ab 2025

Präsentiert wurden in Pöcking anlässlich des Jubiläums technische Neuheiten der Satellitenkommunikation. Es wurde der Nachfolger des digitalen Funksystems TETRAPOL vorgestellt, der im nächsten Jahr eingeführt werden soll. Er wird kompatibel mit dem BOS-Funk sein, der zum Beispiel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten für deren Kommunikation untereinander und in Einsätzen genutzt wird. Das neue System ermöglicht es der Bundeswehr, bei gemeinsamen Einsätzen, zum Beispiel in der Katastrophenhilfe, problemlos mit den Blaulichtkräften zu kommunizieren.

Fernmeldetruppe und Führungsfähigkeit

Der Blick auf die heutigen ITInformationstechnik-Bataillone der Teilstreitkraft CIRCyber- und Informationsraum verdeutlicht die Entwicklung der Fernmeldetruppe. Haben die ersten Fernmelder vor 125 Jahren noch mit Telegrafen, Draht, Morseapparaten und Brieftauben gearbeitet, verwenden die Soldatinnen und Soldaten heute modernste Technik wie Satellitenkommunikationssysteme. In Pöcking demonstrierte das ITInformationstechnik-Bataillon 293 aus Murnau die verschiedenen Komponenten eines solchen Systems, die zusammenwirkend als mobile Service Delivery Points (SDPService Delivery Point) bei der Landes- und Bündnisverteidigung zum Einsatz kommen. Die SDPsService Delivery Points binden Gefechtsstände an ITInformationstechnik an und garantieren somit Führungsfähigkeit und eine vernetzte Operationsführung.

Elektronische Aufklärung und Gegenmaßnahmen

Aufgrund der enorm gestiegenen und verbesserten Aufklärungskapazitäten sind die Anforderungen an den Schutz sensibler Informationen deutlich höher als früher: Mit welchen Maßnahmen kann die eigene Absicht auf dem Gefechtsfeld verschleiert werden? Wie kann dem Gegner ein Lagebild verwehrt, wie kann seine Aufklärung geblendet, getäuscht, niedergehalten werden? Dies ist das Aufgabengebiet des Elektromagnetischen Kampfes. Das System Hornisse zum Beispiel stört die Kommunikation des Gegners.

Effizienz und Sicherheit militärischer Operationen

Das 125-jährige Bestehen der einstigen Telegrafentruppe ist ein Grund zum Feiern. Ihr Fortbestehen bestätigt ihre unersetzliche Rolle in der modernen Militärkommunikation. Mit der kontinuierlichen Anpassung an technologische Entwicklungen und der Integration innovativer Systeme sichern die Fernmeldetruppe und all ihre Nachfolger die Informationsüberlegenheit und damit den Erfolg der Bundeswehr im nationalen und internationalen Kontext. Ihr Engagement und ihre Expertise sind entscheidend für die Effizienz und Sicherheit militärischer Operationen.

Der Stellvertreter des Inspekteurs CIRCyber- und Informationsraum, Generalmajor Jürgen Setzer, formuliert es so: „Der Auftrag, Kommunikation sicherzustellen, erfordert Präzision, Verantwortung, Hingabe. Genau das, was die Soldatinnen und Soldaten der Telegrafentruppe und ihre Nachfolgeorganisationen in den vergangenen 125 Jahren stets bewiesen haben. Sie repräsentieren die Augen, die Ohren und das Nervensystem der Streitkräfte – und somit sind sie bei der Landes- und Bündnisverteidigung von herausragender Bedeutung.“

von Martina Pump  E-Mail schreiben