Expertentreffen in luftiger Höhe – Höhenrettung
Expertentreffen in luftiger Höhe – Höhenrettung
- Datum:
- Ort:
- Dillingen an der Donau
- Lesedauer:
- 2 MIN
ITInformationstechnik-Soldatinnen und Soldaten arbeiten beim Auf- und Abbau ihres Antennenturms regelmäßig in fast 45 Meter Höhe. Immer wenn hierbei etwas schiefgeht, sind die Höhenretter gefragt, um verletzte Personen aus großen Höhen zu retten. Dies übten die Höhenretter des Informationstechnikbataillon 292 gemeinsam mit der Gundremminger Werkfeuerwehr.
Mit seinen rund 160 Meter Höhe überragt der Meteoturm alles im ansonsten flachen Donautal. Hauptfeldwebel Marcus Lindner und sein Team vom Informationstechnikbataillons 292 aus Dillingen/Donau absolvierten in ihm eine besondere Weiterbildung: Höhenrettung! „Wir nutzen den Turm des Kraftwerks sehr gern als Übungsterrain, weil er mit 160 Metern Höhe und innen angebrachten Steigleitern, Plateaus und einem Fahrstuhl ein ideales und witterungsunabhängiges Übungsobjekt darstellt“, erklärt Lindner, der seit 2019 als Höhenrettungsausbilder agiert. „Als Richtfunker müssen wir in der Kaserne in Dillingen/Donau regelmäßig unseren 45 Meter hohen Antennenturms umbauen beziehungsweise besteigen. Daher ist es notwendig, dass ständig auch Höhenretter vor Ort sind, um für den Notfall gerüstet zu sein.“
Vom Retter zum Verunglückten
Die Höhenretter arbeiten stets im Team. Das Übungsszenario hielt diesmal allerdings eine Besonderheit für sie bereit. Ein Höhenretter selbst verunglückte: Neben einem Knöchelbruch war er bewusstlos und musste schnellstmöglich gerettet werden. Insbesondere bei bewusstlosen Personen gilt es keine Zeit zu verlieren. Ihr Zustand ist lebensbedrohlich, trotzdem steht die Sicherheit für alle an erster Stelle. Schnell musste das richtige Rettungsgerät und -verfahren festgelegt werden. Die Retter und auch die verletzte Person tragen eine persönliche Schutzausstattung. Um einen verletzten Menschen aus hoher Höhe sicher abzuseilen, muss er stets doppelt gesichert werden.
Erstversorgung durch die Höhenretter
Die verletzte Person wurde nach erfolgreichem Abseilen zu Boden gebracht. Durch die Gurte der persönlichen Schutzausstattung kann sich Blut in der Leistengegend zurückstauen, es besteht die Gefahr eines Hängetraumas. Daher müssen die Beine der verletzten Person zuerst angewinkelt bleiben und dürfen erst langsam gestreckt werden, um einen Schockzustand oder Herzinfarkt zu vermeiden. „Es ist wichtig, dass jeder Verletzte binnen 20 Minuten am Boden ist, damit keine Komplikationen auftreten“, betont Stabsfeldwebel Tobias Grabichler. Anschließend erfolgt die Übergabe des Verunglückten an den Rettungsdienst.
Zivil-Militärische-Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
Bei der Übung unterstützt, wurden die Soldatinnen und Soldaten von der Werkfeuerwehr des Kraftwerks. Zivil-Militärische-Zusammenarbeit heißt: gemeinsam zu trainieren und sich fachlich auszutauschen, damit im Ernstfall alles Hand in Hand geht.