Erfurter "Helfende Hände"
Erfurter "Helfende Hände"
- Datum:
- Ort:
- Erfurt
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Das Informationstechnikbataillon 383 aus Erfurt befindet sich seit November 2020 in einer Vielzahl von Amtshilfeeinsätzen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Knapp die Hälfte der Angehörigen des Verbandes aus der thüringischen Landeshauptstadt war bereits als „Helfende Hand“ im Einsatz. Aktuell sind die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons an zwölf verschiedenen Orten im Osten Deutschlands im Einsatz.
Mehr als 145.000 Arbeitsstunden haben die Soldatinnen und Soldaten aus dem Informationstechnikbataillon 383 in Erfurt bereits in ihrem Kampf gegen die Pandemie als „Helfende Hände“ abgeleistet. Seit November letzten Jahres unterstützen sie im Zuge der Amtshilfe Gesundheitsämter und Impfzentren. Allein im Heimatbundesland Thüringen sind derzeit rund 35 Kameradinnen und Kameraden der Erfurter ITInformationstechnik-Soldaten an neun verschiedenen Standorten eingesetzt. „Seit Mitte Februar sind unsere Frauen und Männer in den Impfzentren Apolda, Jena, Eisenberg, Schmölln, Greiz und Pößneck eingesetzt. Ihre Aufgaben bestehen darin, die zu impfenden Personen im System aufzunehmen, die notwendigen Unterlagen auszuhändigen und auch den Zweittermin mit ihnen abzusprechen“, erklärt Major Jürgen Bauer. Er ist Chef der 3. Kompanie, die federführend für die Thüringer Impfzentren ist. Doch seine Soldatinnen und Soldaten werden nicht nur in der administrativen Betreuung gebracht: „Die Menschen, die zu uns kommen, haben oft sehr viele Fragen, auf die auch wir nicht immer eine Antwort haben. Doch da hilft oft einfach mal zuzuhören oder ein beruhigendes Wort“, berichtet Oberstabsgefreiter Ortlieb, der im Impfzentrum in Eisenberg eingesetzt ist.
Doch die ITInformationstechnik-Spezialisten helfen nicht nur in Impfzentren aus. Im Auftrag des Gesundheitsamtes Erfurt leisten sie in der telefonischen Kontaktnachverfolgung Amtshilfe, ebenso wie in Abstrich-Teams, um mögliche Ansteckungen mit dem Coronavirus zu ermitteln. Gerade in diesem Bereich ist ein hohes Maß an Empathie gefordert. Gleiches gilt für die Bataillonsangehörigen, die derzeit außerhalb Thüringens im Einsatz sind.
Hilfe, wo sie gebraucht wird
So sind die Soldaten der 4. Kompanie seit Mitte April im Impfzentrum in Luckenwalde in Brandenburg vor Ort. Im Gegensatz zu den Kameradinnen und Kameraden in den Thüringer Impfzentren, geht das Aufgabenpaket dort weit über administrative Tätigkeiten hinaus. „Wir nehmen die Personen vor ihrer Impfung auf, begleiten sie zum Arzt und betreuen sie auch nach der Impfung. Wir machen alles, wofür nicht zwingend medizinisches Fachpersonal benötigt wird“, so Stabsfeldwebel Strobel aus der 4. Kompanie. Er führt derzeit die in Luckenwalde eingesetzten Soldatinnen und Soldaten.
Auch die 2. Kompanie des Verbandes ist in einem Impfzentrum in Brandenburg eingesetzt. In Elsterwerda leisten sie bereits seit März ihren Beitrag im Kampf gegen die Pandemie. „Wir haben derzeit 20 Soldaten hier vor Ort, die jeweils in der Früh- und Spätschicht eingesetzt sind“, erklärt Hauptfeldwebel Richter, der in Elsterwerder zum Team gehört.
Der bisher längste Einsatz der Erfurter ITInformationstechnik`ler, der zur Impfkampagne gehört, läuft nach wie vor in Berlin. Seit dem deutschen Impfstart Ende Dezember 2020 sind die Soldatinnen und Soldaten in mobilen Impfteams eingesetzt. Von anfänglichen 90 sind inzwischen noch 31 Angehörige des Bataillons dauerhaft vor Ort. Täglich starten die einzelnen Teams vom Terminal C des ausgedienten Flughafen Tegel zu den verschiedensten Einrichtungen, um die Menschen zu impfen, die nicht mobil genug sind, um selbst zu einem Impfzentrum zu kommen. „Zusätzlich haben wir jetzt an den Wochenenden noch Impfaktionen in den sogenannten Hotspots, also den sozialen Brennpunkten von Berlin. Dort fahren dann gleich mehrere Impfteams hin und richten ein temporäres Impfzentrum für ein bis zwei Tage ein“, berichtet Oberstabsfeldwebel Müller-Deck aus der 5 Kompanie.
Amtshilfe im Fachgebiet
Einen etwas anderen Einsatz haben zwei ITInformationstechnik-Feldwebel im April beendet. Im Landratsamt des süd-thüringischen Landkreis Sonneberg waren die Spezialisten tatsächlich mit einem Auftrag in ihrem ordinären Fachgebiet betraut. „Unser Auftrag war es, die Software SORMAS und SURVNET im Landratsamt zu installieren. Angefangen damit, dass wir uns selbst erst einmal einarbeiten mussten, haben wir es danach implementiert und die Fehler beseitigt“, erklärt Feldwebel Fäcke, einer der beiden Soldaten. „Zum Schluss haben wir die Nutzer vor Ort in das neue System eingewiesen und die Einarbeitung begleitet“, ergänzt Fäcke. Zusammen mit einem Kameraden aus der 2. Kompanie war er die gesamte Zeit in Sonneberg vor Ort. Die Software SORMAS und SURVNET dienen dazu, die Kontaktnachverfolgung und die Weitergabe an das Robert-Koch-Institut Landkreisübergreifend zu vereinheitlichen.