Cyber- und Informationsraum

Erfurter ITInformationstechnik-Spezialisten im Kampf gegen Corona

Erfurter ITInformationstechnik-Spezialisten im Kampf gegen Corona

Datum:
Ort:
Erfurt
Lesedauer:
4 MIN

Wie überall bestimmt die Corona-Pandemie auch den Alltag der Soldatinnen und Soldaten des Informationstechnikbataillons 383 aus Erfurt. Für das Jahr 2020 galt dies in erster Linie für den täglichen Dienstbetrieb sowie für die Ausbildungen und Übungen. Dabei hielten sich die Soldaten bereit, um jederzeit bei einem möglichen Hilfseinsatz zur Bekämpfung der Pandemie schnellstmöglich unterstützen zu können. Gegen Ende des Jahres 2020 war es dann soweit: Derzeit sind über 100 Erfurter ITInformationstechnik-Soldaten an verschiedenen Standorten im Einsatz gegen die Pandemie.

Ein Soldat telefoniert und notiert sich gleichzeitig etwas.

Einer der eingesetzten Soldaten des Erfurter Bataillons bei der telefonischen Kontaktnachverfolgung.

Bundeswehr/Heidler

06.50 Uhr ist Dienstbeginn für Feldwebel S. in Berlin am ehemaligen Flughafen Tegel. Zusammen mit seinem Kameraden Hauptfeldwebel K. gehört er zu einem von insgesamt 60 mobilen Impfteams (MIT), die derzeit in der Hauptstadt mit Erfurter Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind. Zum Team gehört auch eine Ärztin sowie eine medizinische oder pharmazeutische Fachangestellte. Die erste Amtshandlung an jedem Tag ist der Corona-Schnelltest für alle Beteiligten. Bei einem negativen Ergebnis erhält das MIT seinen aktuellen Auftrag für den Tag. In einem Seniorenheim im Prenzlauer Berg sollen 60 Seniorinnen und Senioren und das Personal der Einrichtung ihre erste Corona-Impfung erhalten.

Aufbau der mobilen Impfstation in der Kapelle

Eine Innenaufnahme der umgewandelten Kapelle.

Hier wurde die mobile Impfstation in der Kapelle einer Pflegeeinrichtung aufgebaut.

Bundeswehr/ITBtl383

Hauptfeldwebel K. ist im Team als Fahrer eingesetzt und Feldwebel S. kümmert sich um die Datenpflege der Personen, die sich freiwillig impfen lassen, mittels einer bereitgestellten Tablet-App. Sobald das Team in dem Altenheim angekommen ist, geht es direkt los. Heute wird die Impfstation in einer Kapelle der Einrichtung aufgebaut. Als Erstes muss der Impfstoff aus dem Kühlbehälter entnommen und überprüft werden, ob er die richtige Temperatur hat. Im Anschluss dosiert das medizinische Fachpersonal die Spritzen und die Impfungen können beginnen. Je nachdem, in wie vielen Einrichtungen Impfungen geplant sind oder wie viele Impfungen gespritzt werden sollen, kann der Arbeitstag bis 19 Uhr dauern.

„Wenn wir zurück in Tegel sind, werden die Materialkisten wieder neu gepackt. Wir füllen Kanülen und sämtliches Schutzmaterial wieder frisch auf. Im Anschluss gibt es meistens noch eine kurze Auswertung und dann geht es in unsere Unterkunft zurück“, berichtet Hauptfeldwebel K.

So sieht der Tagesablauf der beiden und ihrer 91 Erfurter Kameradinnen und Kameraden seit dem 27. Dezember 2020 aus. Bereits in der Woche vor Weihnachten waren die Soldaten für eine dreitägige Einweisung in Berlin. Mit dem offiziellen deutschen Impfstart ging ihr Auftrag dann richtig los.

Kontaktnachverfolgung für das Erfurter Gesundheitsamt

Ein Soldat arbeitet an einem Tablet.

Wann und wo die Menschen geimpft werden, wird mittels einer Tablet-App dokumentiert.

Bundeswehr/ITBtl 383

Schon deutlich länger, seit dem 9. November unterstützen Soldatinnen und Soldaten aus der 3. Kompanie des Bataillons im Erfurter Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung von COVID-19Coronavirus Disease 2019-Infizierten. „Wir haben unseren Einsatzort quasi vor der eigenen Haustür“, sagt Stabsunteroffizier H. Die vier Soldaten, die täglich vor den Computern und Telefonen sitzen, um die Kontakte von positiv getesteten Personen nachzuvollziehen, freuen sich über die neue Aufgabe.  „Es ist eine völlig andere Herausforderung. Gerade da man nie weiß, wie die Leute reagieren, wenn wir sie anrufen und beispielsweise mitteilen, dass ihre Quarantäne verlängert werden muss“, erzählt Stabsgefreiter M.

Da die Soldaten und zivilen Mitarbeiter im Gesundheitsamt nie wissen, wie viele Neuinfektionen dazu kommen, gestaltet sich jeder Tag anders. So geht es die ganze Woche. Auch an den Wochenenden und über die Weihnachtsfeiertage waren die Kameraden für die Kontaktnachverfolgung im Dienst. „Ich bin wirklich froh darüber, dass die Soldaten auch an den Wochenenden da sind. Sie leisten hier einen super Job und die Zusammenarbeit mit unseren hauptamtlichen Mitarbeitern funktioniert reibungslos“, erklärt Herr Jaklin, Teamleiter der Kontaktnachverfolgung.

Insgesamt werden im Wechsel zwölf Soldaten der 3. Kompanie für den Amtshilfeeinsatz eingesetzt. „Durch den überschlagenden Einsatz können wir die Durchhaltefähigkeit unserer Soldaten sicherstellen. Gerade die Dienste an den Wochenenden über einen langen Zeitraum und die teils schwierigen Gespräche stellen eine ungewohnte Belastung für meine Männer und Frauen dar“, erläutert Major Jürgen Bauer, Kompaniechef der 3. Kompanie.

Fachliche Unterstützung bei der Implementierung und Einarbeitung in neue Software

Ein Soldat erklärt einem anderen, der am Computer sitzt, das Arbeitsprogramm.

Feldwebel G. aus der 2. Kompanie erklärt dem Kameraden vom Kreis-Verbindungs-Kommando die Vorteile des neuen Programms.

Bundeswehr/Heidler

Anfang Januar kam dann auch noch ein Amtshilfeantrag ins Erfurter Bataillon, der für die ITInformationstechnik-Spezialisten wie maßgeschneidert schien. Im Gesundheitsamt der Gemeinde Sonneberg im Süden Thüringens soll eine neue Software zur Kontaktnachverfolgung installiert werden. Da nicht genügend eigenes Fachpersonal vor Ort ist, unterstützen seit dem 5. Januar zwei Soldaten die Mitarbeiter bei der Implementierung und Einarbeitung in das neue Programm.

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Die ersten Wochen haben wir dafür benötigt, uns mit dem neuen Programm vertraut zu machen. Jetzt fangen wir an, die Nutzer und die Administratoren des Gesundheitsamtes in das Programm einzuweisen“, berichtet Feldwebel F., einer der beiden in Sonneberg eingesetzten Soldaten.

Unserem Land dienen und helfen

Mehrere Menschen die an Computern arbeiten.

In einem barocken Saal im Erfurter Rathaus ist das Team für die Kontaktnachverfolgung untergebracht.

Bundeswehr/Heidler

Neben den beiden Erfurter ITInformationstechnik-Soldaten sind im Landkreis Sonneberg mehrere Soldaten aus unterschiedlichsten Standorten sowie Bundeswehr-Ärzte mit verschiedenen Aufgaben betraut. „Wir sind wirklich wahnsinnig froh darüber, dass wir die Unterstützung von der Bundeswehr haben. Ohne sie hätten wir es wahrscheinlich nicht geschafft“, so Jürgen Köpper, erster Stellvertreter des Landrates. Der Einsatz im Gesundheitsamt Sonneberg ist aktuell noch bis Mitte Februar geplant. Auch die anderen beiden Unterstützungsaufträge im Rahmen der Amtshilfe werden die Erfurter Soldaten noch eine Weile begleiten.

„Derzeit planen wir mit unseren Einsätzen bis in den März hinein. Aber es kann durchaus passieren, dass die Anträge verlängert werden oder vielleicht sogar neue Aufträge hinzukommen. Wir sind in jedem Fall vorbereitet und wenn wir mit unserem Einsatz unserem Land dienen und helfen können, dann ist es das auf jeden Fall wert“, erklärt Oberstleutnant Jörg Meier, Kommandeur des Informationstechnikbataillon 383.

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