Ein Oberstabsfeldwebel im Aerologischen Messzug
Ein Oberstabsfeldwebel im Aerologischen Messzug
- Datum:
- Ort:
- Bergen
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Oberstabsfeldwebel Heiko Umbach ist Geoinformationsfeldwebel im Aerologischen Messzug Bergen. Dieser Messzug ist eine von zwei aerologischen Stellen des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) und ist auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Bergen, außerhalb der Kasernenanlage, untergebracht. Umbach und sein Team haben den Auftrag im kontinuierlichen Dienstbetrieb meteorologische Messungen durchzuführen und Meldungen für verschiedene militärische Bedarfsträger zu erstellen.
Umbach ist gelernter Wetterbeobachtungsfeldwebel und bereits seit 2018 im niedersächsischen Bergen beim Aerologischen Messzug eingesetzt. Dort führt er mit seinen Soldatinnen und Soldaten Aerologische Messungen von Luftdruck, Lufttemperatur, Luftfeuchte und Höhenwind in der freien Atmosphäre im Einsatz und im Grundbetrieb durch – 24 Stunden, sieben Tage die Woche. „Die Messungen dienen dann als Datengrundlage für Wettervorhersagemodelle“, so Umbach. „Zudem beobachten wir das Wetter und erstellen Bodenwettermeldungen (SYNOP) unter anderem für Klimamodelle.“ Auch ballistische Wettermeldungen für die schießende und aufklärende Artillerie gehören zu den Aufgaben des Messzugs.
Warum sind ballistische Wettermeldungen so wichtig?
„Die schießenden Einheiten der Artillerie auf dem Truppenübungsplatz benötigen präzise Angaben über das Wetter, um genau schießen zu können“, erklärt Umbach. „Dazu gehören Luftdichte, Lufttemperatur, Feuchte und Wind.“ Früher benötigte die Artillerie ungefähr sieben Schuss, um sich dem zu bekämpfenden Ziel anzunähern. „Da saß ein Soldat vorne auf der Beobachtungsstelle mit Blick auf das Zielgebiet und hat gesagt „„zu weit links““ oder „„zu weit rechts““ und die Feuerleitstelle hat daraufhin ihre Angaben geändert und sich so dem Ziel angenähert“, so Umbach. „Durch die moderne Technik und durch die bereitgestellten Daten der aerologischen Messzüge ist die Artillerie nun meistens schon mit dem ersten Schuss im Ziel.“
Der Messzug
Aufgestellt wurde der Aerologische Messzug Bergen am bereits 1960 als Geophysikalischer Messzug 100 des Wehrgeophysikalischen Beratungsdienstes der Bundeswehr. Mit Zusammenschluss des Militärgeographischen Dienstes der Bundeswehr zum neuen Geoinformationsdienst der Bundeswehr 2003 wurde die Bezeichnung in Aerologischer Messzug Bergen umgewandelt. Aktuell gehört der er zur Abteilung Einsatz des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr und ist als Zug den anderen Dezernaten der Abteilung gleichgestellt. Er wird seit dem 2008 grundsätzlich durch einen Oberstabsfeldwebel geführt.
Beförderung zum Oberstabsfeldwebel
Umbach ist jedoch erst seit kurzem Oberstabsfeldwebel. Zur Beförderung ließ es sich der Kommandeur des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr nicht nehmen, selbst nach Lohheide zu fahren, um die Beförderung zum Spitzendienstgrad Oberstabsfeldwebel vorzunehmen. Dass diese Beförderung General Webert eine Herzensangelegenheit war, unterstrich Brigadegeneral Webert: „Eine fachlich relevante und eigenständige, dislozierte Einheit gut zu führen, ist nicht selbstverständlich. Stabsfeldwebel Umbach hat hier fachlich und menschlich hervorragende Arbeit geleistet.“ Der 45-jährige freute sich sehr über die Beförderung durch den Kommandeur: „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man als Portepeeunteroffizier vom General befördert wird. Auch die Anerkennung unserer Arbeit motiviert uns als abgesetzte Einheit, aber mich persönlich natürlich ganz besonders.“