Cyber- und Informationsraum

Der Schwachstellensucher im Cyber- und Informationsraum

Der Schwachstellensucher im Cyber- und Informationsraum

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Reservisten helfen, Vakanzen zeitweise zu besetzen. Für den Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) sind sie darüber hinaus von besonderer Bedeutung. Immer mehr ITInformationstechnik-Experten engagieren sich als Cyber-Reservisten. Sie sind oft ITInformationstechnik-Unternehmer, Programmierer oder Hochschullehrer. Diese Fachleute bringen aktuelles Know-how in den Cyber- und Informationsraum. Sie beraten und bilden auch aus. Zum Beispiel im Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr in Euskirchen.

Seit 28 Jahren in der ITInformationstechnik-Branche beschäftigt und Dozent an einer Hochschule für ITInformationstechnik-Security.

Ein Soldat sitzt vor einem Laptop

Dr. Markus Humberg – Schwachstellensucher und Reservist

Bundeswehr/Martina Pump

Er sitzt allein in einem abgedunkelten Raum im Zentrum für Cyber-Sicherheit in Euskirchen. Zehn Monitore strahlen blaues Licht ab. Auf einem meterlangen Tisch liegen mehrere Tastaturen und Computermäuse, dazwischen eine komplexe Kabelführung. Der Blick von Dr. Markus Humberg wandert zwischen den Monitoren hin und her. Immer wieder tippt er in eine der Tastaturen oder verschiebt Fenster mit Zahlenkolonnen von einem Bildschirm zu einem anderen. Humberg ist ITInformationstechnik-Spezialist und Reservist. Er arbeitet im Dezernat Penetrationstests. „Wir Pen-Tester suchen nach Schwachstellen in Systemen der Bundeswehr. Wenn wir eine solche Schwachstelle identifiziert haben, untersuchen wir, wie diese ausgenutzt werden könnte, um dem System zu schaden. Dann entwickeln wir Verfahren, um die Schwachstelle zu schließen.“

ITInformationstechnik-Experte in der Cyber-Reserve

Soldat in einer Interviewsituation

Schon als Schüler ITInformationstechnik-Unternehmer: Dr. Markus Humberg entwickelt für CIRCyber- und Informationsraum Software

Bundeswehr/Martina Pump

Humberg ist einer der Experten, den die Bundeswehr für die Cyber-Reserve sucht. Schon als Schüler gründete er sein erstes ITInformationstechnik-Start-up-Unternehmen. Mittlerweile ist er seit 28 Jahren in der ITInformationstechnik-Branche beschäftigt und darüber hinaus Dozent an einer Hochschule für ITInformationstechnik-Security. Nachdem er seinen Grundwehrdienst abgeleistet hatte, verlor er den Kontakt zur Bundeswehr. Mit Gründung des Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum wurde sein Interesse für die Truppe wieder geweckt. Er bot an, die Cyber-Reserve mit seinen Fachkenntnissen zu unterstützen. „Es macht Spaß, in der Cyber-Reserve zu arbeiten. Es ist schon eine andere Welt, nicht fachlich, aber wieder Soldat zu sein und morgens eine Uniform anzuziehen, ist etwas Neues in meinem Leben.“

Cyber-Reserve: Reservisten dringend gesucht

Ein Soldat in einem Büro

Fregattenkapitän Dr. Dr. Robert Koch sucht Cyber-Reservisten mit praktischer ITInformationstechnik-Erfahrung

Bundeswehr/Christian Behrens

„Gerade in unserem Bereich sind Reservisten eine ganz große Hilfe“, sagt Fregattenkapitän Dr. Dr. Robert Koch. Er ist Leiter des Dezernats Penetrationstests. „Ich habe Dr. Humberg sehr schätzen gelernt, weil er eine hohe fachliche Expertise hat, sehr fleißig ist und sehr problemorientiert an die Aufgaben herangeht. In nur kurzer Zeit generiert er sehr gute Lösungen.“ Koch sucht nicht nur studierte Informatiker; er sucht auch Reservisten, die sich in das Thema ITInformationstechnik-Sicherheit während einer Berufsausbildung oder Learning by Doing eingearbeitet haben. „Bei uns zählt vor allem praktische Erfahrung. Übrigens sind für uns nicht nur ITInformationstechnik-Experten interessant, auch Organisationswissenschaftler sind beispielsweise als Reservisten sehr willkommen.“ Wer im Zentrum für Cyber-Sicherheit eine Reservistendienstleistung erbringen möchte, sollte zwischen einem und drei Monate Zeit mitbringen. „Das wäre optimal, um ein Projekt von Anfang bis Ende zu betreuen“, erklärt Koch.

Software für CIRCyber- und Informationsraum - vom Reservisten entwickelt

Markus Humberg sitzt vor seinen leuchtenden Monitoren und testet eine neue Software, die er selbst entwickelt hat. In der Regel wird nach Schwachstellen in den Systemen der Bundeswehr vor Ort in den Dienststellen gesucht. Bisher haben die „Außendienstler“ des Dezernats die Ergebnisse ihrer Penetrationstests zunächst schriftlich aufgezeichnet und zurück in Euskirchen in ihre Computer übertragen. Markus Humberg hat nun ein System entwickelt, mit dem die Untersuchungsergebnisse direkt am Ort der Prüfung per Laptop erfasst und weiterverarbeitet werden können. Eine Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für die Prüfer. Wenn Humberg seine Reservistendienstleistung beendet, hinterlässt er etwas in Euskirchen, mit dem seine Kameraden vielleicht noch lange arbeiten werden.


von Christian Behrens  E-Mail schreiben

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