Der Kompaniechef - Major E.
Der Kompaniechef - Major E.
- Datum:
- Ort:
- Kastellaun
- Lesedauer:
- 4 MIN
Stabsoffiziere bei der Bundeswehr durchlaufen verschiedene Verwendungen mit dem Ziel ein generelles Verständnis für die Streitkräfte zu entwickeln. Neben projekt- oder fachbezogenen Dienstposten, stehen für sie vor allem Aufgaben mit Führungsverantwortung im Vordergrund. Die wohl prägendste, weil zumeist auch erste Führungsverwendung als Stabsoffizier, ist die als Kompaniechef. Major Peter E. ist Chef im Informationstechnikbataillon 282 in Kastellaun. Für ihn gibt es keine schönere Verwendung, um Menschen zu führen.
Ein Truppenübungsplatz im Hunsrück. Soldatinnen und Soldaten des Informationstechnikbataillons 282 aus Kastellaun trainieren den geleiteten Feuerkampf. Zielansprache, die Kommunikation untereinander und vor allem die richtige Handhabung von Waffe und Ausrüstung – für die Übenden gibt es viel zu beachten. Damit Fehler erkannt und korrigiert werden können, werden die Soldatinnen und Soldaten von einem erfahrenen Ausbilderteam angeleitet, dass sich jeden Durchgang genau anschaut. Daneben hat auch Major Peter E. die Ausbildung genau im Blick. Der Kompaniechef ist immer direkt dran am Geschehen, beobachtet seine Frauen und Männer – auch beim anschließenden Nachtschießen. So ist es sein eigener Anspruch – selbst wenn dadurch seine Tage länger werden.
Stress und Spaß zugleich
„Das sind die stressigen Verwendungen, wenn man Personal führt“, gibt der 33-Jährige unumwunden zu, nicht ohne zu ergänzen: „Das ist aber auch das, was am meisten Spaß macht und deswegen bin ich zur Bundeswehr gegangen, um Menschen zu führen.“ Auf die Chefverwendung habe er auch aus diesem Grund gezielt hingearbeitet. Im vergangenen Jahr war es dann soweit, zum 11. November trat er seinen Dienst als Chef der 5. Kompanie im ITInformationstechnik-Bataillon 282 an. Seitdem hat er seine Truppe auf Herz und Nieren geprüft, um sich ein umfassendes Bild von allen Kameradinnen und Kamerade zu machen.
Vorbereitung auf die Einsatzverpflichtungen
„Fachlich können die einiges“, davon habe er sich bereits überzeugt, etwa bei der Verlegeübung Silent Thunderstorm. Dabei wurden sowohl der Landmarsch mit KfzKraftfahrzeug, als auch der Aufbau des ITInformationstechnik-Geräts sowie das zügige Herstellen der Arbeitsbereitschaft geübt. Mit großem Erfolg, wie der Kompaniechef anmerkt. Doch der Berufssoldat möchte sich darauf nicht ausruhen und plant bereits weitere Vorhaben, in denen sich seine Soldaten sowohl fachlich als auch allgemeinmilitärisch beweisen können. Zunächst stehen jedoch Ausbildungsverpflichtungen für „die Fünfte“ im Vordergrund. In mehreren Durchgängen der einsatzlandunspezifischen Ausbildung (ELUSAeinsatzlandunspezifische Ausbildung) bereiten die einsatzerfahrenen Soldaten in E.´s Kompanie die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons auf ihre Einsatzverpflichtungen vor.
Rundum fit für den Einsatz
Dass seine Kompanie die Ausbildung für das Bataillon übernimmt, ist für den studierten Elektrotechniker nur naheliegend: „Wir haben die mobilen Systeme, wie BGANBroadband Global Area Network oder Tetrapol, mit den Systemadmin-Feldwebeln, die eher mal aus dem Feldlager müssen.“ Da läge der Fokus ohnehin auf einsatzbezogener Ausbildung. Wie wichtig diese Vorbereitung ist, weiß E. selbst nur zu gut. Bereits zweimal war er im Auslandseinsatz und der nächste steht schon bevor. Nach Verwendungen in Afghanistan und Mali, wird Major E. im Irak Verantwortung für den ITInformationstechnik-Bereich übernehmen. Obwohl ihn der Einsatz aus der Chefverwendung holt, freue er sich sehr auf die Mission im Nahen Osten, insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Kameradinnen und Kameraden vom Kommando Informationstechnik der Bundeswehr, zu denen er einst selbst gehörte.
Häufige Wechsel
Ehe es für ihn in den Einsatz geht, steht noch die Übergabe mit seinem Vertreter an. Der ist wie E. selbst erst seit kurzer Zeit in der Kompanie. Überhaupt unterlag die Führung der 5. Kompanie im letzten Jahr einigen Wechseln. Neben ihm wurde auch der Posten des Spieß´ neu besetzt, zuletzt dann der des Kompanieeinsatzoffiziers. Eine besondere Situation für alle Angehörigen der Kompanie. Für den 33-Jährigen war es aber auch die Gelegenheit seine eigenen Werte zu verwurzeln.
Ziel ist Menschen zu prägen
Um diesem Gedanken auch Rechnung zu tragen, hat der Chef eine neue Tradition rund um die Beförderung seiner Unteroffiziere mit Portepee eingeführt. Für ihn eine logische Wahl: „Eine Beförderung ist in meinen Augen was Besonderes und da soll man sich dran erinnern.“ Neben den sozialen Aspekten der Menschenführung, sieht sich Major E. auch als Leitfigur der ihm unterstellten Soldatinnen und Soldaten. „Mein Ziel ist es natürlich die Soldaten zu prägen. Das ist aber kein nine-to-five Job.“ Dafür sei er für seine Kompanie stets ansprechbar, insbesondere auch für diejenigen, die sich im Auslandseinsatz befinden.
Erfolg – nur gemeinsam
Daneben setzt der Stabsoffizier aber auch auf seine Zugführer und den Kompanietrupp rund um den Spieß, die ihm bei vielen Dingen den Rücken freihielten. Denn letzten Endes ist sich E. bewusst, bedarf es des Engagements vieler, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Und Erfolg äußere sich für ihn darin, junge Kameraden voran zu bringen und gemeinsame Werte zu schaffen. Der Grundstein dafür ist gelegt und nach seinem Einsatz möchte Major Peter E. daran anknüpfen.