Cyber- und Informationsraum

Soldat, Konstrukteur, Mechaniker und Elektroniker – der EloKaElektronische Kampfführung-Instandsetzungsfeldwebel

Soldat, Konstrukteur, Mechaniker und Elektroniker – der EloKaElektronische Kampfführung-Instandsetzungsfeldwebel

Datum:
Ort:
Nienburg
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Hauptfeldwebel Marcel Arndt ist als Instandsetzungsfeldwebel im Bataillon für Elektronische Kampfführung 912 in Nienburg an der Weser eingesetzt. Er und sein Team sind immer dann gefragt, wenn es darum geht, die sensiblen und hochmodernen EloKaElektronische Kampfführung-Systeme zu warten und instandzusetzen – von der Antenne bis hin zum komplexen Gesamtsystem.

Ein Soldat sitzt in einer KAbine und dreht an einm Gerät

Hauptfeldwebel Arndt ist Spezialist wenn es um das Material der Elektronischen Kampfführung geht.

Bundeswehr/Frank Donat

„Gerade die Bandbreite und Vielseitigkeit zeichnet meine tägliche Arbeit aus“, so Hauptfeldwebel Marcel Arndt. „Dabei sind wir nicht für das Fahrzeug an sich verantwortlich, sondern für das wirkliche EloKaElektronische Kampfführung-Gerät der Fernmeldeaufklärung, also die Antenne, die Empfangsanlage und die gesamte Technik, die in und auf den Fahrzeugen oder in mobilen Containern sogenannten Kabinen verbaut ist.“ Er und sein Team messen Signalstrecken, finden Fehler und beheben Mängel, damit die EloKaElektronische Kampfführung-Truppe ihren wichtigen Auftrag zur Aufklärung und Wirkung im Cyber- und Informationsraum erfüllen  kann. Zu Hause sind sie in der 1. Kompanie des EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 912 in Nienburg an der Weser.

Einsatzfähiges Material

„Unsere Einsatzkompanien besitzen die unterschiedlichsten modernsten Systeme, um zum Beispiel Radargeräte aufzuspüren, zu lokalisieren und analysieren zu können“, sagt Arndt. „Das reicht vom gepanzerten Rad-Fahrzeug, dem Transportpanzer Fuchs in der Version KWSKampfwertsteigerung RMBRadio Multiband bis hin zur kleinen Antenne.“ Damit die Fernmelde-Aufklärer ihren Auftrag erfüllen können brauchen sie neben Fachwissen vor allem eines: einsatzfähiges Material. Und genau dies gewährleistet Arndt. In mehreren Instandsetzungstrupps, die jeweils aus bis zu vier Soldatinnen und Soldaten bestehen, betreuen sie die rund 30 teilweise sehr unterschiedlichen Systeme des EloKaElektronische Kampfführung-Bataillons 912 in Nienburg.

Von der Antenne bis zum Schutzgitter

Ein Soldat schraubt an einem Metallbehälter

Oft ist handwerkliches Geschick gefragt, wenn es darum geht das Material instand zu setzen.

Bundeswehr/Frank Donat

Arndt ist gelernter Kommunikationselektroniker und heute ein einsatzerfahrener Fachdienstfeldwebel. „Das bedeutet, dass ich natürlich über großes Fachwissen in der Elektronik verfüge, doch um das EloKaElektronische Kampfführung-Gerät wirklich einsatzbereit zu halten, brauchen wir viel mehr“ sagt Arndt.  Denn egal ob es die Motoren zum Ausfahren der Antennen sind, die hochsensiblen Antennen selbst oder nur das Schutzgitter für die empfindlichen Sensoren – Arndt und sein Trupp kümmern sich ganzheitlich um das Material. „So sind wir oft als Elektroniker und dann wieder als Mechaniker gefragt“, erzählt Arndt. „Und manchmal, wenn es darum geht, bestimmte Systeme in Fahrzeuge oder Kabinen einzubauen, sogar als Konstrukteure.“

Vielseitig und flexibel

Ein Soldat an einem Osziliskop

Die hochtechnischen und sensiblen Geräte müssen genau eingestellt werden, um wichtige Informationen zu gewinnen.

Bundeswehr/Frank Donat

Das umfassende und breite Wissen in diesen unterschiedlichen Bereichen hat sich Arndt auf Lehrgängen und teilweise selbst angeeignet. „In der Ausbildung erlernen wir hierfür die Grundlagen wie zum Beispiel Fehlersuche oder Fehleranalyse“, erläutert Arndt. „Doch unsere Systeme sind so vielfältig, dass es gar nicht möglich ist, an allen Systemen ausgebildet zu werden.“ Oft steht Arndt mit seinem Trupp vor unbekannten technischen Problemen am System, die zudem schnell behoben werden müssen. „Dann heißt es, sich vorantasten und auf das gemeinsame Fachwissen im Trupp zurückgreifen“, so der Instandsetzer. „Aber genau dieses manchmal Unbekannte macht den Reiz unserer Arbeit aus. Und dabei können wir immer auf das umfangreiche Wissen im Team zurückgreifen.“

In der Heimat, auf Übungen und im Einsatz

Ein Soldat beient einen Kran um ein Gerät zu transportieren

Bei manchen Instandsetzungsarbeiten kommt ein Kran zum Einsatz, um das schwere Gerät an den richtigen Stellen zu platzieren.

Bundeswehr/Frank Donat

„Unser Fachwissen ist einzigartig in der Bundeswehr“, so Arndt.  „Gerade die Einsatz-Kompanien des Bataillons besitzen in der Bundeswehr einzigartiges Material.“ In der 2. Kompanie leisten die „Seefahrer“ des Verbandes ihren Dienst. Dort sind Soldatinnen und Soldaten heimisch, die auf den Flottendienstbooten als EloKaElektronische Kampfführung-Fachleute eingeschifft werden, um in den verschiedenen Einsatzgebieten Informationen auf dem Wasser, unter Wasser und aus küstennahen Landgebieten zu gewinnen. Die Angehörigen der 3. Kompanie versorgen die Luftwaffe bei deren Übungen, Operationen und Einsätzen mit den benötigten Informationen, so Arndt.  Die 4. Kompanie besitzt mit ihren gepanzerten fahrzeuggestützten Systemen die Fähigkeiten zur mobilen Aufklärung von gerichteten Funkübertragungstrecken und Radarausstrahlungen, welche insbesondere zur Unterstützung von Operationen der Landstreitkräfte gefordert sind. „Sind unsere Einsatzkompanien auf Übung oder stellen ihre Fähigkeiten im Einsatz zur Verfügung, sind wir als Instandsetzer dann selbstverständlich mit unseren mobilen Werkstatt-Kabinen auch immer dabei“, sagt Arndt. „Denn ohne uns kein einsatzfähiges Material. Über diese Aufklärungssysteme verfügt nur das EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 912. Arndt hat sein Können auch bereits mehrmals im Einsatz für die Bundeswehr bewiesen, für ihn im positiven Sinne die größte Herausforderung in seiner Bundeswehrzeit.


von Sebastian Wanninger  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Drei Fragen - Drei Antworten

Was macht für Sie ihre Arbeit im Instandsetzungstrupp aus?

Die Vielseitigkeit und die Eigeninitiative, die gefordert ist, wenn man vor einem unbekannten Problem am System im Einsatz steht.

Was war die größte Herausforderung?

Mein erster Einsatz, denn dies war eine völlig neue Situation für mich.

Was war ein sehr einschneidendes Erlebnis in ihrer Dienstzeit?

Als ein Offizier damals zu mir sagte, dass ich nie Berufssoldat werde. Das hat mich immens motiviert, gerade um ihm zu zeigen, dass ich es doch schaffen werde. Und nun bin ich es.

Ausrüstung des Bataillons

Meldungen aus dem Bataillon