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Der Ausbilder - Feldwebel L.

Der Ausbilder - Feldwebel L.

Datum:
Ort:
Kastellaun
Lesedauer:
2 MIN

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„Linke Halbgruppe, Fertig machen zum Sprung!“ Letzte Kontrolle der Ausrüstung, dann gibt der Gruppenführer das Zeichen und acht Soldaten setzen sich nahezu zeitgleich in Bewegung: Aufstehen, umdrehen, 50 Meter Sprint über freies Gelände – im Rücken schießt der Feind. Ein zweites Zeichen. Alle drehen sich wieder um und gehen in Stellung. Nahezu synchron eröffnen die Soldaten das Feuer, um der zweiten Halbgruppe Deckung zu bieten. Mehrfach wiederholt sich dieser Ablauf, dann hat Feldwebel L. genug gesehen: „Übungsende! Sammeln!“.

Ein Soldat erklärt etwas

Zu jeder erfolgreichen Ausbildung gehört die Auswertung durch den Ausbilder.

Bundeswehr/Stefan Uj

Der 31.-Jährige ist Angehöriger der 5. Kompanie, die die Einsatzausbildung für das Bataillon übernimmt. In seiner Rolle als Ausbilder vermittelt er den Teilnehmenden Verfahren und Verhaltenstechniken, die sie beispielsweise bei einer Patrouille zu Fuß benötigen. „Das war ganz gut, aber achten Sie bei der Rückwärtsbewegung auf ihre Abstände“, mahnt L. die Gruppe zu noch mehr Aufmerksamkeit, ehe eine neue Übungsrunde beginnt. Viele Male wird das Ausweichschießen geübt, für die Teilnehmenden ist das körperlich sehr fordernd. Doch zu lernen, wie man sich im Einsatzland bewegt – auch unter Bedrohung – gehört zu den festen Bestandteilen der Ausbildung.

Gemeinsamer Ausbildungsstand als Basis

Ein Ausbilder steht während des Nachtschießens bei einem Schützen

Auch während des Nachtschießens hat Feldwebel L. seine Auszubildenden immer im Blick.

Bundeswehr/Stefan Uj

Daneben umfasst der Lehrgang unter anderem das Einrichten von Checkpoints, eine erweiterte Sanitätsausbildung und den Umgang mit Kampfmitteln, wie etwa Sprengfallen. Vor allem aber, geht es in dem zweiwöchigen Abschluss der ELUSAeinsatzlandunspezifische Ausbildung darum, die allgemein-militärischen Fähigkeiten der Soldaten zu überprüfen und ihnen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um unter Einsatzbedingungen bestehen zu können. Dafür gilt es auf dem aufzubauen, was die Soldatinnen und Soldaten in ihrer Grund- sowie der Laufbahnausbildung gelernt haben.

Der gemeinsame Abholpunkt

Doch gerade darin liegt die große Schwierigkeit für die Ausbilder. Nach den ersten Phasen der Einsatzbefähigung kommen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit sehr unterschiedlichen Leistungs- und Kenntnisständen zum Lehrgang. „Das macht es für die Ausbilder natürlich etwas schwerer“, gibt L. zu, ergänzt jedoch: „der gemeinsame Abholpunkt muss genommen werden, wie er ist. Selbst, wenn er bei null ist.“ Um die Motivation aller Teilnehmenden dennoch hoch zu halten, bindet der 31-Jährige die erfahrenen Kameradinnen und Kameraden in die Ausbildung aktiv mit ein. Sie sollen ihre Fähigkeiten und Einsatzerlebnisse gezielt mit einbringen.

Immer zum mitdenken anregen

Ein Porträtbild eines Soldaten

Erfahrener Ausbilder - Feldwebel L.

Bundeswehr/Stefan Uj

Auch seinen eigenen Erfahrungsschatz aus zwei Auslandseinsätzen lässt Feldwebel L. direkt mit einfließen. 2012 und 2013 war er in Afghanistan – mit den USUnited States-Streitkräften. Insgesamt vier Jahre diente der gebürtige Deutsch-Amerikaner als Fallschirmjäger in der USUnited States-Armee, ehe 2014 nach Deutschland zog und anschließend erneut den Weg in die Streitkräfte fand. Nun ist er Angehöriger der Bundeswehr und stolz sein Wissen und die Erfahrungen mit anderen teilen zu können. Als Ausbilder in der ELUSAeinsatzlandunspezifische Ausbildung sei es sein oberstes Ziel, dass alle Soldaten und Soldatinnen in der Lage sind, eine Gruppe in einfachen Einsatzszenarien zu führen. Darüber hinaus hoffe er, andere zum mitdenken anzuregen – auch Ebenen übergreifend – um den Sinn des Auftrags verstehen zu lernen.


von Patrick  Schüring  E-Mail schreiben

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