Cyber- und Informationsraum
Halbzeit für EUEuropäische Union-Projekt

Der Cyberraum als Schlachtfeld der Zukunft

Der Cyberraum als Schlachtfeld der Zukunft

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

In den Missions- und Operationsgebieten der EUEuropäische Union nimmt der Cyber- und Informationsraum eine immer größere Rolle für die beteiligten militärischen Kräfte ein. Zusätzlich müssen gegnerische Akteure, die versuchen, auf EUEuropäische Union-Missionen einzuwirken – etwa durch gezielte Streuung von Propaganda und Desinformation, Aktionen im elektromagnetischen Spektrum oder Cyberattacken – erkannt und abgewehrt werden.

Männer mit und ohne Uniform sitzen an u-förmig aufgestellten Tischen und besprechen sich.

Generalmajor Dr. Michael Heinz Färber (Stirnseite r.) übergab seine bisherige Rolle als Chairperson an seinen niederländischen Nachfolger Generalmajor Hans Folmer (Stirnseite l.), Chief of Staff bei der NATO Communication and Information Agency

Bundeswehr/Stefan Uj

Das Tätigkeitsspektrum des 2022 aufgestellten Cyber and Information Domain Coordination Centre (CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre) umfasst die Analyse von CIRCyber- und Informationsraum-typischen Lageinformationen bei EUEuropäische Union-Missionen und -Operationen sowie deren Bewertung. Eine zentrale Aufgabe ist die Zusammenführung und Fusionierung von Daten und Information aus dem Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum), die von EUEuropäische Union-Mitgliedstaaten bereitgestellt werden. 

Besondere Herausforderungen sind die unterschiedlichen Fähigkeiten und Arbeitsstrukturen der beitragenden Nationen. Daher sind in Bezug auf die verwendeten Analyseprozesse, die etablierten ITInformationstechnik-Lösungen wie auch bei den Elementen für ein Lagebild sowohl heterogene als auch komplementäre Beiträge der Nationen gefragt.

Zwei Männer sitzen in einer Konferenz.
Oberst i. G. Christof Opolony, Direktor CIDCC Bundeswehr/Stefan Uj
„Was genau ist der Cyber- und Informationsraum? Land, Luft und See sind inzwischen altbekannte Aktionsfelder, der Cyber- und Informationsraum weiterhin recht neu. Was passiert dort, wie ist damit umzugehen? Aus diesem Grund ist die Investition in die Ressourcen Menschen und Technik in Bezug auf den Cyber- und Informationsraum ein großer Mehrwert und von Nutzen, um zunehmend Verständnis für dieses wichtige Thema zu generieren.“

CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre als zentrales Beratungselement für Cyberanalyse

Die Analyseergebnisse des momentan mit sechs deutschen und einem französischen Dienstposten besetzten CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre werden kontinuierlich in den militärischen Planungs- und Führungsprozess von EUEuropäische Union-Operationen und -Missionen eingebracht. Neben anderen sicherheitsrelevanten und insbesondere militärischen Nutzerkreisen profitieren Verteidigungspolitikerinnen und -politiker innerhalb der EUEuropäische Union und auch die EUEuropäische Union-Kommission von dieser Arbeit des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre.

Die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten bildet in der Europäischen Union einen bedeutenden Stützpfeiler. Eine Plattform für diese Zusammenarbeit ist PESCOPermanent Structured Cooperation, die Permanent Structured Cooperation. Hierbei werden Rüstungsprojekte von den Staaten gemeinsam realisiert und geleitet.

Eines dieser Projekte ist das CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre. Es steht jetzt bei 50 Prozent der Laufzeit und könnte das erste Projekt seiner Art sein, das in die EUEuropäische Union als fester Bestandteil übernommen wird. Die bisherige Chairperson des Projekts, Generalmajor Dr. Michael Heinz Färber, der Abteilungsleiter Planung und Digitalisierung im Kommando CIRCyber- und Informationsraum, beschreibt den Vorgang als einen gigantischen Schritt für die europäische Zusammenarbeit. 

Noch besser im Verbund 

Während des 7. CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre Steering Board, das Ende Mai in Eitorf stattfand, wurden nicht nur die bisherigen Meilensteine und die weitere Zukunft des Projekts besprochen. Generalmajor Dr. Färber übergab während des Treffens unter Anwesenheit der vier Projektnationen, der zwölf Beobachternationen sowie eingeladener Vertreterinnen und Vertreter aller anderen EUEuropäische Union-Nationen in einer feierlichen Zeremonie seine bisherige Rolle als Chairperson an seinen niederländischen Nachfolger Generalmajor Hans Folmer, Chief of Staff bei der NATO Communication and Information Agency (NCIA). 

Der niederländische General wird sein Amt voraussichtlich bis Ende 2026 innehaben. Deutschland bleibt weiterhin führende Nation bei diesem PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt. Das nächste Treffen der Mitglieder ist für Herbst 2024 in Frankreich geplant. 

Die Zusammenarbeit des CIDCCCyber and Information Domain Coordination Centre mit den EUEuropäische Union-Partnern soll sich langfristig nicht auf Analysen und Lagebeiträge beschränken, sondern helfen, eine auch im zivilen Bereich der EUEuropäische Union bestehende Fähigkeitslücke im Cyber- und Informationsraum zu schließen. Auf diese Weise können übergreifende, multinational wirksame Effekte erzielt werden, die vor allem eine verbesserte Resilienz der EUEuropäische Union in dieser fünften Dimension erzeugen.

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