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CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 – Computersimulation für die beste Entscheidung

CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 – Computersimulation für die beste Entscheidung

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

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Einen Fall, den wir dieses Jahr auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise testen, ist ein Prognosemodell, das die zukünftige Verfügbarkeit des Waffensystems Radpanzer Boxer als Data Farming Experiment simulieren kann“, setzt Hauptmann Ammar Smajic an, um zu erklären, was das CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Team in Taufkirchen eigentlich so macht. 

Zwei Soldaten sitzen in einem Raum vor Laptops bei der Übung CWIX 2020.

Oberleutnant Bornschlegl (li.) und Hauptmann Smajic koordinieren das Testen am gesamten CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Standort Taufkirchen.

Bundeswehr/Planungsamt der Bundeswehr

Für die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise REMOTE ist Hauptmann Smajic als Koordinator des Standortes Taufkirchen und Capability Lead (Leiter Testsystem) eingesetzt. Der 28-jährige studierte Elektrotechniker trägt Verantwortung für das Testen am gesamten CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Standort Taufkirchen mit zwei Sicherheitsdomänen und dem Testsystem des Planungsamtes der Bundeswehr. Darüber hinaus ist er Ansprechpartner für weitere Testsysteme, die auch am Standort Taufkirchen teilnehmen. Unterstützt wird er von Oberleutnant Oliver Bornschlegl, der Mathematical Engineering an der Universität der Bundeswehr in München studiert hat. Er ist während der Übung verantwortlich für Netzwerk und Testumgebung des Testsystems des Planungsamtes. Zusätzlich kümmert der 26-Jährige sich um Koordination und Durchführung der Tests mit den internationalen Testpartnern. Beide sind Angehörige des Planungsamtes der Bundeswehr in der Abteilung IV für ITInformationstechnik-wissenschaftliche Unterstützung nicht technisch, Simulations- und Testumgebung. Smajic als Leiter Technik und Bornschlegl als Projektoffizier.

Tool für simulationsgestützte Entscheidungsunterstützung

Smajic und Bornschlegl präsentieren zwei Fähigkeiten mit den sogenannten Testsystemen Nr. 41 und 42: Dahinter verbirgt sich ein Tool, in das verschiedene Simulationssysteme eingebunden werden können, um eine simulationsbasierte Entscheidungsunterstützung zu liefern, auch Data Farming Service (DFS) genannt. „Unser Schwerpunkt liegt bei der ITInformationstechnik-Infrastruktur, mit der wir DFS auf der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise testen.  Dabei haben wir vier Instanzen des DFS-Systems in drei Sicherheitsdomänen verteilt für Tests aufgebaut“, erläutert Bornschlegl. Man hat eine Simulation, die beispielsweise ein Gefecht am Computer nachbildet. Das DFS-Tool lässt ein Szenario auf verschiedene Art und Weise im Computer durchrechnen. „Aus den Simulationsergebnissen können wir Rückschlüsse ziehen, um den Kommandeur oder Operateur bei seiner Entscheidung zu beraten“, ergänzt Smajic.

Wie eine Millionen Mal Schach spielen


Bornschlegl zieht zur Erklärung die Analogie zum Schachspiel heran, da Schach ebenfalls ein Gefechtsfeld darstellt. „Wir spielen eine geplante militärische Operation wie ein Schachspiel am Computer zum Beispiel eine Million Mal komplett durch. Dann werten wir die Ergebnisse aller Partien aus. Genauso, wie es Menschen, die sehr häufig Schach spielen, gemacht haben und dabei herausgefunden haben, dass es verschiedene starke Eröffnungen gibt“, so Bornschlegl. „Ganz ähnlich arbeiten wir auch, eben nur computergestützt“, wirft Smajic ein. Ein Gefecht wird Millionen Mal simuliert. Dann stellt man fest, dass beispielsweise die Gefechte, in denen ein Panzerbataillon immer rechtsumfassend angegriffen hat, in den Simulationen besonders gut für die Truppe ausgegangen sind.

Vor- und Nachteile der REMOTE-Übung

Zwei Soldaten mit Mund-Nasenschutz tragen zusammen einen Server bei der Übung CWIX.

Spannende Herausforderung, die Test-Site für die eigenen und die Gast-Testsysteme mit der Verbindung zu Testpartnern aus aller Welt aufzubauen.

CWIX_Taufkirchen_Server

Da Taufkirchen einen Zugangsknoten zum Combined Federated Battle Laboratories Network (CFBL-Net) hat, können sich die Übungsteilnehmer dort direkt mit der NATO und den anderen Partnern verbinden. Deswegen hat das Planungsamt weitere deutsche Testsysteme aufgenommen, da sie ohne den CFBL-Net-Anschluss des Planungsamtes nicht hätten an der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 teilnehmen können. Sowohl für Smajic als auch für Bornschlegl ist die REMOTE-Durchführung der Übung neu. Schade finden beide Soldaten den fehlenden direkten Kontakt zu den internationalen Testpartnern. Nicht nur weil die persönlichen Begegnungen fehlen, sondern auch aus fachlichen Gründen, da die kurzen Wege wegfallen. „Wenn etwas nicht funktioniert, kann ich nicht einfach zu einem Testpartner eines anderen Systems rübergehen, um das Problem mal eben kurz zusammen anzugehen. Jetzt läuft die Fehlersuche über das Telefon oder Videokonferenz“, so Bornschlegl. Bei der diesjährigen REMOTE-Übung muss außerdem die Zeitverschiebungen von sechs bis neun Stunden berücksichtigt werden, da einige der Übungspartner von den USA und Kanada aus an der multinationalen Übung teilnehmen. Dennoch sind beide positiv gestimmt. „Den Teststandort Taufkirchen für die eigenen und die Gast-Testsysteme in zwei Sicherheitsdomänen mit der Verbindung zu Testpartnern aus aller Welt aufzubauen, ist eine spannende Herausforderung“, lächelt Smajic.


von Martina Pump  E-Mail schreiben

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