CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 findet als Remote Event statt
CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 findet als Remote Event statt
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- Bonn
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Aufgrund der Corona-Pandemie findet die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 EXECUTION nicht wie geplant zentral in Bydgoszcz, Polen, statt. Stattdessen wird die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung als CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 EXE REMOTE als eine örtlich verteilte Interoperabilitätsübung vom 8. bis 26. Juni 2020 durchgeführt.
Über die neuen Rahmenbedingungen spricht der CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise-Koordinator für Deutschland, Oberstleutnant Bastian Kindt aus dem Kommando CIRCyber- und Informationsraum in einem Interview.
Herr Oberstleutnant, im Juni sollte ja die Coalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise (CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise) am Joint Force Training Centre in Bydgoszcz stattfinden. Weltweit hat sich aber auf Grund der Coronakrise die Ausgangslage geändert. Findet denn diese Übung überhaupt noch statt? Und wenn ja unter welchen Rahmenbedingungen?
Die CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise 2020 findet unverändert vom 8. bis zum 26. Juni statt. Jedoch im reduziertem Umfang und nicht mehr in Polen. Anfang April hat sich die NATONorth Atlantic Treaty Organization in Abstimmung mit den teilnehmenden Nationen entschieden, dass es keine Übung in Bydgoszcz, Polen, vor Ort geben wird, sondern die Veranstaltung als Remote Event stattfinden zu lassen.
Leider konnten nicht alle Nationen so kurzfristig ihre – über das Jahr andauernden – Planungen anpassen. Zudem sie ja auch im Rahmen der Pandemie arg gebeutelt wurden. Insgesamt kann man sagen, dass trotz widriger Umstände zwei Drittel aller Nationen beziehungsweise Organisationen ihre Teilnahme an der diesjährigen Übung zugesagt haben.
Welche Auswirkungen hat denn diese geänderte Ausgangslage auf Ihre Vorbereitungen?
Durch die geänderte Lage musste für jedes unserer über 40 geplanten ITInformationstechnik-Systeme bewertet werden, ob eine Remote Teilnahme unter dieser geänderten Ausgangslage überhaupt noch möglich und sinnvoll ist. Aber im Focus stand natürlich immer unsere nationale Zielsetzung für die diesjährige CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise, dass wir diese Übung nutzen wollen, um Maßnahmen für die Herstellung der Führungsfähigkeit der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023, die unter deutscher Führung ist, zu unterstützen. Es wurde also geprüft, welche Testpartner noch zur Verfügung stehen und welche Zertifizierungs- und Validierungsmaßnahmen noch durchgeführt werden können. Am Ende konnten wir für knapp die Hälfte unserer Systeme umplanen. Die anderen Aktivitäten werden wir zum Großteil für ein Jahr verschieben, bzw. im Rahmen anderer Events durchführen.
Im Weiteren mussten mögliche Teststandorte in Deutschland identifiziert werden und auf Kapazitäten und Eignung, auch hinsichtlich der Einhaltung erforderlicher Hygienemaßnahmen, geprüft werden. Letztendlich testen wir rund 20 Systeme, welche an acht Standorten in Deutschland an die multinationalen Testnetze angeschlossen werden.
Und was ändert sich in der Übungsdurchführung?
Neben der Erfüllung unserer nationalen Zielsetzung ist der Schutz unseres Personals die höchste Priorität. Aus diesen Gründen wurde die Anzahl der Teilnehmer soweit möglich reduziert und an den Standorten werden alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz des Personals getroffen.
Anstatt eines Besuchertages mit mehreren hundert Teilnehmern aus über 30 Ländern werden die Ergebnisse der Übung im Rahmen einer Videokonferenz präsentiert. Diese eVisitor Days werden vom 17. bis 19. Juni verteilt durch das Allied Command Transformation präsentiert werden.
Ebenfalls Veränderung erfuhr der VIPvery important person Day. Auch dieser wird auf Grund der derzeitigen Lage als virtuelles Event stattfinden. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization plant hier ebenfalls im Rahmen einer Videokonferenz am 23. Juni einen eVIP Day durchzuführen. Innovative Highlights der diesjährigen CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise sollen hierbei vorgestellt werden. Da ein zentraler Besuch aller deutschen Anteile vor Ort nun nicht mehr möglich ist, wird das Kommando CIRCyber- und Informationsraum die Schwerpunkte der deutschen Testbeteiligung in einer online Präsentation am 22. Juni beleuchten.
Welche Vorteile, aber auch welche Herausforderungen bringt diese neue Art der Durchführung mit sich?
Aufgrund der Anbindung über Remote werden höhere Ansprüche an die Behebung gefundener Interoperabilitätsprobleme gestellt, da auch die Absprachen zwischen Entwicklern, Administratoren, Analysten und Übungsteilnehmern der verschiedenen Nationen nur über Telefon und Videotelefonie stattfinden wird. Gleichzeitig werden neue Prozesse getestet, die Systeme vor neue Herausforderungen gestellt und schließlich sind die Lessons Learned ein großer Benefit für künftige Übungen, aber auch für die Einsätze, welche ebenfalls disloziert über verschiedene Länder geführt werden. Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viele Erfahrungen sammeln können, was das Arbeiten aus dem Homeoffice angeht. Diese Erfahrung gilt es nun in die Koordinierung der Übung einzubringen. Jedoch gehen alle Nationen davon aus, dass die Verteilung der Übungsteilnehmer definitiv die normalen Prozesse verlangsamen wird. Sehen Sie, ein wichtiger Aspekt der jährlichen CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise Übung war es ja gerade, alle Entwickler, Techniker, Bediener und Nutzer an einen Ort zu bringen und dort gemeinsam neue Wege und Lösungen zu erarbeiten. Gerade das miteinander Arbeiten im multinationalen Rahmen vor Ort in Bydgoszcz ist eine der Stärken dieser Übung.
Warum hat man sich aus deutscher Sicht dazu entschlossen, dennoch an der Übung teilzunehmen?
Zum einen ist diese Situation nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance zu sehen. Wir wurden genötigt, unsere eingefahrenen und erprobten Abläufe komplett zu überdenken. Hier werden wir sicherlich viele Erkenntnisse gewinnen und somit neue wichtige Impulse in die zukünftigen CWIXCoalition Warrior Interoperability eXploration, eXperimentation, eXamination eXercise Planungszyklen einfließen lassen können. Die intensivere Nutzung von virtuellen Meetings zum Beispiel wird definitiv nach Beendigung der Corona-Pandemie weiterhin Bestand haben.
Zum anderen darf man natürlich nie aus den Augen verlieren, warum wir das alles machen. Die Bundeswehr nutzt diese Interoperabilitätsübung, um wichtige Erkenntnisse zur Vorbereitung der deutschen Anteile an NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force & VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 zu erlangen.