Multinationales ITInformationstechnik-Netzwerk besteht im hochintensiven Gefecht
Multinationales ITInformationstechnik-Netzwerk besteht im hochintensiven Gefecht
- Datum:
- Ort:
- Murnau am Staffelsee
- Lesedauer:
- 3 MIN
Erstmals geht es bei der trinationalen ITInformationstechnik-Übung Common Roof, die es schon seit zehn Jahren gibt, um die Bündnisverteidigung. Schwerpunkt der Übung ist der gemeinsame Aufbau und Betrieb eines multinationalen Missionsnetzwerkes. Beteiligt sind Kräfte aus den DACH-Staaten, also aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wie die Jahre zuvor findet Common Roof gleichzeitig in diesen drei Ländern statt. Dabei standen lange Katastrophenszenarios wie Erdbeben im Vordergrund, um den Aufbau und Betrieb eines gemeinsamen militärischen Führungsnetzwerks zu trainieren. In diesem Jahr ist das wegen der geopolitischen Lage anders: Die ITInformationstechnik-Expertinnen und -Experten trainieren erstmals in der Lage eines hochintensiven Gefechts. Das Szenario der Übung: Die drei Staaten stehen in einem robusten UNUnited Nations-Mandat einem Aggressor gegenüber, der einen Nachbarstaat angreift.
Landes- und Bündnisverteidigung unter einem DACH
Im Gegensatz zu den bisherigen Amtshilfeszenarien erfordert eine Übung in der Lage eines Gefechtes eine besonders enge Zusammenarbeit nicht nur zwischen den Nationen, sondern auch zwischen dem ITInformationstechnik-Betrieb und der kämpfenden Truppe. Die ITInformationstechnik-Kräfte verstehen sich dabei als Dienstleister für die in der Übung verteidigende Division, die es in jeder Lage bestmöglich zu unterstützen gilt. Vom 7. bis zum 17. Oktober 2024 haben insgesamt 250 Soldatinnen und Soldaten an der Übung teilgenommen. Davon kamen 100 aus Deutschland.
So erprobt das deutsche nationale Betriebsführung bei Common Roof 2024 ein eigens entwickeltes Arbeitsplatzkonzept auf Basis eines Lkw, das im Ernstfall eine schnelle Verlegung der Betriebsführung von einem Ort zum anderen erlaubt. Um die Übung realitätsnah zu gestalten, überprüfen die Übungsteilnehmenden in Deutschland sowie Österreich und der Schweiz in diesem Jahr nicht nur bestehende und neu etablierte Verfahren auf ihre Praxistauglichkeit, sondern setzen sich ebenso mit realitätsnahen Lageeinspielungen auseinander, die sich oftmals auf das gesamte Missionsnetzwerk auswirken: von Softwareproblemen, über Ausfälle der Telefonie oder des Netzwerks bis hin zur Abwehr gegnerischer Cyberangriffe.
Gemeinsame Führung auf jeder Ebene
Oberstleutnant Andreas Hadersdorfer, Kommandeur des Leitverbands ITBtlInformationstechnikbataillon 293, zieht ein durchweg positives Fazit zur Common Roof: „Wir sehen dank der Übung, wie entscheidend der enge Informationsaustausch in einer hochkomplexen Lage zwischen den drei Nationen und Missionspartnern im Bereich der ITInformationstechnik-Betriebsführung ist und wie diese erfolgreich umgesetzt werden kann. Und wir stellen dabei auch fest, dass ein multinationaler Einsatz, bei dem sich jede Partnernation intensiv auf moderne ITInformationstechnik-Systeme abstützt, nur uneingeschränkt gelingen kann, wenn nicht nur die operative Führung, sondern auch die ITInformationstechnik-Betriebsführung gemeinsam erfolgt.“
Die Kooperation wird weiter fortgesetzt
Das zehnjährige Jubiläum der Übung Common Roof zeigt, wie etabliert sie im Bereich der ITInformationstechnik-Truppen der DACH-Nationen (DACH besteht aus den Nationalitätskennzeichen D, A und CH der drei Länder) mittlerweile ist. Nur durch das regelmäßige gemeinsame Üben können Standardabläufe geschaffen werden, die im Ernstfall bestehen. Der diesjährige Übungserfolg in einer hochintensiven Lage unterstreicht, dass multinationale Zusammenarbeit in der ITInformationstechnik-Betriebsführung funktioniert und einen echten Mehrwert erzeugt.
Auch deshalb haben die anwesenden Vertreter Deutschlands, Österreichs und der Schweiz im Rahmen eines gemeinsamen Besuchertags feierlich den DACH-Beschluss zur Fortführung und Vertiefung der Kooperation zwischen den Nationen unterzeichnet.