Cyber- und Informationsraum
Messe

TSKTeilstreitkräfte CIRCyber- und Informationsraum zwischen Gamern und Publishern

TSKTeilstreitkräfte CIRCyber- und Informationsraum zwischen Gamern und Publishern

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Der Dienst in der Bundeswehr ist kein Spiel und sollte damit auch nicht verglichen werden. Dennoch ist die Bundeswehr auf Deutschlands größter Spielemesse vertreten. Über einen spielerischen Ansatz sollen die Fähigkeiten der Truppe jungen Menschen vermittelt werden.

Eine Gruppe von Menschen steht an einem Messestand der Bundeswehr.

Push-up-Challenge, VRVirtuelle Realität-Brille, ein eigens entwickeltes Spiel: Die Bundeswehr bietet viele interaktive Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. Den Gästen scheint es zu gefallen.

Bundeswehr/Stefan Uj

Ein kleiner Helikopter in Cartoon-Optik fliegt auf einem Monitor ruckartig zwischen Hindernissen hindurch und stürzt immer wieder ab. „Play again?“ steht auf dem Bildschirm, doch der Besucher gibt auf und legt seinen Controller ab. Auf einem anderen Bildschirm sieht man dieselbe Szene ohne einen Spieler. Da spielt eine vom KIkünstliche Intelligenz-Labor des Bataillons Elektronische Kampfführung 912 entwickelte Künstliche Intelligenz. 

Die KIkünstliche Intelligenz wurde speziell auf das Spiel trainiert und lernt mit jedem weiteren Durchgang  dazu. Der Entwickler hinter dem Spiel „MonschiFly“, dass extra für die Vorführung entwickelt wurde, scheint zufrieden. Die Gamescom erweist sich als gute Bühne für die spielerische Darstellung der Fähigkeiten der Bundeswehr im Cyber- und Informationsraum. Wie in zahlreichen Gesprächen des Tages deutlich wird, ist vielen Gästen beispielsweise nicht klar, dass die Bundeswehr über ein eigenes KIkünstliche Intelligenz-Forschungszentrum verfügt.

Triangulation und Funküberwachung am Bildschirm

Zwei Meter entfernt am Simulator EloKaElektronische Kampfführung sitzt eine junge Frau mit Headset und lässt sich von Obermaat Torben* den Ablauf erklären. Ein fiktiver Funkspruch mit Decknamen und Codewörtern muss abgehört und inhaltliche Fragen müssen beantwortet werden. Für die letzte Frage muss eine Peilung mit drei Punkten auf dem rechten Bildschirm gestartet werden, die dann den Namen und die Position der Einheiten aus dem Funkspruch auf einer taktischen Karte zeigt. 

Torben kommt mit der jungen Frau ins Gespräch und führt sie zu einem großen Touchscreen, der die Aufgabenbereiche der Elektronischen Kampfführung beleuchtet. Besonders beim Flottendienstboot, der maritimen Komponente der EloKaElektronische Kampfführung, kommt der CIRCyber- und Informationsraum-Soldat in Marineuniform ins Schwärmen. Er dient selbst auf einem der Boote und erzählt von seinem Alltag an Bord.  

Soldat im Gespräch mit Zivilisten.

Im Gespräch mit den Experten wird klar, wie viel Arbeit hinter den hier simulierten Tätigkeiten steckt. Obermaat Torben* erzählt von seinem Auftrag.

Bundeswehr/Stefan Uj
Drei Monitore nebeneinander mit Karten.

Beim EloKaElektronische Kampfführung-Simulator können Interessierte einen Funkspruch abhören und Fragen zum Text beantworten. Links ist zu sehen, wie ein Funkspruch auf den Geräten angezeigt wird und rechts wird per Knopfdruck die Position von Einheiten bestimmt.

Bundeswehr/Stefan Uj

CIRCyber- und Informationsraum als Treiber der Digitalisierung

Auf der Gamescom wurden die digitalen Kernfähigkeiten der EloKaElektronische Kampfführung simuliert. So wird schon heute daran gearbeitet, dass bundeswehreigene KIkünstliche Intelligenz-Modelle bei der Auswertung von Daten unterstützen, aufeinanderfolgende Muster erkennen, diese analysieren und eine geeignete Lösung vorschlagen. Ähnlich wie der vom KIkünstliche Intelligenz-Labor entwickelte Spieler auf der Gamescom darauf trainiert ist, virtuellen Säulen in einem Spiel auszuweichen, können diese KIkünstliche Intelligenz-Modelle automatisiert Funkfrequenzen auswerten und anzeigen, ob es sich bei der Frequenz beispielsweise um Sprechfunk handelt. 

Die Auswertung des abgehörten Funkspruches geschieht dann mit geschultem Personal, das die Decknamen und die Aktivität der Funkenden auswertet und Rückschlüsse auf den Plan der Gegner zieht. Um diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln, wird auch künftig qualifiziertes Fachpersonal gebraucht. Nur damit kann die Digitalisierung der Bundeswehr vorangetrieben und dem sich immer schneller ändernden Aufgabenfeld begegnet werden.

Cyberoperationen bei der Bundeswehr

Auch der Chief Information Security Officer der Bundeswehr und Stellvertreter des Inspekteurs CIRCyber- und Informationsraum, Generalmajor Jürgen Setzer, zeigt bei seinem Besuch großes Interesse an der Arbeit der Soldatinnen und Soldaten. „Die Arbeit hier auf der Gamescom ist verdammt wichtig. Wir müssen die ITInformationstechnik-affinen Besucherinnen und Besucher aktiv ansprechen und zeigen, dass die Bundeswehr ein attraktiver Arbeitgeber für die Zukunft ist.“ Er lobt den Aufbau des Standes, denn neben CIRCyber- und Informationsraum sind auch Heer, Marine und Luftwaffe, alle nebeneinander auf Augenhöhe, vertreten. 

Auf der Karrierebühne der Gamescom spricht er dann zum bunt gemischten Publikum über seine Karriere und über die Möglichkeiten zum Dienst in der Bundeswehr. Dies sind ein Studium an einer top ausgestatteten Hochschule und eine Vielzahl von interessanten Verwendungsmöglichkeiten, insbesondere in dem Aufgabenfeld der Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum. „So haben wir zum Beispiel auch Hacker im Zentrum für Cyberoperationen, und die können, wenn sie das Mandat dazu haben, Erstaunliches leisten.“

*Der Name wurde von der Redaktion geändert.

von Luna van Balen  E-Mail schreiben

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Meldungen aus dem Cyber- und Informationsraum