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Hauptfeldwebel Clauß – Nutzerfreundliche Handhabung steht ganz oben

Hauptfeldwebel Clauß – Nutzerfreundliche Handhabung steht ganz oben

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
3 MIN

Plug & Play: Hauptfeldwebel Clauß erstellt Konfigurationen, die vom Nutzer per USB-Stick in jedem Fahrzeug installiert werden können, das im Battle Management System (BMSBattle Management System) eingebunden ist.

Hauptfeldwebel Clauß sitzt im Fahrzeug hinter dem System.

Das digitale Führungssystem BMSBattle Management System: Teilen von Informationen in Echtzeit, Navigation und Meldung von Aufklärungsergebnissen.

Bundeswehr/Stefan Uj

Konzentriert blickt Hauptfeldwebel Clauß auf einen Monitor vor sich, auf dem die Karte des Truppenübungsgeländes Munster zu sehen ist. Am rechten Rand gibt es mehrere Buttons, die mit unterschiedlichen Funktionen hinterlegt sind. Auf dem Bildschirm tauchen die Eigensymbole der Fahrzeuge auf. „Konnektivität hergestellt!“, ruft Clauß.

Vor einem Testgebäude des Zentrums für Softwarekompetenz der Bundeswehr in Munster stehen einige mit Tarnfleckmuster lackierte Fahrzeuge. Clauß sitzt im hinteren Teil eines dieser Transportfahrzeuge vom Typ VW Widder T6. Dort ist das digitale Führungs- und Informationssystem verbaut, mit dem gerade das neue Führungssystem BMSBattle Management System getestet wird. Damit sollen die Soldatinnen und Soldaten in der Lage sein, Informationen in nahezu Echtzeit zu teilen, zu navigieren und Aufklärungsergebnisse zu melden. Vormittags sind die Tester mit mehreren Fahrzeugen auf einer Schießbahn auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz unterwegs gewesen. Jetzt werden am Platz Szenarien eingespielt und das Zusammenspiel von Software, Hardware und Kommunikation getestet.

Konfiguration auf USB-Stick

Der 29-Jährige ist ITInformationstechnik-Administrator im Sachgebiet Technik Einsatzprüfung des Dezernats 6, mobile Führungssysteme, das zur Außenstelle Munster des Zentrums für Softwarekompetenz der Bundeswehr gehört. „Zu meinen Aufgaben gehört die Erstellung einer Konfiguration, die dann auf jedes Fahrzeug gebracht werden kann,“ erläutert Clauß. Er stellt die Voraussetzungen dafür her, dass der Nutzer das BMSBattle Management System unkompliziert bedienen kann. „Der Nutzer schließt den USB-Stick, auf dem die Konfiguration gespeichert ist, an das Führungssystem an. Dann startet die Konfiguration“, so Clauß. Im Prinzip eine Handlungsanweisung für jeden Nutzer, der dann noch Plattform und Anwendung für das jeweilige Fahrzeug auswählen muss. Momentan übernimmt diese Aufgabe noch der Administrator. Wenn dann das zugewiesene Netzwerk stimmt und die einzelnen Netzwerke Verbindung miteinander haben, läuft alles nach Plan.

Definition von Netzwerken und Funktionen

Frontale Portraitaufnahme des Herrn Hauptfeldwebel Clauß.

Vor dem Testen ist viel Vorarbeit angesagt.

Bundeswehr/Stefan Uj

Dafür hat Clauß einiges an Vorarbeit geleistet. Er muss die Netzwerke definieren. Denn die Zugehörigkeit zu einem Netzwerk legt mit den Kommunikationsebenen fest, wer an wen senden kann. Welche Netzwerke er einrichtet, etwa ein Bataillons-, Kompanie oder ein Zugnetzwerk, geben die späteren Nutzer aus dem Heer vor. Der ITInformationstechnik-Feldwebel erklärt, welche Informationen er dafür braucht: „Ich muss Funktionen definieren, etwa wer ist der Nutzer: Kompanieführer, Zugführer oder Truppsoldat? Wie viele Teilnehmer hat das Netzwerk?“ Dabei muss er die Perspektive der zukünftigen Nutzer einnehmen, beispielsweise die des Zugführers, der wissen muss, wer und vor allem wo seine unterstellten Teile sind. Dazu dienen zum Beispiel ein Truppeneinteilungsbaum und ein Funkeinsatzplan. Auch die Plattformen müssen identifizierbar sein. „Die benenne ich nach den jeweiligen Y-Kennzeichen der Fahrzeuge, da diese in einer Teststruktur einfacher zu verfolgen sind“, so Clauß.

Manchmal muss ein Knopfdruck zur Kommunikation reichen

Hauptfeldwebel Clauß steht zwischen zwei Fahrzeugen mit dem Blick ins Fahrzeuginnere.

Hauptfeldwebel Clauß vor der Test-Plattform im VW-Widder T6.

Bundeswehr/Stefan Uj

Der 29-jährige Hauptfeldwebel ist nach einer Ausbildung als Informatikkaufmann Ende 2010 als Mannschaftssoldat bei der Bundeswehr eingestiegen. Er hat mehrere ITInformationstechnik-Lehrgänge und Verwendungen sowie einen Admin-Feldwebel-Lehrgang absolviert und ist seit 2017 in Munster in der heutigen Außenstelle des Zentrums für Softwarekompetenz der Bundeswehr eingesetzt. Clauß schätzt an seiner Arbeit, dass er sich „hier frei entfalten kann und meine Ideen auch in der Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und der Industrie umsetzen kann“.

Für seine Arbeit wünscht er sich eine noch intensivere Abstimmung mit den Nutzern, also der Truppe vom Heer oder anderer Organisationsbereiche. Die Nutzerzufriedenheit spielt für seine Arbeit eine große Rolle. Clauß zeigt auf den Monitor auf drei rote sogenannte „Hot-Buttons“, die auf Wunsch der Soldatinnen und Soldaten, die das System nutzen, dazugekommen sind. „Medevac“ steht für: wir brauchen sofort Sanitätsunterstützung. „IEDImprovised Explosive Devicebedeutet: vermutete unkonventionelle Brand- oder Sprengladung. Oder der Button „TIC“, das für „Troop in contact“ steht, was bedeutet, dass der Trupp sich gerade im Feuergefecht mit dem Feind befindet. „Alles Situationen, in denen es schnell gehen muss und ein Knopfdruck zur Kommunikation reichen muss“, betont Clauß.

 

von Martina Pump  E-Mail schreiben

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