Aus Daun heraus weltweit - Ortsfeste Aufklärung
Aus Daun heraus weltweit - Ortsfeste Aufklärung
- Datum:
- Ort:
- Daun
- Lesedauer:
- 2 MIN
Bei der ortsfesten Aufklärung steht der Erkenntnisgewinn für die nationale Krisenfrüherkennung und -vorsorge im Vordergrund. Dabei werden Fernmelde- und elektronische Ausstrahlungen im elektromagnetischen Spektrum gesucht, erfasst, aufgezeichnet, geortet und ausgewertet. Diese Ergebnisse werden weitergeleitet und an unterschiedlichen Stellen in Lagebildern zusammengetragen – als Lagebild wird dabei die Gesamtdarstellung aller, aus verschiedenen Quellen zusammengetragenen, Informationen zur Situation in kritischen wie auch in Krisenregionen bezeichnet.
Ortsfest bedeutet, dass die Frauen und Männer am Standort Daun und aus dem Standort heraus, rund um den Globus Aufklärung betreiben: „Wir nennen uns auch „das Ohr zur Welt“, weil wir rund um die Uhr für Deutschland in die Welt hinein Aufklärung betreiben“, beschreibt der Kommandeur Oberstleutnant Theobald Schneider eine der Aufgaben seines Bataillons.
Ortsfeste Aufklärung wird im Bataillon Elektronische Kampfführung 931 in der Fernmeldeaufklärungszentrale (FmAufklZentrFernmeldeaufklärungszentrale) betrieben. Diese Einheit unterscheidet sich von anderen Kompanien dadurch, dass hier mehrere hundert Frauen und Männer – Soldatinnen und Soldaten, Beamtinnen und Beamte, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – auch im Schichtdienst rund um die Uhr im elektromagnetischen Spektrum Aufklärung betreiben.
Das Ohr zur Welt
Hoch spezialisierte Teams mit jeweils ganz unterschiedlichen Expertisen arbeiten in Daun eng zusammen. Diese Teams tragen Such-, Erfassungs-, Aufzeichnungs-, Ortungsergebnisse und teilweise Vorauswertungen von Fernmeldeausstrahlungen zusammen, die dann zur weiteren Auswertung an andere Dienststellen weitergegeben werden. „Die Zielgebiete und Fragestellungen werden uns vorgegeben“, wie der stellvertretende fachliche Leiter im Bereich ortsfeste Aufklärung, Hauptmann H., erklärt: „Wir klären Sender im elektromagnetischen Spektrum der militärischen Kommunikation weltweit nach den Vorgaben des Bedarfsträgers auf“. Bei diesen Bedarfsträgern handelt es sich unter anderem um andere Dienststellen der Bundeswehr und schließlich auch die Bundesregierung.
Unterstützung im Reach-Back
Da die Anzahl unserer Soldatinnen und Soldaten im Einsatz begrenzt ist und manche Expertise nicht vor Ort sein kann, müssen Aufträge zum Teil nach Deutschland ausgelagert werden. „Das kann eine Expertise sein, über die nur wir verfügen“, beschreibt Hauptmann H. und zielt damit auf die Unterstützungsleistungen, wie etwa Übersetzungen oder Auswertetätigkeiten ab. Dieser Prozess wird als „Reach-Back“ bezeichnet. Somit leisten die Frauen und Männer in Daun 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche auch ihren Beitrag zur Sicherheit im Einsatz.