Menschen im Organisationsbereich AINAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung

Zwischen Auslandseinsatz und Weltmeisterschaft: Stabsfeldwebel Jochen J.

Zwischen Auslandseinsatz und Weltmeisterschaft: Stabsfeldwebel Jochen J.

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Der 51-jährige Soldat Jochen J. arbeitet mittlerweile seit knapp drei Jahren beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr).  Dort plant und betreut der ehemalige Luftfahrzeugmechaniker das Personal des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr für Auslandseinsätze. Warum J. jetzt außerdem Rennräder repariert, erzählte er uns im Gespräch.

Portraitfoto eines Soldaten

Die Angehörigen des Amtes im Einsatz stehen bei den Aufgaben von Stabsfeldwebel J. im Mittelpunkt

2022 Bundeswehr/Dirk Bannert

Wie sind Sie als Luftfahrzeugmechaniker denn überhaupt zum BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr gekommen?

Die Arbeit als Luftfahrzeugmechaniker am Fliegerhorst Büchel hat mir fast 30 Jahre lang großen Spaß gemacht. Dort war ich unter anderem für die Abfertigung der landenden Gastflugzeuge zuständig und habe mit dem Verband oft weltweit verlegt. In dieser Zeit bin ich viel gereist und war manchmal wochenlang nicht zu Hause. 
Im Oktober 2019 wurde ich dann auf eigenen Wunsch als Sachbearbeiter für militärische Einsätze und einsatzgleiche Verpflichtungen ins BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr versetzt.

Zudem bin ich dort Lotse für Einsatzgeschädigte. Das heißt, ich helfe im Einsatz oder anderweitig erkrankten Kameradinnen und Kameraden bei der Bewältigung ihrer Probleme im dienstlichen und teilweise auch im privaten Alltag. Durch meine besondere Ausbildung kann ich außerdem direkt bei der Krisenintervention unterstützen.

Zwei Soldaten unterhalten sich an einem Tisch

In persönlichen Gesprächen sind von Stabsfeldwebel J. oft Sensibilität und Einfühlungsvermögen gefordert

2022 Bundeswehr/Dirk Bannert

Was bedeutet das konkret? Wie sieht diese Betreuung genau aus? 

Auch wenn das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr eine zivile Behörde ist, arbeiten hier viele Soldatinnen und Soldaten. Und diese können auf freiwilliger Basis an Auslandseinsätzen teilnehmen. Außerdem haben auch zivile Angehörige der Bundeswehr grundsätzlich die Möglichkeit, sich freiwillig daran zu beteiligen. Meine Aufgabe besteht dann darin, den gesamten Ablauf für die teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten des Amtes zu koordinieren. 

Ein Soldat sitzt vor an seinem Schreibtisch vor zwei Monitoren

Bei der Planung und Betreuung des Einsatzpersonals aus dem BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr müssen viele Aspekte berücksichtigt werden

2022 Bundeswehr/Dirk Bannert

Dabei unterstütze ich unsere Leute von der Bewerbung über die Absprache mit dem Einsatzverband bis hin zur konkreten Einplanung auf einem Dienstposten im Ausland.
Immerhin müssen sie bis zum Zeitpunkt der Abreise alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen. So werden im Vorfeld des Einsatzes zum Beispiel die medizinischen Untersuchungen sowie die fachliche und militärische Ausbildung geplant und von den Betroffenen absolviert. Diese Vorbereitungen dauern schon bis zu sechs Monate. Der Einsatz selbst erstreckt sich dann über etwa zwei Monate bis zu einem halben Jahr.
Auch während ihres Einsatzes werden die Soldatinnen und Soldaten von uns begleitet. Denn es ist nicht immer einfach, so lange von der Familie getrennt zu sein - gerade dann, wenn Feste wie Weihnachten vor der Tür stehen. 
Und selbst nach ihrer Rückkehr aus dem Einsatz stehen die Angehörigen des Amtes nicht alleine. Sie werden bei der Auslandsrückkehreruntersuchung sowie bei der Planung von Einsatznachbereitungsseminaren administrativ unterstützt und können ihre Eindrücke und Erfahrungen in einem Rückkehrergespräch formulieren.

Und was hat das alles jetzt mit Radsport zu tun? 

In meiner Freizeit verbindet sich meine Ausbildung als Luftfahrzeugmechaniker mit der Leidenschaft zum Radrennsport. 
Ich bin früher Radrennen gefahren und habe die Rennräder durch meine technische Ausbildung auch selbst reparieren können. Durch einen Kameraden beim BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr habe ich dann zufällig Kontakt zum Team der deutschen Paracycling Nationalmannschaft bekommen. Wie der Zufall es so wollte, wurde dort genau zu diesem Zeitpunkt ein Mechaniker gesucht.

Ein Mann mit rotem T-Shirt arbeitet in einer Werkstatt an einem Fahrrad

Stabsfeldwebel J. in seiner „Zweitverwendung“ - Die Räder der Sportlerinnen und Sportler müssen nicht nur für die Wettkämpfe einsatzbereit sein

Jessica Balleer/DBS

Mittlerweile bin ich Teil der Mannschaft und begleite sie als Mechaniker weltweit zu den großen Sportveranstaltungen. Ich bin für die Reparatur und Wartung der Zwei- und Dreiräder sowie der Handbikes zuständig. Das macht mir wirklich großen Spaß und ist jedes Mal eine tolle Erfahrung und Herausforderung.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Hobby?

Ich bin dankbar, ein Teil dieser Nationalmannschaft sein zu dürfen. Meine große Motivation ist es dabei, Menschen mit Handicap bei der Erreichung ihrer sportlichen Ziele zu unterstützen. 

Ein Mann kniet neben einer glücklichen Sportlerin in ihrem Handbike

Stabsfeldwebel J. ist auch zuständig für das Handbike von Annika Zeyen, die im kanadischen Quebec Doppelweltmeisterin avancierte

Jessica Balleer/DBS

Ich bin mir bewusst, dass das tun zu können ein großes Geschenk und nur möglich ist, weil das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr mich für diese besondere Aufgabe zeitweise von meiner Arbeit freistellt. Die damit verbundene Wertschätzung, die unsere Präsidentin mir gegenüber vor Kurzem auch in einem persönlichen Gespräch zum Ausdruck gebracht hat, macht mich einfach stolz auf das, was ich mache.

Was steht denn als nächste Reise an? 

Ein großes persönliches Ziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft des Radsports 2023 in Schottland, bei der zum ersten Mal Spitzensportlerinnen und -sportler mit und ohne Handicaps als Team zu einem Wettkampf zusammenkommen. Außerdem wären auch die Olympischen Spielen 2024 in Paris ein unvergessliches Highlight. Dort mit dabei sein zu dürfen, wäre schon toll.
 

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