Dass Maria H. einmal einen naturwissenschaftlichen Beruf ergreifen würde, damit hatte ihre Mutter nie gerechnet. „Sie dachte immer, ich werde irgendwas Kreatives“, erzählt die 35-Jährige und lacht. In der Schule spielt sie Theater, begeistert sich sehr für Sprachen und andere Kulturen. Trotzdem macht sie nach dem Abitur eine Ausbildung als Chemielaborantin in einem Kernkraftwerk, entscheidet sich danach für ein Studium: Chemie an der Uni Hamburg. Über das Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung an ihrer Universität geht es gemeinsam mit einer Projektgruppe für zehn Tage nach Genf zu einer Konferenz zum „Biowaffenübereinkommen“. „Das war so spannend, dass ich anfing, mich über das Thema Chemiewaffen zu informieren“, berichtet H., „ich wollte schon immer sinnvolle Arbeit leisten und – überspitzt gesagt – nicht das 200. Shampoo entwickeln.“ Sie macht ein Auslandssemester bei einer internationalen Organisation in den Niederlanden und schreibt dort anschließend bei einem Institut für militärische Forschung im Bereich ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutz auch ihre Masterarbeit. Hier hört sie zum ersten Mal vom deutschen Pendant, dem Wehrwissenschaftlichen Institut für Schutztechnologien – ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutz, kurz WISWehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz, im niedersächsischen Munster.
