Die Munition im Blick: Daniel Schwindling
Die Munition im Blick: Daniel Schwindling
Der Technische Regierungsamtsinspektor Daniel Schwindling ist im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) in der Abteilung „Zentrum für technisches Qualitätsmanagement – ZtQZentrum für technisches Qualitätsmanagement“ tätig.
Die Abteilung ZtQZentrum für technisches Qualitätsmanagement hat ihren Hauptsitz in Lahnstein und betreibt deutschlandweit 23 Regionalstellen an 60 Standorten.
Diese halten vor Ort jeweils nach, inwieweit die für die Bundeswehr tätigen Unternehmen die vertraglich vereinbarten technischen Eigenschaften ihrer Produkte verwirklichen konnten. Außerdem prüfen sie, ob die Auftragnehmer die organisatorischen Anforderungen an ihr Qualitätsmanagementsystem erfüllen.
Die Regionalstellen erteilen darüber hinaus auch Instandsetzungsaufträge an die Wirtschaft. Das geschieht im Allgemeinen auf der Grundlage von Instandsetzungsrahmenverträgen.
In einer dieser Regionalstellen der Abteilung ZtQZentrum für technisches Qualitätsmanagement arbeitet Daniel Schwindling und sorgt mit seiner Arbeit für zuverlässige Munition.
Herr Schwindling, wie sind Sie zur Bundeswehr gekommen?
Ich hatte schon als Kind das Bedürfnis, alles zu zerlegen und im Idealfall wieder zusammenzubauen – egal, ob es Knöpfe hat oder sich irgendetwas daran bewegt.
Die Ausbildung zum Kraftfahrzeug-Mechatroniker und die Weiterbildung zum Kraftfahrzeug-Techniker waren daher zunächst ideal für mich. Nach zwölf Jahren in der freien Wirtschaft wollte ich aber mal über den Tellerrand hinausschauen. Ich habe neue Herausforderungen gesucht, wollte jedoch weiterhin in einem technischen Bereich tätig sein.
Daraufhin habe ich mich für die technische Laufbahn im mittleren Dienst beworben und startete meine Bundeswehrkarriere im Mechatronikzentrum der Bundeswehr in Jülich.
Und wie kamen Sie dann in den Bereich „Waffen und Munition“?
Nach meiner Versetzung zum BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr wurde ich im Bereich des technischen Qualitätsmanagements in der Regionalstelle in Köln eingesetzt. Dort betreuen und kontrollieren wir ortsansässige Firmen, die im Auftrag der Bundeswehr Waffen und Munition herstellen und ausliefern.
Durch diverse Ausbildungslehrgänge an der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) in Meppen habe ich dann die fachliche Sachkundebefähigung erreicht, um als Güteprüfer für Waffen und Munition arbeiten zu können.
Was machen Sie genau in Ihrer Verwendung?
Vereinfacht gesagt sorgen die Fachleute in der Güteprüfung dafür, dass die Soldatinnen und Soldaten wirklich das bekommen, was vertraglich vereinbart und bestellt wurde.
Bei den Firmenbesuchen überprüfe ich diese geforderte Qualität, also die Vertragskonformität der Produkte, bevor sie an die Truppe ausgeliefert werden. Das ist eine große Verantwortung.
Wie läuft denn so eine Prüfung bei einer Firma ab?
Zuerst wird das Produkt, beispielsweise die Munition, vom jeweiligen Hersteller zur amtlichen Güteprüfung angemeldet.
Die Prüfung führen wir dann vor Ort beim Auftragnehmer durch, oftmals fertigungsbegleitend und in mehreren Schritten. Sie besteht aus der Teilnahme an firmenseitigen Prüfungen, der Sichtung von Prüfprotokollen und aus ergänzenden eigenen Prüfungen. Dazu gehören auch sogenannte „zerstörende Prüfungen“ von Stichproben. Darunter versteht man das probeweise Verschießen eines gewissen Anteils an Munition.
Wenn alles gut läuft, erfolgt eine schriftliche Bestätigung über die erfolgreiche amtliche Güteprüfung. Wenn irgendetwas mit der Munition aber nicht so ist, wie es sein sollte, wird gemeinsam mit dem Auftragnehmer nach den Ursachen geforscht, bis das Problem beseitigt ist.
Wir sehen die Auftragnehmer als strategische Partner und Teil der Beschaffungsorganisation der Bundeswehr. Gemeinsame Ziele werden dabei vertraglich definiert. Aber natürlich gibt es abseits eines gemeinsamen Vertrags manchmal auch unterschiedliche Interessen. Grundvoraussetzung für die Zusammenarbeit ist daher immer ein professionelles Miteinander.
Was macht Ihnen in Ihrem Job am meisten Spaß?
Am besten gefallen mir die abwechslungsreiche Tätigkeit und der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen. Die kommen aus Unternehmen, sind Kolleginnen und Kollegen innerhalb und außerhalb unserer Dienststelle oder Angehörige unserer NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner.
Außerdem sind jeder Vertrag, jedes Unternehmen und jedes Produkt anders. Man muss sich immer wieder in neue technische Sachverhalte einarbeiten. Dabei ist die gute Zusammenarbeit mit der Fachabteilung im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz und seinen Dienststellen unersetzbar und – wie ich finde – enorm bereichernd.
Mit wem würden Sie gerne einen Monat tauschen?
Weil ich als Beamter in meiner Laufbahn auf der zivilen Seite der Bundeswehr arbeite, würde ich gerne mal mit einem „militärischen Kollegen“ tauschen.
Das könnte zum Beispiel ein Kamerad vom Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg sein.
Dadurch hätte ich aus der ganz aktuellen Praxis heraus vermutlich eine noch bessere und erweiterte Sicht auf die Anforderungen an das zu prüfende Produkt, also bei mir meistens Munition.
Und zu guter Letzt: Was ist Ihr Lebensmotto?
Da möchte ich mal Albert Einstein zitieren. Der hat mal gesagt „Wenn man etwas nicht einfach erklären kann, hat man es nicht verstanden.“ Und diese Aussage trifft eben nicht nur auf das berufliche Leben zu, sondern auch auf den privaten Bereich.