Weiterentwicklung

Hubschraubersimulation - Zu Gast bei der NASA

Hubschraubersimulation - Zu Gast bei der NASA

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

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Vom 27.02. bis zum 03.03.2023 waren zwei Testpiloten und ein Ingenieur der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) aus Manching zu Besuch bei der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA im kalifornischen Moffet Field in den USA.

Gebündeltes Fachwissen

Der Besuch des NASA Ames Research Center erfolgte im Rahmen der deutsch-amerikanischen Forschungskooperation „Project Agreement Advanced Rotorcraft Technologies“ (PA ATRProject Agreement Advanced Rotorcraft Technologies). Ein Ziel der Zusammenarbeit ist die Weiterentwicklung und Anpassung von Verfahren zur Bewertung der Flugeigenschaften bei neuen Hubschrauber-Konfigurationen.

Sieben Menschen stehen auf einem Podest

V.l.n.r.: Zwei Testpiloten und ein Ingenieur der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 mit dem Projektteam der NASA vor der Simulationskabine

NASA

Fluggefühl aus dem Simulator

Die gesammelten Flugdaten der unterschiedlichen Konfigurationen in dem Flugsimulator „Vertical Motion Simulator“ mit dem weltweit leistungsfähigsten Bewegungssystem sind die Grundlage für Prototypen neuer Hubschrauber-Generationen.  Einer der beiden Testpiloten sagte dazu: „Der Simulator kann alle Flugeigenschaften simulieren, die ich ihm per Software vorgebe“. So kann die Effektivität von Flugsteuerungssystemen bewertet werden. Außerdem könne man die Cockpits relativ einfach tauschen, um auch im Gerät das Gefühl des jeweiligen Hubschraubers zu vermitteln, so der Testpilot.

Während der Tests bewegt sich die Simulationskabine je nach Konfiguration bis zu 12,2 Meter (40 Fuß) horizontal und bis zu 18,3 Meter (60 Fuß) vertikal.

Wie liefen die einzelnen Simulationen ab?

Die beiden WTDWehrtechnische Dienststelle 61-Piloten testeten drei mögliche zukünftige Hochgeschwindigkeits-Konfigurationen in einem generischen Cockpit:

Zunächst wurde ein Hubschrauber mit Kipprotoren geflogen. Sind die Rotoren nach vorne gekippt, fliegt er ähnlich einem Flugzeug. Sind sie nach oben gekippt, dann fliegt er wie ein Hubschrauber. Dann folgte eine Konfiguration mit Koaxialrotor. Durch die zwei übereinander auf einer Drehachse angeordneten und gegenläufig drehenden Hauptrotoren kann auf den bisherigen Heckrotor verzichtet werden. Dafür verfügt diese Konfiguration über einen Schubpropeller am Heck, der für den Vortrieb sorgt und mit dem auch gebremst werden kann. Die dritte Variante verfügt über sehr lange Stummel-Seitenflügel, die im Vorwärtsflug zusätzlichen Auftrieb produzieren und dabei den Rotor entlasten.

Mehrere Bildschirme bilden neben- und übereinander einen großen Bildschirm

Blick in den Kontrollraum des Simulators

Bundeswehr/Alexander Höhn

Neue Erkenntnisse im Gepäck

Bei den zahlreich durchgeführten Flugsimulationen hatten die beiden Piloten der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 die Möglichkeit, die Flugeigenschaften ausgiebig zu testen und zu bewerten. Auch der für das Projekt „PA ATRProject Agreement Advanced Rotorcraft Technologiesverantwortliche Ingenieur der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 nutzte den Besuch für einen regen Austausch mit den Piloten und Ingenieuren anderer Nationen, die ebenfalls beteiligt waren.

So bringt das Team der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 neue Erkenntnisse über das Flugverhalten und die Steuerkonzepte neuer Hubschrauber-Generationen im Gepäck mit: Sie ermöglichen im Vergleich zu aktuellen Hubschraubern eine doppelt so hohe maximale Fluggeschwindigkeit, denn das ist inzwischen eine wesentliche Anforderung an neue Hubschrauber-Generationen.

von Alexander Höhn, WTD 61

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