WTDWehrtechnische Dienststelle 91: Sprengen eines Bunkerbrechers
WTDWehrtechnische Dienststelle 91: Sprengen eines Bunkerbrechers
- Datum:
- Ort:
- Meppen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Detonation ist noch deutlich im Innern des kleinen Stahlbetonbunkers zu spüren, der etwa 17 Kilometer vom Eingang der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) entfernt auf einer kleinen Anhöhe steht.
Rund eine Stunde vorher an einem Montag im Juni hält ein Munitionstransport der WTDWehrtechnische Dienststelle 91 auf dem Sprengplatz unweit des Bunkers. Ein Radlader lädt sechs Bomben mit einem Gesamtgewicht von etwa drei Tonnen ab und positioniert sie präzise in der Mitte des Platzes. Die gewaltige Waffe ist ein Bunkerbrecher von rund zwei Metern Länge. Nach Abschluss aller Versuche soll der Eurofighter sie einsetzen können.
„Wir überprüfen heute, wie sich die übrigen Bomben verhalten, wenn eine von ihnen detoniert“, erklärt Sebastian Dartmann, der Versuchsleiter für die heutige Sprengung. „Idealerweise passiert gar nichts und schlimmstenfalls detonieren die anderen Bomben ebenfalls.“ Solche Versuche seien wichtig für die Planung von Munitionstransporten sowie der Lagerung der Bombe, so Dartmann.
Die Vorbereitungen für so einen Versuch sind aufwendig. „Natürlich brauchen wir sehr viel Messtechnik, um genau nachvollziehen zu können, was bei so einem Ereignis passiert“, erläutert der 35-jährige Maschinenbauingenieur. „Außerdem müssen Vorschriften für den Umweltschutz, Arbeitsschutz, Lärmschutz und vieles mehr berücksichtigt werden.“
Außerdem müssen Vorschriften für den Umweltschutz, Arbeitsschutz, Lärmschutz und vieles mehr berücksichtigt werden.
Während er die Auflagen und Anforderungen aufzählt meldet sich die Schießleitung der WTDWehrtechnische Dienststelle 91 per Funkgerät. „Wir müssen unterbrechen“, informiert Dartmann die Technikerinnen und Techniker auf dem Sprengplatz. Eine meteorologische Untersuchung müsse durchgeführt werden, um den sogenannten Fokus auszuschließen. „Bei bestimmten Wetterlagen kann es sein, dass die Druckwelle aus dem Himmel wieder auf die Erde reflektiert wird und dann einige Kilometer entfernt irgendwo die Fensterscheiben bersten. Das wollen wir natürlich verhindern mit solchen Untersuchungen.“
Nach einigen Minuten kommt die Entwarnung. „Jetzt kann es losgehen“, sagt Dartmann. Alle müssen den Sprengplatz räumen. In einigen tausend Metern Entfernung steht ein Transportpanzer der Bundeswehr, dahinter ein Rettungswagen und die Bundeswehr Feuerwehr – für alle Fälle. Nur Dartmann und ein Kollege dürfen im Bunker am Rande des Sprengplatzes bleiben. „Wir arbeiten teilweise mit unerprobter Munition und Prototypen, deshalb sind wir grundsätzlich sehr vorsichtig“, erklärt der gebürtige Lingener.
Drei, Zwei, Eins...
Dann ist es so weit. Die Konzentration im Bunker ist groß. Sebastian Dartmann schaut aus den schmalen Panzerglasfenstern auf den Sprengplatz. Neben ihm flimmern Monitore von Videokameras und weiteren messtechnischen Sensoren. In seinen Händen hält er einen kleinen Kasten mit einem roten Knopf. Er dreht an einer Kurbel und zählt runter. Drei. Zwei. Eins.
WTDWehrtechnische Dienststelle 91: Sprengen eines Bunkerbrechers
An der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) in Meppen wird ein Bunkerbrecher gesprengt. Die Bombe hat eine Länge von rund zwei Metern, nach Abschluss aller Versuche sollen die Waffen am Eurofighter eingesetzt werden.