Kampf- und Gefahrenstoffe

Wehrwissenschaftliches Institut leistet wichtigen Beitrag zu multinationaler Übung

Wehrwissenschaftliches Institut leistet wichtigen Beitrag zu multinationaler Übung

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
2 MIN

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Vom 19. bis 29. September 2022 nahm das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien - ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutz (WISWehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz) an der Übung Golden Mask 22 teil.

Vier Menschen gekleidet in olivgrüner Schutzausrüstung stehen in einem Labor

Ein Labor für die Entwicklung von Kampfstoffen wird entdeckt – was ist zu tun? Um welchen Kampfstoff handelt es sich?

Bundeswehr/Anette Otto

Die Schnelle Eingreiftruppe der NATO (NATO Response Force 2023) muss unter anderem über die Fähigkeit zu einer kombinierten chemischen, biologischen, radioaktiven und nuklearen Abwehr verfügen. Dabei spielt auch die deutsche ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr eine wichtige Rolle. Im Zuge der Aufstellung, Ausbildung, Evaluierung und Zertifizierung der Kräfte nimmt das WISWehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz in Munster dabei eine besondere Aufgabe wahr.

Enge Zusammenarbeit verschiedener Nationen

Bei der multinationalen Übung Golden Mask 22 im September ging es für die Dienststelle darum, die technisch-wissenschaftliche Evaluierung der nationalen und multinationalen Labor- und SIBCRASampling and Identification of Biological, Chemical and Radioactive Agents-Komponenten zum Nachweis atomarer, biologischer und chemischer Kampf- und Gefahrstoffe durchzuführen. „SIBCRASampling and Identification of Biological, Chemical and Radioactive Agentssteht dabei für die englische Bezeichnung “Sampling and Identification of Biological, Chemical and Radiological Agents”.

Drei Personen in gelben Schutzanzügen nehmen Proben

SIBCRASampling and Identification of Biological, Chemical and Radioactive Agents-Team bei der Arbeit: Probennahme in einer Übungsumgebung

Bundeswehr/Anette Otto

Nach einer Orientierungs- und Trainingsphase am WISWehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz erfolgte im taktisch-operativen Umfeld die Bearbeitung von nuklearen, biologischen und chemischen Szenaren.

Die Teams des mobilen biologischen Labors aus Ungarn, des mobilen nuklearen Labors aus Deutschland und der mobilen chemischen Labore aus Spanien und Deutschland arbeiteten dazu mit den Fachleuten des WISWehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz zusammen. Auch die integrierten SIBCRASampling and Identification of Biological, Chemical and Radioactive Agents-Teams aus Ungarn, Frankreich, Tschechien und Deutschland erlaubten der Dienststelle einen umfassenden Einblick in die angewendeten Verfahren, Geräte und Systeme der jeweiligen Nationen.

Mobile Infrastruktur und gemeinsame Standards

Die Umsetzung stationärer Laborinfrastruktur in eine mobile und verlegbare Version ist aufgrund der einzuhaltenden Vorgaben mit teilweise großen Herausforderungen verbunden. Insbesondere werden unter anderem Themen wie Arbeitssicherheit, Betriebssicherheit und Hygiene in den Nationen unterschiedlich betrachtet, bewertet und umgesetzt.

Vier Personen gekleidet in gelben Schutzanzügen entgiften andere Personen

Nach dem Kontakt mit einem Gefahrenstoff muss die betroffene Person sorgfältig dekontaminiert werden

Bundeswehr/Anette Otto

Durch die bei der Übung Golden Mask 22 durchgeführte technisch-wissenschaftliche Bewertung mobiler Laborinfrastruktur und der dazugehörigen Probennahmeelemente konnte erstmalig ein multinationaler Iststand der Ausrüstung unter Einsatzbedingungen aufgenommen und dokumentiert werden.

Die sich anschließende Aufarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse bildet nun eine wichtige Wissensbasis, um zukünftige Rüstungsprojekte im Bereich verlegbarer Laborinfrastruktur durch gezielte Maßnahmen der Forschung und Technologie zu unterstützen.

Eine erste erfolgreiche Maßnahme dieser Art ist die technische Umsetzung einer Filterdichtsitz-Prüfeinrichtung, die die Betriebssicherheit eines Hochsicherheitslabors nach einer Verlegung sicherstellt. Diese seitens der Bundeswehr patenrechtlich geschützte Innovation ist auch im zivilen Bereich von großem Interesse. Durch die Mitarbeit in verschiedenen Gremien werden des Weiteren auch die Voraussetzungen geschaffen, um Projekte wie zum Beispiel mobile ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Untersuchungsstellen voranzubringen.

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