Wie kommt die Bekleidung in die Bundeswehr?
Wie kommt die Bekleidung in die Bundeswehr?
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 2 MIN
Ob Stiefel, Uniformen oder Schutzwesten, die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr brauchen sicheres und robustes Material. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Referat „Projektmanagement Bekleidung“ der Abteilung „Komplexe Dienstleistungen/Einkauf“ beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr). Dort wird die Beschaffung der Bekleidung und der individuellen Schutzausstattung für jeden Einsatzzweck geplant und überwacht.
Verantwortung für Truppe bedeutet aufwendiges Verfahren
Für Großeinkäufe von Produkten dieser Art geht man aber nicht mal eben in ein Geschäft und kauft ein, was gefällt. Die Verantwortung, die gegenüber den Soldatinnen und Soldaten geboten ist, ist dafür viel zu groß. Außerdem müssen aufgrund der oft hohen Auftragssummen viele Vorgaben des Haushalts- und Vergaberechts sowie spezielle Richtlinien der Bundeswehr beachtet werden.
Forderungen der Truppe münden in Leistungsbeschreibung
Bevor eine Beschaffung eingeleitet werden kann, prüft das Planungsamt der Bundeswehr, ob die Fähigkeitslücke - also der konkrete Bedarf - nicht aus vorhandenen Artikeln gedeckt werden kann. Nur wenn dies nicht der Fall ist, erhält das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr einen Forderungskatalog, der beschreibt, was das Produkt im Einzelnen können muss. Auch die Anzahl der zu beschaffenden Produkte wird vorgegeben. Das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr fasst alle identifizierten Forderungen in einer exakten Leistungsbeschreibung zusammen und garantiert so, dass die Truppe sicheres Material erhält.
Beschaffen, was am besten funktioniert
Auf dieser Grundlage werden durch das Bekleidungsmanagement der Bundeswehr dann nationale oder europäische Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Diese geben den Anbietern die Möglichkeit, sich mit ihren Produkten zu bewerben.
Die Bundeswehr kauft aber nicht die sprichwörtliche „Katze im Sack“. Daher werden die Artikel aller Hersteller umfangreichen Erprobungs- und Trageversuchen unterzogen, sofern sie die grundsätzlichen Forderungen erfüllen. Schließlich soll bei der Truppe ankommen, was am besten funktioniert und schützt.
Kampfstiefel für jeden Einsatz
Ein aktuelles Beispiel für solche Großeinkäufe ist das neue Kampfschuhkonzept der Bundeswehr. Die mehr als 180.000 Soldatinnen und Soldaten erhalten je zwei Paar schwere und ein Paar leichte Kampfstiefel als Grundausstattung. Für den Einsatz wird dieser Umfang um ein Paar leichte Kampfstiefel ergänzt. Beide Stiefeltypen können während des gesamten Jahres getragen werden. Die Ausrüstung der Truppe mit den neuen Kampfschuhen soll 2022 abgeschlossen sein. Insgesamt geht es dabei um mehr als eine Million einzelne Schuhe.
Produkttester Truppe
Die Mannschaft der deutschen Fregatte „Bayern“ ist im Moment mit der Erprobung des brandneuen „Marine Sommeranzugs weiß“ beauftragt. So werden auch auf den Ozeanen der Welt wichtige Erfahrungen mit der neuen Uniform gesammelt. Diese ermöglichen einen letzten „Feinschliff“ und weitere Änderungen, bevor der Artikel in der gesamten Marine eingeführt wird.
Schutzwesten verschaffen Sicherheit
Ballistische Schutzwesten bieten wirksamen Schutz gegen Geschoss- und Splitterwirkung. Die „Schutzweste Infanterie modifiziert“ nutzt die Bundeswehr in allen aktuellen Auslandseinsätzen. Für die Spezialkräfte wird außerdem eine spezielle „Multifunktionsweste“ verwendet. Die Marine verfügt daneben über eine ballistische Schutz- und Geräteweste mit kombinierter Rettungsweste für Bordingoperationen auf See: Individuelle Fähigkeiten benötigen eben individuelles Material.
Zum nachhören
Radio Andernach ist der Beschaffung der persönlichen Ausrüstung nachgegangen. Die ausgestrahlten Folgen können Sie hier nachhören: