Mit Virtual Reality ins digitale Gefecht

Mit Virtual Reality ins digitale Gefecht

Datum:
Ort:
Meppen
Lesedauer:
2 MIN

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Ein Trupp der Bundeswehr steht auf einem Lehmdach und beobachtet die Umgebung. Wäsche flattert auf einer Leine im Wind, in der Ferne hört man Kinder spielen. Plötzlich taucht auf einem gegenüberliegenden Dach ein vermummter Mann auf. Er hat etwas in der Hand, es fallen Schüsse.

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Wie kann die Bundeswehr Virtual Reality in ihre Ausbildung integrieren? Die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition untersucht gemeinsam mit BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräfbasis verschiedene Szenarien. Unter anderem …
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Mit Virtual Reality in den Einsatz

Diese Szene spielt sich nicht in Afghanistan oder Mali ab, sondern im Emsland. Dort hat die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition das größte Virtual Reality (VRVirtuelle Realität) System der Bundeswehr zu Versuchszwecken aufgebaut. In dem VRVirtuelle Realität-Handlungstrainer wird dem teilnehmenden Trupp ein fiktives Szenario simuliert. Der Auftrag lautet: Verteidigung eines Häuserdachs in einer Einsatz-ähnlichen Umgebung.

Mit spezieller Hardware ins virtuelle Gefecht

Mit spezieller Ausrüstung wird der virtuelle Einsatz noch realistischer. In der Fachsprache heißt das „Immersion“. Das bedeutet, dass man so tief in die virtuelle Umgebung eintaucht, bis man diese tatsächlich als real empfindet.

Mithilfe einer VRVirtuelle Realität-Brille wird der Ortswechsel auf das Lehmdach vorgetäuscht. Eine Spezialweste gibt Druckimpulse an die Testpersonen weiter, wenn sie getroffen werden. Ein mit Gasdruck betriebenes Gewehr G36 gibt bei digitalen Schüssen reale Rückstöße an die Schulter weiter und wiegt genauso viel, wie das „normale“ Gewehr. Die an der Übungswaffe befestigte Sensorik überträgt die Bewegungen und die Schussabgaben der Waffe in die Simulation.

Virtuell die infanteristische Ausbildung trainieren

Die Versuche sollen zeigen, ob die VRVirtuelle Realität-Technologie einen militärischen Nutzen für das Handlungstraining der spezialisierten- und Spezialkräfte der Bundeswehr haben kann. Dazu kommen Woche für Woche Soldatinnen und Soldaten aus den verschiedenen Teilstreitkräften nach Meppen, um das System zu testen.

Virtual Reality kann in verschiedenen Szenarien zum Einsatz kommen. Die bereits dargestellte infanteristische Ausbildung ist eine Möglichkeit. Das gefahrlose Einüben von Abläufen, beispielsweise vor einer realen Geiselbefreiung, wäre ein Szenario für die spezialisierten Kräfte der Bundeswehr. Auch die Offizierausbildung kann perspektivisch von der VRVirtuelle Realität-Technologie profitieren. Angehende Kommandeurinnen, Kommandeure und Generäle könnten üben, ganze Divisionen in fotorealistischer Darstellung ins Gefecht zu schicken. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es würde kein einziges Maisfeld durch Panzer zerstört und auch der CO2Kohlendioxid-Ausgestoß würde erheblich gemindert.

WTDWehrtechnische Dienststelle 91 ist Kompetenzzentrum für Virtuelle Realität

Weitere Untersuchungen werden folgen. Nach Abschluss der aktuellen Versuche sollen auch andere Szenarien ausprobiert werden. Außerdem ist die Erweiterung des Systems möglich, sodass mehr als die derzeit maximal vier Personen gleichzeitig verarbeitet werden können. Die WTDWehrtechnische Dienststelle 91 als federführende Dienststelle für die Virtuelle Realität will die Weiterentwicklung der Technologie eng begleiten. Dazu wird sie die Streitkräfte auch künftig als das Kompetenzzentrum der Bundeswehr für Wirkung, Schutz und Aufklärung beraten.

von Dr. Dominik Wullers

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