Soldatinnen und Soldaten erhalten neue persönliche Ausrüstung
Soldatinnen und Soldaten erhalten neue persönliche Ausrüstung
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 3 MIN
Kampfbekleidung, Schutzwesten, neuer Gefechtshelm und 110-Liter-Rucksack - davon sind bis Ende des Jahres 2025 so viele im Zulauf, dass sie künftig jeder Soldat und jede Soldatin der aktiven Truppe im Spind haben wird. Sechs Jahre früher als geplant. Diese Vollausstattung ist für die Einsatz- und Verteidigungsfähigkeit von größter Bedeutung.
Die Vizepräsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) und Vertreter der Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung (BwBM) haben dazu am 8. Juni 2022 einen ergänzenden Vertrag zur Beschaffung zusätzlicher Bekleidung und persönlicher Ausrüstung und Kampfbekleidung in den Jahren 2022 bis 2025 unterzeichnet.
Das Vertragswerk hat ein Volumen von über 2,3 Milliarden Euro. Zusammen mit den ohnehin im bestehenden Rahmenvertrag enthaltenen Liefermengen umfasst das gesamte Vertragswerk nunmehr insgesamt 313.000 Kampfbekleidungssätze Streitkräfte, 351.000 Schutzwestensysteme „modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung Soldat (MOBASTModulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung Soldat)“, 313.000 Gefechtshelme sowie 338.000 Rucksacksysteme 110 Liter.
MOBASTModulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung Soldat verbessert Schutz und Tragekomfort
Die „Modulare ballistische Schutz- und Trageausstattung Soldat“ besteht aus einer Schutzweste, ballistischer Unterwäsche zum Schutz vor Kleinstsplittern und einer Trageausstattung für Magazine und Ausrüstung. Zusätzlich stehen modulare Splitterschutzelemente für Hals und Schulter, Tiefschutz sowie Oberarm- und Oberschenkelschutz zur Verfügung.
Das System verbessert nicht nur den Schutz für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, sondern ist durch seine besonderen Konfigurationsmöglichkeiten und die Herstellungsweise zudem leichter und dadurch bequemer.
Bei der Optimierung des Systems war auch das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe) in Erding mit seiner langjährigen Erfahrung und Fachkompetenz eingebunden.
Die vertraglich vereinbarten Stückzahlen beinhalten auch Vorräte für den Fall, dass ganze Ausstattungen ersetzt oder Teile davon größenbezogen getauscht werden müssen.
Einsatzbereit bei jedem Wetter
Auch der Kampfbekleidungssatz Streitkräfte ist modular aufgebaut. Je nach Einsatzgebiet und -situation können die Soldatinnen und Soldaten ca. 30 verschiedene Artikel auswählen und kombinieren.
Auf diese Weise ermöglicht die moderne Kampfausstattung eine für alle Einsatzszenarien in sämtlichen Klimazonen und Jahreszeiten angepasste Bekleidung.
Kompatibilität gepaart mit größtmöglichem Kopfschutz
Nach über 20-jähriger Nutzung entspricht der bislang genutzte Gefechtshelm nicht mehr den aktuellen taktischen Vorgaben, weil er zum Beispiel nicht mit einem Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion kompatibel ist. Er wird daher durch den bereits von den Spezialisierten Kräfte genutzten Gefechtshelm abgelöst.
Als sogenanntes „Full Cut“-Modell bietet dieser für den Kopf größtmöglichen Schutz gegen Schlag- und ballistische Einwirkungen, ist kompatibel zu Ausrüstungsgegenständen wie Sprechsatz oder Gehörschutz und ermöglicht eine Adaption von Nachtsichtgeräten und anderen Anbauteilen.
Für den Einsatz konfiguriert - packen mit System
Das Rucksacksystem 110 Liter besteht aus einem Rucksack, einem kleineren Rucksack (Daypack) mit 30-50 Litern Volumen sowie mehreren Seitentaschen. Der auch hier gewählte modulare Aufbau ermöglicht für jeden Einsatz eine optimale Zusammenstellung der Rucksackteile.
Außerdem können bei beiden Varianten die starren Verstrebungen entnommen werden, um die Rucksäcke in die Staufächer der Fahrzeuge zu bekommen.
Das Rucksacksystem war ursprünglich für Truppenteile mit einer vorgegebenen Durchhaltefähigkeit von 72 Stunden im abgesessenen Einsatz vorgesehen, wird nun aber für alle Truppenteile zum Ausrüstungsstandard.
Wie geht‘s weiter?
Der Vertrag ermöglicht zunächst eine vorgezogene Vollausstattung der aktiven Truppe. Es ist aber beabsichtigt, auch beorderte Reservistendienstleistende je nach Tätigkeit, Notwendigkeit und Verfügbarkeit auszustatten. Termine und Liefermengen werden nach Vorliegen aller notwendigen Informationen in enger Abstimmung mit der Truppe festgelegt.
Und um den Schutz für die Soldatinnen und Soldaten in jeder Situation zu gewährleisten, den Tragekomfort immer wieder zu verbessern und die Produkte ständig fort zu entwickeln, werden auch die neuen Ausrüstungselemente weiterhin regelmäßig strengen Tests unterzogen.