Schützenpanzer Puma trifft auf „Smart Targets“
Schützenpanzer Puma trifft auf „Smart Targets“
- Datum:
- Ort:
- Munster
- Lesedauer:
- 2 MIN
Der Schützenpanzer Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force hat die Einsatzprüfung bestanden. Hierfür waren zuvor zahlreiche Prüfungen notwendig. Beschäftigte der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) erprobten in Munster ein neues System, das mit Kameras und Monitoren eine Fahrt „unter Luke“ unterstützt.
Zum Erreichen der Einsatztauglichkeit des Schützenpanzers Puma in der Konfiguration VJTFVery High Readiness Joint Task Force prüfte die WTDWehrtechnische Dienststelle 91 nicht nur die Maschinenkanone und das Maschinengewehr. In einer weiteren Erprobung wurden die am Schützenpanzer Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force verbauten Kamerasysteme mit sogenannten „Smart Targets“ auf ihre Funktion hin überprüft. Die selbstfahrenden Zielscheiben stellten in dem Test plötzlich auftauchende Personen dar. Der Einsatz der rollenden Ziele bietet einen großen Vorteil: Niemand muss sich in den Gefahrenbereich des mehrere Tonnen schweren Panzers begeben.
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„Unter Luke“ bedeutet Herausforderung und Gefahr
Die Fahrt in einem Panzer mit verschlossener Einstiegsluke ist besonders für die Kraftfahrerin oder den Kraftfahrer eine Herausforderung. Die Übersicht und der Blick um das Fahrzeug sind extrem eingeschränkt. Es fehlen die Sichtwinkel, die man von einer „normalen“ Autofahrt kennt. Eine große Hilfe sind die zahlreichen Kameras, die an vielen Stellen des Schützenpanzers Puma VJTFVery High Readiness Joint Task Force verbaut sind. Sie übertragen das Abbild der Umwelt und die toten Winkel des Panzers auf Monitore im Inneren des Fahrzeuges.
Warum ist der Test so wichtig?
Die Einsatzmöglichkeiten des neuen Schützenpanzers sind vielfältig. Dabei ist es gleichgültig, ob sich der Schützenpanzer Puma im Einsatz befindet oder während einer Übung in Deutschland am zivilen Straßenverkehr teilnimmt. Die Sicherheit rund um das Fahrzeug muss jederzeit gewährleistet sein. Im gemeinsamen Kampf mit abgesessenen Panzergrenadieren oder anderen Kräften muss der Besatzung des Panzers auch bei geschlossener Luke jederzeit bekannt sein, ob sich Menschen im Gefahrenbereich befinden. Das ist immens wichtig, wenn der Puma beispielsweise einen Stellungswechsel durchführen muss.
Vertrauen schafft Sicherheit
In verschiedenen Auslandseinsätzen der Bundeswehr kam es in der Vergangenheit vor, dass sich Kinder einen Spaß daraus machten, plötzlich vor Einsatzfahrzeuge zu springen. Sollte der Puma im Ausland eingesetzt werden, können die eingesetzten Kamerasysteme dazu beitragen, dass die Besatzung sofort auf diese Gefahr reagieren kann. Gleichzeitig erleichtern sie die Fahrt durch enge Ortschaften. Die Chancen, dass Gebäude oder Mauern beschädigt werden, sinken dadurch ebenso. Das sind kleine aber wichtige Details, wenn man das Vertrauen der Bevölkerung im jeweiligen Einsatzland gewinnen will.
Smart Targets in der Bundeswehr
Bei den „Smart Targets“ handelt es sich um Kunststoff-Dummies auf einem speziellen Fahrgestell. Ihren Ursprung fanden sie im Projekt „Weiterentwicklung der Truppenübungsplätze und Schießanlagen – Zukunftsfähige Ausrichtung auf das 21. Jahrhundert“. Mit 250 Kilogramm sind die autonomen Dummies keine Leichtgewichte. Mit ihrer Hilfe soll das dynamische Schießen in realitätsnahen und komplexen Szenarien ermöglicht werden. Die roboterähnlichen Zielbauten sind vollgestopft mit Elektronik, Sensorik und Analysetools. Das ermöglicht ein direktes Feedback an die Schützen und das auszubildende Personal.