Ministerbesuch

„Eine echte Erfolgsgeschichte“ – Pistorius zu Besuch in der Warnowwerft

„Eine echte Erfolgsgeschichte“ – Pistorius zu Besuch in der Warnowwerft

Datum:
Ort:
Rostock
Lesedauer:
3 MIN

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Am Morgen des 21. September war der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, zu Besuch in der Rostocker Warnowwerft – einem von drei Standorten des Marinearsenals (MArsMarinearsenal). Ein gut gewählter Zeitpunkt, um einen Rückblick nach der Übernahme durch den Bund vor über einem Jahr vorzunehmen und den Blick gleichzeitig in die Zukunft zu richten.

Eine Gruppe von Menschen geht vor einem großen Kran entlang.

Pistorius konnte bei einem Rundgang über das Werftgelände Eindrücke von der Warnowwerft sammeln

Bundeswehr/Dirk Bannert

Das Marinearsenal gehört zum Geschäftsbereich des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) mit dem Auftrag, die Einsatzbereitschaft der Marine sicherzustellen. Dazu gehören unter anderem die planmäßigen und außerplanmäßigen Instandsetzungsmaßnahmen, aber auch die Planung und Durchführung von Produktänderungen an allen Systemen der Marine.

Die richtige Entscheidung

Im August vergangenen Jahres wurde der Betrieb in der Warnowwerft aufgenommen und am 11. Januar 2023 wurde diese feierlich eingeweiht. Nachdem seinerzeit die Entscheidung zur Übernahme durch den Bund als „Neuland“ durch Medien und Öffentlichkeit teilweise skeptisch beäugt wurde, kann bereits heute eine sehr positive Bilanz gezogen werden: „Es ist eine echte Erfolgsgeschichte“, fasste der Minister die Entwicklung der Warnowwerft seit der Übernahme in seinem Pressestatement vor Ort zusammen. Mit dem Standort und dem gleichzeitigen Fähigkeitsaufwuchs leistet das MArsMarinearsenal einen entscheidenden Beitrag zur materiellen Einsatzbereitschaft der Deutschen Marine – auch vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage. Die Werft ist der einzige Ostseestandort dieser Art.

Pistorius bekräftigte bei seinem Besuch erneut, dass die Entscheidung zum Kauf der Werft richtig gewesen sei, denn kaum jemand rede bisher darüber, eigene Fähigkeiten aufzubauen. Entscheidend sei, „dass wir als Bundeswehr in der Lage sind, uns selbst zu versorgen“ und „dass wir nicht mehr abhängig sind, in welcher Reihenfolge wir bei einer Werft stehen“.

Ein eigenes Trockendock

Seit der Übernahme steht der Bundeswehr nun auch ein eigenes Trockendock zur Verfügung. Dadurch lassen sich beispielsweise Werftliegezeiten verkürzen, wodurch die Kriegsschiffe wieder schneller einsatzfähig gemacht werden können.

Während des Rundgangs über das Werftgelände erläuterten die Verantwortlichen des Marinearsenals dem Gast aus Berlin die Abläufe in dem Trockendock. Hier liegt die „ex Köln“. Geplant sind unter anderem Instandsetzungsmaßnahmen zur Erneuerung der Außenhaut des Schiffs in einzelnen Bereichen sowie der Schottwände und Fußböden im Innern. 

Eine Gruppe von Menschen geht in einer Halle an einem Schiff mit Baugerüsten vorbei.

Beim Rundgang konnte der Minister sich aus nächster Nähe die Arbeiten an der "ex Köln" ansehen

Bundeswehr/Dirk Bannert

Im vergangenen Jahr konnten bereits einige Erfolge erzielt werden. Das Team vor Ort ist im Bereich Instandsetzung der Einsatzschiffe der Deutschen Marine hervorragend aufstellt und unterstützte darüber hinaus bereits internationale Bündnispartner. Zwei Schiffe der britischen „Royal Navy“ also der britischen Marine – konnten hier bereits instandgesetzt werden. 

Mehr als nur ein neuer Standort

Mit der Übernahme der Werft konnten auch viele der damaligen Angestellten für die neue Aufgabe gewonnen werden. Die Belegschaft kommt überwiegend aus der Region – damit sei die Bundeswehr ein wichtiger Arbeitgeber vor Ort. Die knapp 500 Dienstposten seien zu 90 Prozent belegt, was eine exzellente Quote sei, so der Minister in einer persönlichen Ansprache an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort.

Mehrere Personen unterhalten sich an einem Stehtisch.

Interessiert folgt Pistorius den Gesprächen mit den Werftmitarbeiterinnen und -mitarbeitern

Bundeswehr/Dirk Bannert

In einer anschließenden Gesprächsrunde mit dem Team der Warnowwerft machte sich der Minister in der Dockhalle selbst ein Bild von der Begeisterung der Bediensteten für die Werft. Für diese Gespräche nahm sich Pistorius besonders viel Zeit – auch um seine persönliche Wertschätzung auszudrücken: „Deswegen werde ich ein wohlwollendes, wachsames Auge auf diesen Standort haben. Er liegt mir sehr am Herzen – und damit auch Sie.“ Gute, zuverlässige Arbeit brauche eben Beschäftigte, die das auch wollen.

Die Zukunft des Südgeländes

Auch das aktuell ungenutzte „Südgelände“ thematisierte Boris Pistorius während des Pressestatements: Zu der künftigen weiteren Nutzung durch mögliche Investoren fanden bereits Gespräche unter anderem mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern sowie möglichen Investoren statt. Eine Verpachtung von 15 Jahren ist dabei angedacht. Die Grundvereinbarung dazu läge bereits vor und die vertraglichen Verhandlungen seien nun im Gange. Mit der Verpachtung würden dann auch weitere Arbeitsplätze entstehen. Damit sei der heutige Tag ein guter für die Bundeswehr, für die Warnowwerft, für die Energiepolitik in Deutschland und für das Land Mecklenburg-Vorpommern.

Eigene Werft zahlt sich aus

Dem Minister präsentierte sich bei seinem Besuch nicht nur ein großes Fähigkeitsspektrum und motiviertes Team, sondern vor allem ein Standort, der sich in der Bundeswehr – und auch weit darüber hinaus – etabliert hat. Er zog insgesamt eine sehr positive Bilanz zu seinem Besuch. Auch die zukünftigen Pläne, die unter anderem einen Aufbau von eigenen Werkstätten beinhalten, zeigen das enorme Potenzial der Warnowwerft.

von Heike Westhöfer

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