Neue Warnsysteme erhöhen den Schutz im Einsatz

Neue Warnsysteme erhöhen den Schutz im Einsatz

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Das System „Ground Alerter 10“ soll die Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzgebieten vor Raketen, Artillerie- und Mörsergeschossen (RAMRolling Airframe Missile) schützen. Das schnell verlegbare Warn- und Alarmierungssystem wird nach dem jetzt erfolgten Vertragsschluss noch in diesem Jahr in der Truppe eintreffen.

Im Verborgenen werden die Vorbereitungen getroffen. Irgendwo im Einsatzland bereiten Aufständische in einer Stellung eine Rakete auf den Abschuss vor. Ein paar Stunden später wird sie, durch eine Zeitsteuerung abgefeuert und auf ein deutsches Feldlager zufliegen. Ein mögliches Szenario im Einsatz. Feldlager, wie das Camp Castor im Norden Malis, werden zum Beispiel durch das Mantis-System geschützt. Stellungen, die sich außerhalb des Lagers befinden, sind der RAMRolling Airframe Missile-Bedrohung allerdings oftmals schutzlos ausgeliefert.

Auf einem Dreibein steht ein Lautsprecher mit Signalleuchte, daneben ein Mast mit einer Dose oben drauf

Das aufgebaute RAMRolling Airframe Missile-Alarmsystem "Ground Alerter 10": Die Antenne steht inklusive einem GPSGlobal Positioning System-Positionierungssystem auf einem sechs Meter hohen Teleskopmast. Im Vordergrund steht die Signalanlage zur Alarmierung der Soldatinnen und Soldaten.

Thales

Schnellstmögliche Beschaffung

Speziell in Afghanistan und in Mali besteht für die stationierten Soldatinnen und Soldaten auch außerhalb des Lagers die Bedrohung durch indirektes Feuer. Bisher gab es dafür kein verlegefähiges Warn- und Alarmierungssystem. Durch eine sogenannte Sofortinitiative für den Einsatz (SiE) beschaffte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) in kürzester Zeit die benötigten Systeme.

Zwei Monate nach Beginn des Vergabeverfahrens wurde gestern der Vertrag über die Lieferung von fünf marktverfügbaren Warn- und Alarmierungssystemen im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr unterschrieben. Bereits Ende des Jahres soll das erste System der Truppe zur Verfügung stehen. Bis Oktober 2024 sollen alle „Ground Alerter 10“ ausgeliefert sein.

Der zuständige Projektleiter, aus dem BAAINBw
Aufgrund seiner leichten Handhabbarkeit eignet es sich für den Schutz von Konvois außerhalb des Feldlagers. Der schnelle und einfache Aufbau ist hier der Schlüssel."

Einfache Handhabung, schnell verlegt

Für den Auf- und Abbau des „Ground Alerter 10“ werden nur zwei Personen benötigt, während des Betriebes und der Überwachung lediglich eine Person. Der „Ground Alerter 10“ ist ein Sense-and-Warnsystem mit einem UHFUltra High Frequency-Radar und einer 360°-Abdeckung. Es besteht aus folgenden Elementen:

  • UHFUltra High Frequency-Radar

  • Integriertes Alarmnetzwerk mit mehreren drahtlosen und drahtgebundenen Alarmgeräten

  • Laptop, welcher speziell für die Einsätze hergestellt und konfiguriert wurde

  • Antenne (inklusive GPSGlobal Positioning System-Positionierungssystem) und sechs Meter hohen Teleskopmast

  • Elektronische Einheiten, zum Beispiel zur Signalverarbeitung

Verlegt werden kann das System mit geschützten Führungs- und Funktionsfahrzeugen oder per Hubschrauber. Die Leistungsaufnahme des Systems liegt bei lediglich 350 Watt und ist deshalb auch zum Betrieb ausschließlich mit Batterien geeignet.

Die Soldatinnen und Soldaten werden wahlweise mit einem akustischen oder visuellen Signal nur im Bereich des Einschlagspunktes alarmiert.

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Wichtig für die Nachverfolgung

Der „Ground Alerter“ warnt nicht nur vor der RAMRolling Airframe Missile-Bedrohung. Das System liefert gleichzeitig wichtige Informationen über die Abschussposition. Andere Truppen können dorthin verlegen, um wichtige Anhaltspunkte für eine Nachverfolgung zu sichern oder die gegnerischen Kräfte zu stellen.

Weitere Vertragsdetails

Der vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr geschlossene Vertrag umfasst neben der Lieferung zusätzlich die Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten an dem System und die dazugehörige Dokumentation.

von Dennis König

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Erklärstück

Die Sofortinitiative für den Einsatz (SiE) ist ein Teil des Customer Product Management, der Verfahrensvorschrift zur Bedarfsermittlung und Bedarfsdeckung. Die SiE wird beispielsweisde dann genutzt, wenn im jeweiligen Einsatzland ein unvorhersehbarer, dringender Einsatzbedarf auftritt. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass das benötigte Material schnell beschafft und den Streitkräften direkt zugeführt werden kann.

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