Multiaxialer Prüfstand – einzigartige Fahrzeugerprobung
Multiaxialer Prüfstand – einzigartige Fahrzeugerprobung
- Datum:
- Ort:
- Trier
- Lesedauer:
- 2 MIN
Bei der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik (WTDWehrtechnische Dienststelle 41) in Trier rasselt und rattert es, wenn Fahrzeuge erprobt werden. Seit Kurzem kann das noch effizienter durchgeführt werden: Der Multiaxiale Prüfstand steht dafür zur Verfügung.
Gewichtige Fahrzeuge können erprobt werden
Der Prüfstand selbst kann Lasten von zwei bis 45 Tonnen und ein oder zwei Fahrzeuge mit zusammen bis zu vier Achsen gleichzeitig aufnehmen. Damit können alle militärischen Radfahrzeuge der Bundeswehr untersucht werden. Die Krananlage verfügt über zwei Kräne mit einer Traglast von je 25 Tonnen. Dadurch ist es auch möglich, Lkws oder andere schwere Fahrzeuge zu testen. Kern des Prüfstandes sind die servohydraulischen Arbeitsmaschinen, die zur Aufnahme des Fahrzeugs bereitstehen.
Die Erprobungen werden durch den Einsatz hochwertiger ITInformationstechnik begleitet. Die Messergebnisse sind dadurch konstant, aussagekräftig und reproduzierbar. Die unbemannten Tests können rund um die Uhr durchgeführt werden. Durch die Unabhängigkeit von Witterungseinflüssen und Erosionen der Naturbahnen wird eine zeitlich erheblich verkürzte Untersuchung angestrebt.
Doch wie läuft so ein Fahrzeugtest ab?
In der Vorphase, noch bevor das Fahrzeug auf den Prüfstand gehoben werden kann, müssen zunächst Daten gesammelt werden. Dafür werden spezielle Messräder am Fahrzeug montiert, die während der Fahrten auf den Teststrecken der WTDWehrtechnische Dienststelle 41 Signale sammeln. Die gesammelten Signale sind dann die Grundlage für unterschiedliche Szenarien während der Erprobung des Fahrzeugs auf dem Prüfstand.
Ein Kraftakt – zwei Kräne heben die Fahrzeuge
Das Fahrzeug wird in der zweiten Phase zum sogenannten Rüstbereich in die Halle verbracht. Für die Arbeit am Prüfstand wird weitere Messtechnik benötigt, mit der das Fahrzeug hier versehen wird. Um das Fahrzeug in die Prüfeinrichtung zu heben, wird es in der Krananlage eingehängt. Mittels dieser Anlage wird das Fahrzeug dann in den Bereich der Arbeitsmaschinen gehoben.
Im Prüfstand befinden sich mehrere servohydraulische Arbeitsmaschinen, mit denen das Fahrzeug verbunden wird.
Jetzt beginnt der eigentliche Prüfstandbetrieb
Die Ingenieurinnen und Ingenieure der WTDWehrtechnische Dienststelle 41 steuern während der Erprobung die einzelnen Maschinen an. Sie werten die Parameter der Messräder aus und vergleichen sie mit den ermittelten Signalen der vorherigen Messfahrten. In einem sich schrittweise annähernden Prozess werden die Einstellungen so angepasst, dass die auf das Fahrzeug wirkenden Belastungen und Kräfte, dem realen Fahrbetrieb entsprechen. Jede Achse kann einzeln angesprochen werden, so dass beispielsweise auch die Fahrt auf sehr unwegsamen Untergrund getestet werden kann.
Hier erkennt man auch einen weiteren Vorteil dieses Prüfstandes: Die Radfahrzeuge werden in den Prüfzyklen und Tests auf „Biegen und Brechen“ belastet. So können mögliche Schwachstellen erkannt und die Sicherheit der Einsatzfahrzeuge gewährleistet werden. Dessen können sich unsere Soldatinnen und Soldaten gewiss sein.
Mehr zum Bau des Prüfstandes und des Gebäudes