Laderaumtrainer für den A400M - Einsatzmaterial wird geschont
Laderaumtrainer für den A400M - Einsatzmaterial wird geschont
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Im Februar 2023 wurde vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ein originalgetreuer Laderaumtrainer für das Transportflugzeug Airbus A400M an die Luftlande-/Lufttransportschule im bayrischen Altenstadt übergeben. Die Auslieferung eines zweiten Trainers an das Lufttransportgeschwaders 62 in Wunstorf ist für Juni 2023 geplant.
Der Laderaumtrainer (Cargo Part Task Trainer - CPTTCargo Part Task Trainer) wird in Altenstadt vorrangig der Ausbildung von Fallschirmspringern und Luftumschlagspersonal dienen. In Wunstorf wird er auf die Schulung von Ladungsmeistern und als Verfahrenstrainer ausgelegt sein.
Neuer Trainer für neues Transportflugzeug
Mit dem neuen Simulator können in Altenstadt nun umfangreiche einsatzbezogene Übungen durchgeführt werden, ohne dass die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu zwingend in der Luft sein müssen. Hierzu gehören beispielsweise auch das Absetzen von Fallschirmspringern oder die Durchführung des Notverfahrens beim Absetzen von Fallschirmspringern.
In der Luftlande-/Lufttransportschule wurden die Soldatinnen und Soldaten dazu bisher an einem Trainingsgerät für die Transall geschult.
Aber schon bevor dieser Flugzeugtyp im Jahr 2021 in der Bundeswehr sein Nutzungsende erreichte, wurde er ab dem Jahr 2014 nach und nach vom Airbus A400M abgelöst. Dessen Aufbau im Innern gleicht natürlich nicht dem einer Transall. Trotzdem muss im Ernstfall auch im A400M jeder Handgriff sitzen. Die notwendigen Routinen müssen dafür in vielen Übungen so gefestigt werden, dass alle Abläufe im Einsatz blind vonstattengehen. Das funktioniert jedoch nur, wenn die verschiedenen Szenarien am richtigen Flugzeugtyp geübt werden können.
Wunstorf - erweiterte Ausbildung ab Juni 2023
In Wunstorf trainieren die technischen Ladungsmeister und das gesamte mit Aufgaben im Laderaum des A400M betraute Personal des Lufttransportgeschwaders 62 bisher am Laderaumtrainer Cargo Hold Trainer - Enhanced (CHT-ECargo Hold Trainer – Enhanced). Dieser ist wesentlich detaillierter aufgebaut als der A400M CPTTCargo Part Task Trainer. Dadurch und mit seinem im Vergleich höheren Funktionsumfang ermöglicht der CHT-ECargo Hold Trainer – Enhanced bereits heute das Training vieler Ausbildungsinhalte.
Gleichwohl wird auch Wunstorf zusätzlich einen Simulator des neuen Typs erhalten. Dieser wird dann zukünftig zur Entwicklung und Festlegung von Verfahren und Prozeduren eingesetzt und ermöglicht darüber hinaus die Verladung deutlich größerer Lasten und Tonnagen.
Mit dem CPTTCargo Part Task Trainer in Wunstorf wird dort die physische Handhabung von Lasten und Transportgut in der Größenordnung der Zuladung des A400M möglich.
Flexibel und unabhängig
Durch die Nutzung von Simulatoren wie dem im Maßstab 1:1 gebauten Laderaumtrainer CPTTCargo Part Task Trainer werden nicht nur die Einsatzflugzeuge geschont. Auch das Training wird von äußeren Einflüssen unabhängig und kann flexibel erfolgen.
Flexibel heißt hier, dass Wetterprognosen und die Berücksichtigung von Lichtverhältnissen durch das Training im Übungsnachbau nicht mehr auf den Unterrichtsplan gehören. Diese Unabhängigkeit steigert die Ausbildungsmöglichkeiten und trägt letztendlich zur Erweiterung der Fähigkeiten der Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer bei.
Ein weiterer Vorteil: Abhängig von den Übungsszenarien und dem individuellen Bedarf kann der Laderaum jederzeit angepasst werden. Dadurch werden möglichst realistische Bedingungen sowohl für Simulationen am Boden als auch in der Luft geschaffen.
Ein Projekt - zwei Laderaumtrainer
Das für das Nutzungsmanagement A400M verantwortliche Fachreferat im BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr hatte im Vorfeld die jeweiligen Bedarfe mit den Nutzerinnen und Nutzern abgestimmt. Als Ergebnis wurden vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr zwei individuell angepasste A400M CPTTCargo Part Task Trainer beschafft.
Mit einem Gesamtauftragsvolumen von 33 Millionen Euro für beide Laderaumtrainer und einer Lieferzeit von etwa zwei Jahren sind zwei im Vorfeld gesteckte Eckpfeiler erfüllt worden.