Wenn Ausrüstung auf Herz und Nieren geprüft wird

Der Organisationsbereich AINAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung leistet täglich einen wesentlichen Beitrag, um die Ausrüstung für die Truppe weiter zu verbessern. Denn an das Material werden besondere Anforderungen gestellt. Deshalb werden Geräte und Material von darauf spezialisierten Dienststellen auf Herz und Nieren getestet oder sie veranlassen derartige Tests. 

Zudem ermitteln sie Grenzwerte, bis zu denen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ihre Flugzeuge, Schiffe oder Fahrzeuge bedienen können. Auch die Test- und Untersuchungsverfahren selbst stehen immer wieder auf dem Prüfstand. 

Andere Dienststellen des Organisationsbereiches sorgen dafür, dass das Material auch während der Nutzung immer einsatzbereit ist und führen notwendige Reparaturen teilweise sogar selbst durch. Alle Forschungen, Erprobungen und Instandsetzungen haben ein Ziel: Die Truppe soll für den Verteidigungsfall bestmöglich gerüstet sein und auf die Sicherheit und die Funktion des gesamten Materials vertrauen können.

Wodurch können Erprobungen notwendig werden?

Erprobungen können aus mehreren Gründen und zu verschiedenen Zeitpunkten während einer Beschaffung oder Nutzung beauftragt werden: Einerseits müssen sie erfolgen, wenn Material oder Gerät für die Bundeswehr neu beschafft werden soll. Die entsprechenden Spezifikationen sind dann bereits in der sogenannten Leistungsbeschreibung enthalten oder als Ziele im Beschaffungsvertrag formuliert und bilden die Grundlage für die späteren Tests. Sie basieren zum größten Teil auf standardisierten Beschreibungen wie NATO-Vorschriften oder auch zivilen Normen beziehungsweise auf konkreten Einzelforderungen aus der Truppe. Sowohl speziell für die Bundeswehr hergestellte Geräte als auch marktverfügbare Produkte müssen alle Anforderungen erfüllen.

Andererseits kann eine Erprobung auch erforderlich werden, wenn ein bereits in die Bundeswehr eingeführtes Gerät – zum Beispiel ein Panzer – eine sogenannte Kampfwertsteigerung erhält. Darunter versteht man eine Verbesserung oder Erweiterung von Fähigkeiten des Geräts. In einem solchen Fall muss immer der Nachweis erbracht werden, dass die vorgenommenen Änderungen alle an sie gestellten höheren Anforderungen erfüllen und keine „unerwünschten Nebenwirkungen“ verursachen.

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Ebenso können je nach Relevanz eines Bau- oder Ersatzteils für die Sicherheit und den Betrieb eines Gesamtsystems teils umfangreiche Untersuchungen nötig werden, wenn dieses Bau- oder Ersatzteil nicht mehr verfügbar ist und eine Alternative gesucht werden muss. Darüber hinaus können auch Auffälligkeiten während der Nutzung des Geräts durch die Truppe in einem Einsatz oder bei einer Übung dazu führen, dass es besonderen Tests unterzogen werden muss.

Das Beschaffungsamt der Bundeswehr steuert den Prozess

Den eigentlichen wehrtechnischen Auftrag erhalten die Dienststellen dann von der zuständigen Projektabteilung im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) in Koblenz als Leistungsbeschreibung, in der wiederum Anforderungen und Ziele festgelegt sind. Während der Erprobung steht das Projektteam des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr im engen Austausch mit der jeweiligen Dienststelle.

Regelmäßig werden hier Einblicke hinter die Kulissen gegeben. Der Start der Reihe führt zur Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) im bayerischen Manching.