Neuausrichtungen machen Geschichte: Der Sanitätsdienst im Wandel
Neuausrichtungen machen Geschichte: Der Sanitätsdienst im Wandel
- Datum:
- Lesedauer:
- 1 MIN
Die friedliche Revolution in der DDR mit der sich anschließenden Wiedervereinigung Deutschlands und die Auflösung der Warschauer Vertragsorganisation (WVO) – so die offizielle Bezeichnung des Warschauer Paktes – stellten die Streitkräfte und damit auch den Sanitätsdienst vor große Herausforderungen. Es galt, wie in der gesamten Truppe, die aus der Nationalen Volksarmee übernommenen Soldaten zu integrieren und auf ihre neuen Aufgaben in den Streitkräften eines demokratischen Staates vorzubereiten.
Bereits kurz vor den politischen Veränderungen in Osteuropa und der sich anschließenden veränderten Auftragslage der deutschen Streitkräfte gab es erste Forderungen, durch Strukturänderungen im Sanitätsdienst eine teilstreitkraftübergreifende Aufgabenwahrnehmung und damit eine Effizienzsteigerung zu erreichen. Das endgültige Ende des Kalten Krieges zum Ausgang der 1980er Jahre und die daraus resultierende notwendige Neuausrichtung der Bundeswehr führte schließlich zur Gründung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, in dem ab 2001 sanitätsdienstliche Kräfte und Mittel unter weitestgehend einheitlicher fachlicher, fachdienstlicher und truppendienstlicher Führung gebündelt wurden. Die Schaffung der neuen Führungsstrukturen in einem eigenständigen Organisationsbereich ist rückblickend als eine der tiefgreifendsten Reformen des Sanitätsdienstes anzusehen.
Mit der beschlossenen Neuausrichtung im Jahre 2011 erlebte auch der Sanitätsdienst nochmals eine grundlegende Strukturänderung. Am 1. Oktober 2012 wurden das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr und in der Folge zwei weitere sanitätsdienstliche Fähigkeitskommandos aufgestellt: das Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung in Diez und das Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels. Während das Diezer Kommando für die ambulante medizinische Behandlung aller Soldatinnen und Soldaten, die sanitätsdienstliche Ausbildungs- und Übungsunterstützung der Teilstreitkräfte und der militärischen Organisationsbereiche verantwortlich ist, übernimmt das Kommando in Weißenfels die Leitfunktion für alle Einsätze mit Beteiligung des Zentralen Sanitätsdienstes, zusätzlich territoriale Aufgaben der zivil-militärischen Zusammenarbeit sowie nationale und internationale sanitätsdienstliche Übungsunterstützungsleistungen.