Jüdischer Feiertag

Militärbundesrabbiner Zsolt Balla zu Rosch Haschana

Militärbundesrabbiner Zsolt Balla zu Rosch Haschana

Datum:
Ort:
Leipzig
Lesedauer:
2 MIN

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Zu Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahr, lesen Sie hier die Wünsche von Militärbundesrabbiner Zsolt Balla. Aus Anlass des zweitägigen Neujahrsfests am 3. und 4. Oktober 2024 wünschen wir Ihnen friedvolle und besinnliche Festtage im Kreis ihrer Familien und Freunde und ihrer Gemeinden. Schana Towa!

Aufgeschnittenes Obst und Honig

Zum jüdischen Neujahrsfest feiern Gläubige mit Früchten und Honig und nutzen die Gelegenheit, um auf ihr Leben im vergangenen Jahr zurückzublicken.

privat

Hinter uns liegen herausfordernde Jahre. Jedes Jahr hofften wir, dass Konflikte, die uns betreffen, wie der Krieg in der Ukraine, wo viele jüdische Gemeindemitglieder noch Familienangehörige haben, ein Ende finden und Frieden einkehrt. Dies ist nicht geschehen. 

Und zu allem Überfluss hat uns ein schrecklicher Terroranschlag bis ins Mark erschüttert, als die Hamas am 7. Oktober 2023, am Feiertag Simchat Tora, zuschlug. Einem Tag, an dem selbst diejenigen, die vielleicht keine intellektuelle Verbindung zu den Geboten und dem Lernen der Tora haben, dennoch ihre emotionale Bidung zu den Werten, die die Tora versinnbildlicht, durch Freude und Tanz zum Ausdruck bringen können.

Der 7. Oktober war eine Tragödie, die wir uns in unserem Leben nie hätten vorstellen können. Und nur wenige Tage, nachdem unser Leben erneut erschüttert wurde, wurde der bis dahin unvorstellbare Anstieg des Antisemitismus wieder Alltag von uns allen, von jung bis alt, von Schulkindern über Studenten bis hin zu älteren Menschen.

Wie kann man in diesen Zeiten Worte des Trostes für die bevorstehenden Feiertage vermitteln? Nun, das ist eine schwierige Aufgabe. Aber wenn wir das Wort „Trost“ sagen, sollten wir uns auf die hebräische Übersetzung Nechama konzentrieren, denn ihre Etymologie gibt Aufschluss darüber, wie wir diese herausfordernden Zeiten überstehen können.

Man braucht sicherlich etwas mehr als nur ein paar Absätze, um zu zeigen, dass die Wurzel des Wortes Nechama in der hebräischen Bibel „Perspektivenwechsel“ bedeutet. Trost und Beistand erreicht man, indem man lernt, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Dies erfordert Zeit und Mühe, sich eingehend mit den Problemen zu befassen. Wir sollten auch tiefes Vertrauen in Gott haben und wissen, dass sich alles, was geschieht, innerhalb eines Wimpernschlags ändern kann. 
Unser Zusammenhalt und die gegenseitige Stärkung und Unterstützung sind der einzige Weg, wie wir die Welt aus einer anderen Perspektive sehen können.Ich wünsche allen Mitgliedern unserer Gemeinschaft und ihren Familien, allen Juden und allen Menschen in unserer Umgebung, dass wir uns gegenseitig stärken, einander zuhören und einander helfen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. 

Möge das kommende Jahr 5785 ein Jahr des Trostes und des Friedens sein!

Mit Segenswünschen, כתיבה וחתימה טובה,

Militärbundesrabbiner Zsolt Balla und Monika Heimburger, amtierende Leiterin des Militärrabbinats

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