Enge Kooperation

Deutschland, Lettland und Norwegen zeichnen Abkommen für Panzerabwehrrichtminen

Deutschland, Lettland und Norwegen zeichnen Abkommen für Panzerabwehrrichtminen

Datum:
Ort:
Brüssel
Lesedauer:
2 MIN

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Am 9. April 2025 haben Deutschland, Lettland und Norwegen in Brüssel ein multilaterales Beschaffungsabkommen für die Panzerabwehrrichtmine DM 22 unterzeichnet. Die Federführung für das Abkommen hat Deutschland übernommen. Anfang 2027 soll die Auslieferung an die Bundeswehr und verbündete Streitkräfte beginnen.

Ein Soldat und zwei Männer sitzen nebeneinander an einem Tisch und unterschreiben ein Dokument

Die Rüstungsdirektoren vor der Unterzeichnung: Generalmajor Andis Dilans aus Lettland, Vizeadmiral Carsten Stawitzki aus Deutschland und Rolf Kjos aus Norwegen (von links)

BMVg

Die Bundeswehr hat schon 2023 einen Rahmenvertrag zur Beschaffung von Panzerabwehrrichtminen (PARMPanzerabwehrrichtmine) vom Typ DM22 geschlossen. Hersteller ist das Schrobenhausener Unternehmen TDW, das zur MBDAMatra BAe Dynamics Aérospatiale-Gruppe gehört. Mit einem speziellen Abkommen – dem „Corporate Procurement Agreement“ – können nun auch Partnernationen auf Basis des bestehenden deutschen Rahmenvertrags eigenständig die Minen beziehen.

Abkommen stärkt europäische Rüstungsindustrie

„Mit dem Abkommen setzen wir ein starkes Zeichen für europäische Kooperation, effiziente Rüstungsbeschaffung und die Stärkung der kollektiven Verteidigungsfähigkeit der NATONorth Atlantic Treaty Organization“, sagte Vizeadmiral Carsten Stawitzki, Abteilungsleiter Rüstung im Verteidigungsministerium und zugleich Nationaler Rüstungsdirektor, nach der Unterzeichnung in Brüssel. Mit dem Abkommen wird nicht nur die Interoperabilität, also die Funktionalität gleicher Systeme miteinander, innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization erhöht, sondern es stärkt auch die europäische Rüstungsindustrie und leistet einen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Europas.

„Das Abkommen zeigt, wie wir durch enge internationale Zusammenarbeit unsere Streitkräfte schneller und effizienter mit dringend benötigten Fähigkeiten ausstatten können. Gemeinsam mit unseren Partnern stärken wir so die europäische Verteidigung – und zwar konkret und zukunftsorientiert“, so Stawitzki anlässlich der Unterzeichnung. Bei den derzeit drei Vertragspartnern müsse es nicht bleiben: „Auch andere Nationen haben bereits ihr Interesse bekundet und sie könnten zu einem späteren Zeitpunkt dem Abkommen einfach beitreten.“

Die Auslieferung an die Bundeswehr soll ab Anfang 2027 beginnen. Die Herstellerfirma TDW richtet aktuell eine neue Fertigungslinie für das System ein. Damit werden einmal mehr dringend benötigte Produktionskapazitäten hochgefahren.

Panzerabwehrrichtmine hat sich in Ukraine bewährt

Die Panzerabwehrrichtmine (PARMPanzerabwehrrichtmine) DM 22 ist eine moderne Panzerabwehrrichtmine zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge auf Distanzen von 40 bis 60 Metern. Sie wird ausgelöst, wenn beispielsweise ein Gegner über einen verlegten Lichtwellenleiter fährt. Die Bundeswehr hat Panzerabwehrminen an die Ukraine abgegeben, um das Land in seinem Verteidigungskampf gegen Russland zu unterstützen. Die Nachbestellung wurde 2023 vom Haushaltsausschuss genehmigt und die Fertigung nimmt nun Fahrt auf.

von Daniela Eichler

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