Bundeswehr beendet Evakuierung – Doppelanschlag in Kabul

Bundeswehr beendet Evakuierung – Doppelanschlag in Kabul

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Drei A400M der Bundeswehr standen auf dem Rollfeld, als es um 15:20 Uhr am Flughafen zu einem Anschlag mit vielen Toten kam. Eine zweite Attacke wenig später forderte weitere Todesopfer. Deutsche waren nicht unter den mehr als 85 Toten und Verletzten. Alle eingesetzten Bundeswehrangehörigen waren am Abend sicher zurück in Taschkent.

Soldaten verlassen einen Airbus A400M am Flughafen von Taschkent

Der Flughafen im usbekischen Taschkent war das Drehkreuz für die Luftbrücke zur Evakuierung aus Kabul.

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Wie gefährlich der größte Evakuierungseinsatz in der Geschichte der Bundeswehr war, zeigten die verheerenden Anschläge am Flughafen Kabul. Sie ereigneten sich am Donnerstagnachmittag während der letzten Evakuierungsflüge der Bundeswehr.

Der Kommandeur des deutschen Kontingents, Brigadegeneral Jens Arlt, regelte die unverzügliche Rückverlegung der am Flughafen Kabul eingesetzten Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland. Bis 19:50 Uhr waren alle Bundeswehrangehörigen sicher zurück in der usbekischen Hauptstadt Taschkent.

Deutschland trauert mit den USA

Die Anschläge ereigneten sich in der Nähe des sogenannten „Abbey Gates“ des Flughafens, das in den vergangenen Tagen auch von der Bundeswehr genutzt worden war. Es gab keine Toten und auch keine Verwundeten unter den Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland.

Die USUnited States-amerikanischen Streitkräfte hingegen betrauern mindestens 13 Todesopfer und 18 Verletzte. Insgesamt sollen mindestens 85 Menschen bei den Anschlägen getötet worden sein. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer drückte USUnited States-Verteidigungsminister Lloyd Austin, den Angehörigen der getöteten USUnited States-Soldaten sowie den Familien der betroffenen Afghaninnen und Afghanen ihr Beileid aus.

Dieser Beitrag wird nicht dargestellt, weil Sie X in Ihren Datenschutzeinstellungen deaktiviert haben. Mit Ihrer Zustimmung aktivieren Sie alle X Posts auf bundeswehr.de.

Nachrichtendienste hatten vor Anschlag gewarnt

Tausende Menschen hatten sich vor den Toren versammelt, um in Sicherheit gebracht zu werden.  Die Lage am Flughafen hatte sich in den vergangenen Tagen immer weiter zugespitzt. Nachrichtendienste hatten gewarnt, dass ein Anschlag am Flughafen unmittelbar bevorstehe – mutmaßlich durch die mit den Taliban konkurrierende Terrororganisation Islamischer Staat. Sie behielten recht: Ein regionaler Ableger des IS„Islamischer Staat“ bekannte sich inzwischen zu einem der Angriffe.

Ministerin und Generalinspekteur bei den Truppen in Taschkent

Nachdem Kramp-Karrenbauer den Verteidigungsausschuss des Bundestags über die Ereignisse informiert hatte, flog sie am Donnerstagabend zusammen mit Generalinspekteur Eberhard Zorn nach Taschkent, um sich bei den Soldatinnen und Soldaten für ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen eineinhalb Wochen zu bedanken.

Kontingent kehrt heute nach Deutschland zurück

Während des elftägigen Evakuierungseinsatzes wurden 5.347 Menschen aus 47 Nationen von der Bundeswehr per Luftbrücke aus Kabul gerettet. Unter ihnen waren 4.000 Afghaninnen und Afghanen. Die rund 500 Soldatinnen und Soldaten des Einsatzkontingents sollen am Freitagnachmittag nach Deutschland zurückkehren. Sie werden gegen 18 Uhr auf dem Fliegerhorst Wunstorf in Niedersachsen erwartet.

von Timo Kather

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.