Landes- und Bündnisverteidigung im Kalten Krieg
Wäre der Kalte Krieg in seine heiße Phase getreten, hätten Ost und West mit einem direkten Schlagabtausch in Europa gerechnet. Die beiden deutschen Staaten lagen an der Grenzlinie zwischen der NATONorth Atlantic Treaty Organization und dem Warschauer Pakt. Deutschland wäre zum Hauptschlachtfeld geworden. Der Einsatz von Atomwaffen war auf beiden Seiten eine eingeplante Handlungsoption.
Bundeswehr: Verteidigung durch Abschreckung
Der Beitritt Westdeutschlands zur NATONorth Atlantic Treaty Organization und die Gründung der Bundeswehr gingen Hand in Hand. Denn zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Befürchtung groß, dass es einen neuen Krieg in Europa geben könnte – zwischen den Großmächten Sowjetunion und USA, dem Warschauer Pakt und der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Die Wiederbewaffnung Deutschlands war notwendig geworden. Die Einführung der Wehrpflicht sorgte dafür, dass binnen weniger Jahrzehnte die junge Bundeswehr eine der stärksten Streitkräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization stellte – ihr Auftrag war es, die Bundesrepublik an der Seite der Westalliierten zu verteidigen.
Im Video: Großübungen der Bundeswehr im Kalten Krieg
Wäre der Ost-West-Konflikt eskaliert, hätten sich an der deutsch-deutschen Grenze zwei deutsche Streitkräfte gegenübergestanden – und auf eigenem Territorium bekämpft: die Nationale Volksarmee auf der Seite des Warschauer Pakts und die Bundeswehr, unterstützt von ihren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnispartnern. Ein Krieg mitten in Deutschland: Das Bundesgebiet wäre zum Schlachtfeld geworden. Diesen Ernstfall übten die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner regelmäßig in großen Manövern, an denen zehntausende Soldaten beteiligt waren – ein bedrückendes Szenario, das sich glücklicherweise nie vom kalten zum heißen Krieg entwickelte. Nicht zuletzt dank eines glaubhaften Abschreckungspotenzials auf Seiten der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten.