Basis der Landesverteidigung

Engagement im Bündnis

Ein starkes Bündnis schützt nicht nur die Grenzstaaten der NATO-Allianz. Auch für Deutschland, in der Mitte Europas gelegen, ist es Garant der eigenen Verteidigungsfähigkeit. Durch die Kräftebündelung der Partner entsteht ein glaubhaftes Abschreckungspotenzial. Dieses wird durch die enge Kooperation mit der Europäischen Union noch gestärkt.

Soldaten marschieren mit Flaggen unterschiedlicher Nationen auf einem Platz.

Kooperation zwischen NATO und EUEuropäische Union: Doppelter Schutz für Europa

21 europäische Staaten sind gleichzeitig Mitglied in der NATO und der Europäischen Union. Beide Organisationen müssen im Ernstfall auf dasselbe Streitkräftepotenzial zurückgreifen, dies gilt für Personal und Material. Doch NATO und EUEuropäische Union stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Im Gegenteil: Der Aufbau und Ausbau der europäischen Verteidigungsfähigkeit stärkt auch den europäischen Pfeiler der NATO. Denn nur gemeinsam lassen sich die neuen Herausforderungen und die Bedrohungen der Sicherheit Europas zukünftig bewältigen.

  • Ein Kreis aus gelben Sternen und eine weiße Kompassrose auf blauem Untergrund
    Auf einen Blick

    Zusammenarbeit von EU und NATO

    Bei Krisen in Europa können NATO und Europäische Union gemeinsam wirksamer sein. Wie aber gestaltet sich die Zusammenarbeit von EUEuropäische Union und NATO?

NRFNATO Response Force, VJTFVery High Readiness Joint Task Force , EUEuropäische Union-Battlegroup: Schnelle Reaktionskräfte der Bündnisse

Multinational aufgestellt, innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit, auch in weit entfernte Krisengebiete kurzfristig verlegbar – das sind die Eingreifkräfte der NATO und der EUEuropäische Union: die NATO Response Force (NRFNATO Response Force), die Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) und die EUEuropäische Union-Battlegroups. Modular aus Boden-, Luft-, See-, Unterstützungs- und Spezialkräften der NATO-Partner zusammengestellt, umfasst die NRFNATO Response Force bis zu 40.000 Soldatinnen und Soldaten. Die NRFNATO Response Force verfolgt zwei Ziele: schnell und gezielt in Krisengebieten zu intervenieren und durch ihre Verfügbarkeit Gegner vor einer Aggression abschrecken. Als Speerspitze der NRFNATO Response Force sind die 5.000 Frauen und Männer der VJTFVery High Readiness Joint Task Force innerhalb von zwei bis drei Tagen an jedem Ort einsatzbereit. Die deutlich kleineren EUEuropäische Union-Battlegroups sind der NRFNATO Response Force in ihrer Idee vergleichbar, jedoch rein europäisch. Auch sie sollen die Zusammenarbeit stärken, Konflikte bewältigen, Frieden sichern. Seit 2005 ist eine Battlegroup ständig einsatzbereit, seit 2007 eine zweite. Deutschland engagiert sich mit der Bundeswehr in allen Eingreifkräften.

FNCFramework Nations Concept und PESCOPermanent Structured Cooperation: Fähigkeiten abstimmen, aufbauen, stärken

Die Erfahrungen nach dem Ende des Ost-West-Konflikts haben gezeigt: Militärische Fähigkeiten lassen sich schnell abbauen. Der Aufbau dauert jedoch Jahrzehnte. Denn militärische Fähigkeiten sind vielfältig – und teuer. NATO und EUEuropäische Union setzen daher auf eine gemeinsame Fähigkeitsentwicklung im Framework Nations Concept (FNCFramework Nations Concept) und mit der Permanent Structured Cooperation (PESCOPermanent Structured Cooperation).

Die Idee des FNCFramework Nations Concept: Nicht alle NATO-Streitkräfte können alles ein wenig, sondern die Streitkräfte spezialisieren sich und bringen diese besonderen Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. So bilden größere Staaten als Rahmennation mit kleineren Ländern als Spezialisten eine Einheit, die sich wechselseitig ergänzt. Die PESCOPermanent Structured Cooperation verfolgt dieselbe Idee auf EUEuropäische Union-Ebene, um die europäische Verteidigung durch gemeinsame Fähigkeitsentwicklung stärken. Beispielprojekte sind die Einrichtung europäischer Logistikknotenpunkte, um Truppen und Material schnell verlegen zu können, oder der Betrieb der Eurodrohne.