Drei Männer - ein Team - ein Auftrag: Die Weihnachtspost verteilen
Drei Männer - ein Team - ein Auftrag: Die Weihnachtspost verteilen
- Datum:
- Ort:
- Rukla
- Lesedauer:
- 3 MIN
Jeden Mittwoch bringt ein Lkw die Post aus Deutschland nach Rukla. Genau dann herrscht für den Leiter des Feldpostamtes der Enhanced Forward Presence Battlegroup und sein Team Hochbetrieb. Ganz besonders jetzt in der Weihnachtszeit stapeln sich dort die Pakete und Päckchen. „Sie müssen schnellstmöglich an die Soldatinnen und Soldaten vor Ort ausgeliefert werden. Dafür sorge ich mit meinem Team – professionell, freundlich und serviceorientiert.“
Es ist die Ruhe vor dem Sturm! Jeden Mittwochvormittag wartet der Leiter der Poststelle mit seinem Team auf die wertvolle Fracht aus Deutschland. Und heute mehr denn je. Denn die bevorstehende Weihnachtszeit erhöht noch einmal die Menge an Päckchen und Paketen. „Bis zu 2,5 Tonnen erwarten wir heute.“, so Feldwebel Torsten K.
Dann endlich kommt der Lkw und es kann losgehen. Zunächst werden die schweren Gebinde mit einem Gabelstapler vom Lkw aufgenommen und zu einem Platz unmittelbar neben dem Feldpostamt gebracht. Seine zwei Mitarbeiter kümmern sich um die Fracht, während Feldwebel Torsten K. die Papiere kontrolliert. Alle drei haben sich freiwillig für die Feldpost gemeldet. Torsten K. ist verheiratet, hat zwei Kinder und arbeitet normalerweise, wie seine beiden Mitarbeiter als Zusteller bei der Deutschen Post AGAktiengesellschaft.
„Ich wollte mal etwas Anderes ausprobieren. Aber es musste etwas mit Briefen und Paketen, meiner gelernten Arbeit zu tun haben.“, so Torsten K. „Daher habe ich mich freiwillig für die Arbeit bei der Feldpost im Einsatz entschieden.“ Jetzt gilt es, die vielen Pakete über das Feldpostamt schnell an die vor Ort stationierten etwa 600 deutschen Soldatinnen und Soldaten zu bringen. Das geschieht mit Hilfe der Postbeauftragten aus den jeweiligen Kompanien und des Stabes der EFP Battlegroup Litauen.
Bis zu 2,5 Tonnen Post müssen verteilt werden
„Ich war bereits im Jahr 2020 hier in Litauen als Verstärkungskraft für zwei Monate eingesetzt.“, erzählt Feldwebel Torsten K. „Mir macht die Arbeit hier sehr viel Freude.“ Aus diesem Grund hat er sich nun entschlossen, fünf Monate in Litauen als Leiter des Feldpostamtes zu fungieren. Seine Familie hat schweren Herzens zugestimmt. „Insbesondere der jüngere Sohn vermisst ab und zu seinen Vater schon sehr.“ erzählt er.
Sein Anspruch ist es immer, dass die Post so schnell wie möglich ihren Empfänger findet. Und dafür legt er sich, wie auch seine beiden Kameraden, heute wieder voll ins Zeug. „Die gesamten Pakete und Päckchen sind durch unsere in Darmstadt befindliche Feldpostleitstelle bereits grob vorsortiert.“, erklärt er. Dementsprechend vorbereitet erreichen uns die Sendungen hier in Rukla. Im Anschluss werden die unzähligen Postsendungen entsprechend der zwei gültigen Zählabschnitte für Rukla durch sein Team weiter „fein“ sortiert und am Ende über die Postbeauftragten ausgegeben, dass sie schnellstmöglich den Weg zu den deutschen Soldatinnen und Soldaten finden.
Die Poststelle sorgt für ein wenig „Wohlfühlatmosphäre“
Feldwebel Torsten K. hat seinen Beruf von der Pike auf bei der damaligen Deutschen Bundespost gelernt. Er ist Teil des letzten Jahrganges, der noch verbeamtet wurde. Und es gibt nichts, was es nicht gibt: „Die Soldatinnen und Soldaten schaffen sich hier, so gut es eben möglich ist, auch eine Wohlfühlatmosphäre“, lässt er uns wissen.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit ist es die oft sehr liebevoll und sehr persönlich verpackte Weihnachtspost, die entscheidend mit dazu beiträgt, sich hier ein wenig „heimisch“ zu fühlen. Thorsten K. und sein Team, von den einer auch schon Einsatzerfahrung sammeln durfte, wissen um ihre jetzige Bedeutung. „Wir führen ein Nischendasein innerhalb der Battlegroup. Aber gerade zur Weihnachtszeit wissen und schätzen wir unsere Arbeit sehr. Wir kommen unseren Aufgaben sehr gerne nach, um den Kameradinnen und Kameraden hier im Einsatz ein kleines Stück Heimat zu schenken.“ Denn die Feldpost ist eine Brücke in die Heimat. „Wir fühlen uns selber glücklich und sehr wohl dabei!“, so der ehemalige Wehrpflichtige und Panzersoldat aus Süddeutschland.