Vorbereitung auf Litauen: Millimeterarbeit mit Schwergewichten

Vorbereitung auf Litauen: Millimeterarbeit mit Schwergewichten

Datum:
Ort:
Sondershausen
Lesedauer:
2 MIN
Ein Soldat steht auf einem Waggon und gibt einem LKW Fahrer Handzeichen.

Der Kraftfahrer muss dem Einweiser blind vertrauen, denn dieser gibt die Lenkbewegungen bei dem Befahren des Waggons vor. Nur wenige Zentimeter Spielraum stehen dafür zur Verfügung.

Bundeswehr/Vanessa Möller

Vorbereitung auf den Einsatz: Die Soldatinnen und Soldaten des Versorgungsbataillons 131 haben am 7. Juli ihre Fahrzeuge im thüringischen Sondershausen auf die Bahn verladen und gen Litauen geschickt. Das Bataillon nimmt zum dritten Mal an der anerkannten NATO-Mission, der Enhanced Forward Presence Battlegroup, in Litauen teil.

Es geht los

Auf dem Verladebahnhof in Sondershausen herrscht schon frühmorgens reges Treiben. Circa 40 Soldaten sind vor Ort. Sie fahren 28 Fahrzeuge sowie acht Anhänger auf die Waggons, zurren sie fest und bereiten sie für die Abfahrt vor. Das Versorgungsbataillon 131 stellt bereits zum dritten Mal seine Soldaten und sein Material für die anerkannte NATO-Mission, Enhanced Forward Presence in Litauen ab. Für die 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 131 aus Bad Salzungen ist es jedoch der erste Aufenthalt. Knapp 120 Soldaten fliegen nur wenige Tage später nach Litauen. Sie bilden in Rukla eine Kampfunterstützungskompanie, das heißt sie unterstützen die Kampftruppen. Im multinationalen Verbund sind sie verantwortlich für alle logistischen Dienstleistungen und stellen dafür die Kräfte.

Alles muss mit

Zwei Soldaten auf einem Eisenbahnwaggon

Die Soldaten bereiten die Waggons zum Auffahren der Lastkraftwagen vor. Dazu werden die Zwischenräume der Waggons mit Klappen überbrückt

Bundeswehr/Vanessa Möller

„Beim Transport des Materials kommt es vor allem auf die Koordination an“, so Kompaniechef Hauptmann Lukas Popow. Insgesamt werden fast 1.000 Materialpositionen einer Kompanie von Deutschland nach Litauen gebracht. „Sie müssen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort den richtigen Kräften für unsere Auftragserfüllung übergeben werden“, so der Kompaniechef weiter.

Zwei Schwerlasttransporter im Gepäck

Ein großer LKW steht auf einem Waggon

Der Wagenmeister misst bereits beim Auffahren des Schwerlasttransporters mit seinem Gliedermaßstab die seitlichen Abstände. Hier ist höchste Präzision zwischen Kraftfahrer und Einweiser gefragt.

Bundeswehr/Vanessa Möller

Besonders anspruchsvoll ist die Bahnverladung von zwei Schwerlasttransportern. Sie müssen zentimetergenau auffahren, da ein späteres Korrigieren aufgrund der Länge und der vielen Achsen äußerst schwierig ist. Die Soldaten verladen auch verschiedene geschützte und ungeschützte Fahrzeuge, wie ein Straßentankwagen, verschiedene Lastkraftwagen und auch einen Kran. Das letzte Wort bei der Bahnverladung haben die Wagenmeister der Deutschen Bahn, die mit ihren Zollstöcken millimetergenau messen, ob alle Fahrzeuge richtig stehen. Für die Bundeswehr trägt der Verladeoffizier die Verantwortung. Das ist in Sondershausen Hauptmann Marcus Heym. „Ich bin für den Ablauf hier vor Ort aber auch alle Bestimmungen zuständig, die schon im Vorfeld eingehalten werden müssen“, sagt er. So müssten die Zollpapiere ordnungsgemäß ausgestellt, die Fahrzeuge richtig verkeilt und verzurrt sein.

Zielbahnhof Šeštokai in Litauen

Zu Vorbereitung auf die Bahnverladung hatte die Kompanie die Kraftfahrer und Einweiser für diese Tätigkeiten geschult. Nur einsatzbereites Gerät kommt auf die Bahn. Zügig fahren die Soldaten ein Fahrzeug nach dem anderen auf die Waggons. Auch das Verladen der Tankwagen und Frachtcontainer sowie der Wechselladepritschen geht schnell von der Hand.

Ein Soldat schiebt einen Keil unter das Rad eines LKW.

Nachdem die Fahrzeuge an ihrer richtigen Position stehen, sichern Soldaten sie mit Keilen und Ketten vor und hinter den Rädern.

Bundeswehr/Vanessa Möller

Um 17.30 Uhr fährt das letzte Fahrzeug auf einen Waggon. Die Abfahrt des Zuges beendet die Bahnverladung für diesen Tag. Für die 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 131 steht noch eine weitere Bahnverladung von Fahrzeugen und Material Mitte Juli an. Auf die Entladung in Šeštokai in Litauen folgt für die Soldaten ein über 150 Kilometer langer Landmarsch bis nach Rukla.


von Vanessa Möller

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