Ich bin iM EINsatz: Die Unterstützung der Ingenieure
Ich bin iM EINsatz: Die Unterstützung der Ingenieure
- Datum:
- Ort:
- Pristina
- Lesedauer:
- 3 MIN
Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.
Ich bin Oberstabsgefreiter Roman T. und 26 Jahre alt. In Deutschland bin ich als ITInformationstechnik-Soldat bei der Systembetriebsgruppe, der Stabs- und Fernmeldekompanie der 10. Panzerdivision im bayerischen Veitshöchheim eingesetzt. Nun befinde ich mich in meinem ersten Einsatz in Kosovo. Hier bei KFORKosovo Force unterstütze ich die Ingenieure bei künftigen Bauvorhaben in den Camps.
Das ist meine Aufgabe im Einsatz.
Die meiste Zeit befinde ich mich in der Headquarter Support Group mit multinationalen Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigten. Unter ihnen befinden sich drei Ingenieure, die für aktuelle sowie zukünftige Bauprojekte im Camp Film City sowie Camp Nothing Hill verantwortlich sind. Als Engineer Admin erledige ich unter anderem klassische kaufmännische Tätigkeiten. Ich bereite Termine für zukünftige Meetings vor, überwache tägliche Reporte über Wasserbestände und verwalte Reparaturaufträge sowie Projekte rund um das Camp. Nach der Genehmigung werden sie von mir in das dafür vorgesehene System eingepflegt.
Bei gewissen Bauarbeiten müssen einheimische Bauunternehmen angefordert und eskortiert werden. Die nötigen Unterlagen für den Zutritt der jeweiligen Personen sowie ihre Fahrzeuge anzufertigen gehört ebenfalls zu einer meiner Hauptaufgaben. Aber auch organisatorische Aufgaben wie das Beschaffen von sämtlichem Material und Ausrüstungsgegenständen der Ingenieure sind Bestandteil meiner Tätigkeit im Einsatz.
Das macht meine Tätigkeit hier besonders.
Die tägliche Arbeit mit den multinationalen Kräften in einem sehr dynamischen Umfeld gestaltet sich spannend und produktiv. Die Amtssprache ist nach wie vor Englisch, meine Englischkenntnisse haben sich durch den täglichen Gebrauch sehr schnell verbessert. Ich schätze die internationale Kameradschaft und den Zusammenhalt innerhalb meines Teams sehr. Für mich persönlich ist der Einsatz in Kosovo und vor allem die tägliche Arbeit im multinationalen Umfeld eine große Bereicherung an Fähigkeiten und ersten Einsatzerfahrungen.
Aber auch außerhalb des Camps erwarten mich Herausforderungen. In Kosovo stehen über zehn Rundfunkantennen. Diese stellen bei komplettem Stromausfall weiterhin den Funkverkehr für die Soldatinnen und Soldaten des KFORKosovo Force-Einsatzes sicher. Meine Aufgabe ist es, den Zustand dieser Rundfunkanlagen regelmäßig zu kontrollieren sowie mit einem weiteren Kameraden den Tanklaster sicher zu der Betankung der Antennenanlagen zu begleiten. Die Arbeit im Büro und außerhalb des Camps ist sehr abwechslungsreich, sodass es nie langweilig wird.
Das vermisse ich hier am meisten.
Am meisten vermisse ich die Zeit mit meiner Lebensgefährtin. Aber auch meine Familie und meine Freunde fehlen mir, die nach eigener Aussage schon sehnsüchtig auf meine Heimkehr warten. Zudem fehlt es mir, mal wieder richtig kräftig durchatmen zu können. Mir war gar nicht so bewusst, wie klar und sauber die Luft in Deutschland ist. Abgesehen davon freue ich mich schon, wenn ich mal wieder die Kamera in die Hand nehmen und meinem Hobby Fotografie nachgehen kann.
Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.
Nach meiner Rückkehr freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit meiner Freundin, meiner Familie und meinen Freunden. Darüber hinaus freue ich mich über meinen normalen Dienstalltag, wenn ich zu meiner Einheit nach Veitshöchheim zurückkehre, sowie das hoffentlich bald wieder stattfindende alltägliche Leben. Ich grüße alle meine Kameradinnen und Kameraden, die ich seit Beginn meiner Bundeswehrzeit kennenlernen durfte.