UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon - Waffencheck in Limassol
UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon - Waffencheck in Limassol
- Datum:
- Ort:
- Limassol
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die deutsche Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ bei UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon verfügt über eine Vielzahl von Rohrwaffen, angefangen bei einer neun Millimeter Pistole für die Bootswache im Auslandshafen bis hin zu einem 76 Millimeter Geschütz, um Luft- oder Seeziele zu bekämpfen. Jetzt wurden diese Waffen einer genauen Prüfung unterzogen.
Als Materialprüfer im Auslandseinsatz
Etwa 60 Männer und Frauen gehören zur Besatzung der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“. Damit hat das Boot ausreichend Personal für eine hohe Kampfkraft, jedoch nicht ausreichend Kapazität, um für alle Waffensysteme einen Techniker und Prüfer dabei zu haben. Das technische Personal gehört zur Systemunterstützungsgruppe (SUGSystemunterstützungsgruppe) des 1. Korvettengeschwaders aus Rostock Warnemünde und kommt bei Bedarf an jeden Ort der Welt um sich um die komplexen Systeme an Bord zu kümmern. Jetzt wurde eine geplante Hafenliegezeit genutzt, um alle Rohrwaffen an Bord zu überprüfen. Oberbootsmann Marc R. ist Angehöriger der SUGSystemunterstützungsgruppe und Artilleriewaffenmeister. Darüber hinaus hat er die Ausbildung zum Materialprüfer für Handwaffen absolviert und ist nun berechtigt, die Rohrwaffen auf ihre Sicherheit und volle Funktionsfähigkeit zu überprüfen. „Wenn ich hier an Bord bin, überprüfe ich gemeinsam mit den Waffentechnikern der Korvette alle Waffen. Das Ziel ist, die größtmögliche Sicherheit für die Besatzung beim Benutzen der Waffen zu haben.“, sagt Oberbootsmann Marc R. und kontrolliert eine Pistole P8 auf Verschleiß und Schäden.
Bis zu 1700 Schuss pro Minute
Nachdem alle Handfeuerwaffen die Prüfungen erfolgreich bestanden haben werden die beiden Marineleichtgeschütze (MLGMarineleichtgeschütz) mit einem Kaliber von 27 Millimetern an Oberdeck kontrolliert. „Bei 1700 Schuss pro Minute sind die Anforderungen an das Material des MLGMarineleichtgeschütz besonders hoch. Umso wichtiger ist es, dass hier die Verschleißgrenzen regelmäßig überprüft und eingehalten werden, damit die Waffe immer einsatzfähig ist.“, sagt Oberbootsmann Marc R., bevor er das Rohr des MLGMarineleichtgeschütz ausbaut. Die Korvette hat insgesamt zwei MLGMarineleichtgeschütz die entweder über eine Videokamera oder über eine Wärmebildkamera ferngesteuert bedient werden. Sie bieten einen wirksamen Schutz gegen Ziele im Nahbereich. Bei dieser hohen Kadenz sind die einzelnen Schüsse nicht mehr zu hören, eine Salve ist lediglich ein einzelnes sehr lautes Geräusch. Auch diese beiden Waffensysteme haben alle Tests erfolgreich bestanden. Den Abschluss der Waffenkontrollen macht das große 76 Millimeter Geschütz, das auf dem Vorschiff eingebaut ist.
Die 76 mm Kanone für Ziele in größerer Entfernung
Ein besonderes Augenmerk legt Oberbootsmann Marc R. auf das große 76 Millimeter Geschütz auf dem Vorschiff der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“. Bei einer Reichweite von bis zu 18 Kilometern darf es hier keine Fehler geben. „Über die Felder und Züge im Inneren des Rohrs bekommen die Geschosse einen Drall und damit eine stabile Flugbahn.“, sagt er und schiebt gemeinsam mit zwei Kameraden die lange Rohrreinigungsstange durch das Rohr. Dabei ist sowohl Kraft als auch Gefühl gefordert, denn das Rohr soll von innen richtig sauber werden, aber es darf auch nicht zerkratzen.
Am Ende der siebentägigen Wartungsarbeiten und Kontrollen zeigt sich Oberbootsmann Marc R. zufrieden mit den Ergebnissen seiner Überprüfungen. „Alle Rohrwaffen, von der kleinen Pistole P8 bis zur großen 76 Millimeter Bordkanone, sind in einem sehr guten technischen Zustand.„ Damit hat Oberbootsmann Marc R. seinen Job in Limassol erfolgreich zu Ende gebracht und wird mit seinen Kameraden der SUGSystemunterstützungsgruppe zurück nach Deutschland fliegen, während die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ im Rahmen des UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon Einsatzes den illegalen Waffenschmuggel über den Seeweg in den Libanon weiter verhindern wird.