UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon – Neue Technik bei libanesischer Marine

UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon – Neue Technik bei libanesischer Marine

Datum:
Ort:
Jounieh
Lesedauer:
3 MIN

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Seit vielen Jahren engagiert sich die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung im Libanon. Ziel ist es, dass der Libanon die hoheitlichen Aufgaben in seinen Territorialgewässern selbst wahrnehmen kann. Jetzt ist die libanesische Marine diesem Ziel dank deutscher Hilfe einen großen Schritt nähergekommen. Insgesamt vier Boote sind mit einer integrierten Brücke ausgestattet worden. Die technischen Voraussetzungen für eine lückenlose Überwachung im Seegebiet haben sich somit deutlich verbessert.

Moderne Technik für den Überblick auf See

Das libanesische Küstenwachboot „Tabarja“ liegt an der Pier der deutsch-libanesischen Partnerschaft

Ausdruck libanesischer Dankbarkeit: Eine Pier wurde im Marinestützpunkt Beirut nach der bilateralen Partnerschaft benannt

Bundeswehr/PAO UNIFIL


Die „Tabarja“ ist eines der vier libanesischen Küstenwachboote, die in den Genuss einer neuen integrierten Brücke gekommen sind. Um die seeseitige Grenze des Libanon zu überwachen, können die libanesischen Marinesoldatinnen und Marinesoldaten nun auf modernste Technik zurückgreifen.

Insgesamt sind vier neue Module auf den Brücken der vier Küstenwachboote verbaut worden. Neben einem elektronischen Kartendarstellungs- und Informationssystem verfügen die Boote jetzt auch über ein Automatisches Identifikationssystem, ein Funkgerät sowie eine Infrarot- und Videokamera.


Wichtige Informationen laufen zusammen

Ein Display zeigt einen Kartenausschnitt der libanesischen Küste

Auf dem Elektronischen Kartensystem werden zahlreiche Informationen des eigenen Bootes sowie der Boote und Schiffe aus der Umgebung angezeigt

Bundeswehr/PAO UNIFIL

Das neue Kartendarstellungs- und Informationssystem zeigt nicht nur die Seekarte und die eigene Position. Hier laufen alle Informationen zusammen, die für die Brückenbesatzung notwendig sind. Zum Beispiel ist die Anzeige aller relevanten Daten von Leuchttürmen oder anderen Seefahrtszeichen nur einen Mausklick entfernt. Zusätzlich werden hierbei alle Schiffe und Boote der Umgebung, sofern vom Radar oder AISAutomatic Information System registriert, mit Fahrtrichtung und Geschwindigkeit dargestellt.

„Das Das Elektronische Kartensystem liefert ein übersichtliches Lagebild der Umgebung in Echtzeit und ist eine große Unterstützung für die Bootsbesatzung, wenn diese die seeseitige Grenze des Libanon absichert. Jetzt ist auch keine Papierseekarte mehr notwendig, in der noch mit einem Stift die eigene Position eingetragen werden muss“, erläutert Fregattenkapitän Thorsten D. die deutlichen Verbesserungen an Bord. Er gehört zum deutschen Ausbildungskommando in Jounieh und hat den Einbau der integrierten Brücke begleitet.

Auch die neue Infrarot- und Videokamera steht den Soldatinnen und Soldaten von nun an hilfreich zur Seite. Denn das auf dem Brückendach verbaute Kamerasystem kann unter nahezu allen Sichtbedingungen Wärmequellen darstellen. Egal ob es neblig oder stockfinster ist: Schiffe und Personen können somit jederzeit zuverlässig auf einem Monitor angezeigt werden. Im Falle eines Falles kann die Infrarot- und Videokamera sogar Leben retten. Im Zuge von Such- und Rettungsaufgaben identifiziert sie nämlich umgehend über Bord gefallene Personen.

Das Automatische Informationssystem

Ein Automatisches Identifikationssystem auf der Brücke eines libanesischen Küstenwachbootes

Mit dem Automatischen Identifikationssystem tauschen die Schiffe Navigations- und andere Daten untereinander aus

Bundeswehr/PAO UNFIL

Das neue Elektronische Kartensystem sowie die Wärmebildkamera werden durch ein Automatisches Identifikationssystem ergänzt. Damit erhält die Brückenbesatzung die Möglichkeit, die Sender der umliegenden Schiffe und Boote auszulesen und somit detaillierte Navigations- und Schiffsdaten zu erhalten. Neben der aktuellen Position nach Breiten- und Längengrad werden weitere Informationen wie Geschwindigkeit, Fahrtrichtung, Tiefgang, Name des Schiffs und der Zielhafen bestimmt.

Sollte ein Schiff Kurs auf einen libanesischen Zielhafen nehmen, wird die Besatzung des Küstenwachbootes dieses Schiff über das ebenfalls neu eingerüstete VHF-Funkgerät ansprechen und weitere Informationen erfragen. Bei Bedarf kann das Schiff im libanesischen Hafen noch einmal genauer unter die Lupe genommen werden.

Großer Schritt nach vorne

Zwei libanesische Marinesoldaten auf der Brücke ihres Küstenwachbootes

Der Steuermann und der Brückenoffizier der libanesischen Marine sind stolz auf ihre neue integrierte Brücke

Bundeswehr/PAO UNIFIL

„Ich leite jetzt zum zweiten Mal im Marinestützpunkt Jounieh das deutsche Ausbildungskommando für den Libanon. Das erste Mal war ich hier in den Jahren 2018/2019. Seitdem habe ich immer wieder kleine Fortschritte miterleben dürfen. Aber diese neue Technik auf den vier Küstenwachbooten ist noch mal deutlich hervorzuheben“, sagt Fregattenkapitän Thorsten D. sichtlich zufrieden.

Die eigentliche Bewährungsprobe wartet jedoch noch auf die Boote samt deren Besatzungen: In Zukunft werden sie auch als Teil der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon Maritime Task Force agieren.

von PAO UNIFIL

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