Rising Stallion

Erste Bewährungsprobe erfolgreich bestanden

Erste Bewährungsprobe erfolgreich bestanden

Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
3 MIN

Die 12. Rotation der enhanced Forward Presence Battlegroup Lithuania (eFPenhanced Forward Presence BG LTU) bewies in der Übung Rising Stallion eindrucksvoll, dass sie alle Erwartungen erfüllt. Den Schwerpunkt der Übung stellte die Gefechtsausbildung der Kompanien dar: Infanteristen, Sanitätskräfte, Logistikkräfte und viele mehr bewiesen hoch motiviert ihr Können.

Gepanzerte Fahrzeuge fahren auf einer Straße, die durch den Wald führt

Der Weg der Radfahrzeuge der Battlegroup führte über rund 200 Kilometer von Rukla nach Pabrade

Bundeswehr/Tomas Vlach

In den ersten Herbsttagen führte das fordernde Übungsgeschehen rund 800 Soldatinnen und Soldaten aus sechs Nationen von Rukla nach Pabrade, dem zweiten Standort der enhanced Forward Presence Battlegroup LTU – und zugleich einer der größten Truppenübungsplätze Litauens. Den Startschuss gab die Alarmierung des Stabes und aller Kompanien in Rukla. Bereits hier zeigte sich, mit welcher Routine und Präzision die Übungsteilnehmenden ihre Aufträge erfüllen. Ohne Hektik, aber mit gebotener Eile setzten sich die aus rund 200 Fahrzeugen bestehenden Kolonnen in der Kaserne und dem technischen Bereich in Rukla in Bewegung. Nach 200 Kilometern erreichten sie ohne Zwischenfälle den Übungsplatz.

Dabei waren es immer wieder die freundlichen Reaktionen der litauischen Passanten auf die tarnfarbenen Fahrzeuge der sechs Nationen, welche die NATO-Soldatinnen und NATO-Soldaten zusätzlich motivierten. Auch der Kommandeur der Battlegroup, Oberstleutnant Marco Maulbecker, freute sich sehr über die positiven Reaktionen der litauischen Bevölkerung: „Wir erfahren jeden Tag aufs Neue, dass wir als NATO hier mehr als willkommen sind. Die Menschen hier vor Ort wissen um unseren Beitrag zur Sicherheit Litauens.“  
 

Aus dem Marsch in die Übung

Ein Leopard Panzer schießt

Der Leopard 2 ist das kampfstärkste Waffensystem der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen

Bundeswehr/Tomas Vlach

Nach absolviertem Anmarsch begannen die Kompanien der eFPenhanced Forward Presence BG LTU mit ihren geplanten Ausbildungsvorhaben. Den Schwerpunkt der Übung Rising Stallion stellte die Gefechtsausbildung der Kompanien dar. Infanteristen, Sanitätskräfte, Logistikkräfte und viele mehr gingen mit hoher Motivation daran, all das durchzuführen, was mitunter Monate vorher geplant wurde. Je nach Waffengattung und Einsatzgrundsätzen ging es dabei leiser oder lauter, schneller oder langsamer zu. So übten sich die Aufklärer im möglichst unbemerkten Annähern an den zu beobachtenden Gegner. Die Kampfpanzer Leopard 2 des norwegischen Panzerzuges hingegen zeigten mit der Feuerkraft ihrer Bordkanonen, welch scharfes Schwert die eFPenhanced Forward Presence BG LTU für die litauische Verteidigung ist.

ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr auf hohem Niveau

Deutsche ABC-Abwehrsoldaten dekontaminieren im Wald einen norwegischen Schützenpanzer

Deutsche ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrsoldatinnen -soldaten und zeigen auf der Übung Rising Stallion ihre Leistungsfähigkeit

Bundeswehr/Maurice Heck

Besonders auftrumpfen konnten die Soldatinnen und Soldaten der ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, die Spezialisten der eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup LTU für den Schutz vor atomaren, biologischen oder chemischen Kampfmitteln. Alle anderen Kompanien waren bei ihnen „zu Gast“ und absolvierten im Anschluss an einen angenommenen Angriff mit Kampfgas die Entgiftung von Fahrzeugen und Gerät. „Natürlich hoffen wir alle, dass wir mit unseren Dekontaminierungsgeräten nie zum Einsatz kommen müssen“, so Oberleutnant Steven K. aus der deutschen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrkompanie. „Aber wir zeigen hier bei Rising Stallion allen Übungsteilnehmenden, dass im Fall der Fälle auf uns Verlass ist.“

Rettung aus der Luft

Sanitäter tragen einen Verwundeten aus einem litauischen Hubschrauber

Auch aus der Luft wurden die Sanitätskräfte der eFPenhanced Forward Presence BG LTU unterstützt: Eine litauische Mi-8 nahm an der Übung teil

Bundeswehr/Philipp Hoffmann

Gleich zwei Premieren standen bei Rising Stallion für die 12. Rotation auf dem Programm. So nutzten die Raubkatzen der eFPenhanced Forward Presence BG LTU, die norwegischen Leoparden, die Panzerschießbahnen des Übungsplatzes Pabrade für ausgiebige Übungen im scharfen Schuss. Dabei stellten die Kampfpanzer mehr als eindrücklich ihre Fähigkeit zum Treffer beim ersten Schuss unter Beweis. Für alle beteiligten Soldatinnen und Soldaten war auch die erste Teilnahme der litauischen Luftwaffe an einer Übung der 12. Rotation ein besonderes Erlebnis: So stand insbesondere für die Sanitätskräfte das Bergen von Verwundeten per litauischen Hubschrauber Mi-8 als Übungsinhalt auf dem fordernden Programm.

Nach der Übung ist vor der Übung

Ein Brückenlege- und ein Transportpanzer auf einem Übungsplatz

Die deutsche Kampfkompanie nahm nicht an der Übung Rising Stallion teil. Sie war in Lettland unter anderem mit Panzerpionieren Teil der Abschlussübung Silver Arrow.

Bundeswehr/Kaspars Lejnieks

Nach rund zwei Wochen beendete die Battlegroup das abwechslungsreiche Übungsgeschehen mit dem Rückmarsch nach Rukla. Nur die deutschen Aufklärer und Artilleristen, die derzeit noch fest im Camp Adrian Rohn in Pabrade stationiert sind, verblieben am Standort.

Oberstleutnant Marco Maulbecker zeigte sich am Ende von Rising Stallion mehr als zufrieden: „Ich habe auf der Übung große Entschlossenheit und Motivation wahrgenommen.“ Doch nach der Übung ist vor der Übung. „Nun bereiten wir uns auf den Höhepunkt der 12. Rotation  vor“, so Oberstleutnant Maulbecker. „Bei der Übung Iron Wolf, die von der gleichbenannten litauischen Brigade geleitet wird, werden wir einmal mehr unsere Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen!“

Unterdessen fehlte die deutsche Kampfkompanie bei Rising Stallion – aber aus gutem Grund. Die Panzersoldaten, Panzergrenadiere und Pioniere waren in Lettland Teil der Abschlussübung Silver Arrow der kanadisch geführten Battlegroup und leisteten dort als Übungsteilnehmende einen wertvollen Beitrag zum erfolgreichen Übungsgeschehen.

von Lars Renner

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