Simulationspuppen im Einsatz

Training kann Leben retten – realitätsnah üben

Training kann Leben retten – realitätsnah üben

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
2 MIN

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Unterstützung der kurdischen Sicherheitskräfte: Im militärischen medizinischen Trainingscenter in Sulaimaniyya wurde das von Deutschland genehmigte Ertüchtigungsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Auf dem Lehrplan: Ausbildungsmaterial und Ausbildungstechnik, Theorie und Praxis – als Abschluss wurden zwei Trauma-Simulationspuppen übergeben.

Ein kurdischer Soldat bei der Durchführung einer Thoraxentlastungspunktion an Simulationspuppen.

Die Trauma-Simulationspuppe bietet vielfältige Möglichkeiten zur Ausbildung

Bundeswehr/PAO Capacity Building Iraq

Ziel des Kurses: Die zukünftigen Ausbilderinnen und Ausbilder fit für die Zukunft machen. Um die Szenarien realitätsnah darzustellen, wird mit einer Trauma-Simulationspuppe geübt, die einen echten Menschen fast perfekt imitiert. Die Puppe hat nicht nur das menschliche Aussehen und Gewicht (circa 80 Kilogramm), sondern kann auch Vitalfunktionen wie Atmung, Blutdruck und Puls simulieren. Darüber hinaus können Abrisse von Gliedmaßen sowie Blutungen simuliert werden. Je nach Situation öffnet und schließt die Puppe auch ihre Augen. Die Trainingsteilnehmenden sollen ein möglichst realistisches Bild erhalten, um auf den Ernstfall gut und gezielt vorbereitet zu sein und sicher handeln zu können.

Das von der Bundesrepublik Deutschland finanzierte Ertüchtigungsprojekt startete bereits im Herbst 2022, seinerzeit noch ohne Trauma-Simulationspuppen, im Military Medical Training Center in Sulaimaniyya. Ziel des ersten Ausbildungsabschnittes war es, die Peshmerga auf einen einheitlichen Ausbildungsstand zu bringen. Dies erfolgte in vier Durchgängen à fünf Tage. Durch die intensive Ausbildung konnten somit sieben Trainer und 51 Provider in Tactical Combat Casualty Care (TCCCTactical Combat Casualty Care) ausgebildet werden. 

Train the trainer

Eine Soldatin und ein Soldat beim Training an der Trauma-Simulationspuppe.

Der Patient wird nach dem MARCHMassive hemorrhage, Airway, Respiration, Circulation, Head injury/Hypothermia-Schema gecheckt

Bundeswehr/PAO Capacity Building Iraq

Im März 2023 wurden zwei Durchgänge à fünf Tage unter dem Motto „Train the trainer“ an den Simulationspuppen durchgeführt. Die Trainingsteilnehmenden müssen ihr bereits vorhandenes Wissen nun in der Praxis anwenden. „Patient bewusstlos aufgefunden – handeln Sie!“, so kann eine Anweisung lauten. Nach dem MARCHMassive hemorrhage, Airway, Respiration, Circulation, Head injury/Hypothermia-Schema wird der Patient nun „gecheckt“. Hierbei wird der Körper nach einer bestimmten Abfolge untersucht und die schwerwiegendsten Verletzungen werden vorrangig behandelt. Erster Schritt: Gibt es eine kritische Blutung? Im vorliegenden Szenario: eine Amputationsverletzung – hier ist es extrem wichtig, dass am betroffenen Bein unverzüglich ein Tourniquet angebracht wird, um ein Verbluten zu verhindern.

Zertifikate für die kurdischen Teilnehmenden

Die Trainingsteilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit großer Motivation ans Werk gegangen und haben sich das Zertifikat redlich verdient. „Alle haben die an sie gestellten Anforderungen mit Bravour gemeistert“, kommentiert einer der Ausbilder. Die theoretische Ausbildung und das realitätsnahe Training an der Puppe werden in Zukunft dazu beitragen, dass die kurdischen Soldatinnen und Soldaten bei echten Fällen noch besser und professioneller handeln und somit Menschenleben retten können.

Übergabe der Trauma-Simulationspuppen

Ein deutscher Soldat unterschreibt das Übergabeprotokoll.

Das Übergabeprotokoll wird von Dr. Reza, Oberfeldarzt Jana R. und Oberstleutnant Ulf D. unterzeichnet

Bundeswehr/Christopher Kürsammer
Ein Gruppenbild vor dem Ausbildungszentrum.

Gruppenfoto vor dem Military Medical Training Center in Sulaimaniyya

Bundeswehr/Christopher Kürsammer

Die Übergabe findet im Military Medical Training Center (MMTC) Sulaimaniyya statt. Wichtig ist jedoch, wie bei allen Trainingsfähigkeiten, das regelmäßige Üben und Wiederholen als A und O der Ausbildung. Dies kann nach der Übergabe der Trauma-Simulationspuppen starten.

Dr. Reza und Dr. Midya sprechen ihren Dank gegenüber Deutschland aus und bekräftigen die Notwendigkeit der Ersthelfer-Ausbildung. „Durch die Ausbildung können wir unsere kurdischen Soldatinnen und Soldaten gezielter auf das vorbereiten, was sie möglicherweise im Gefecht erwartet“, sagt Dr. Midya, die Managerin des Trainingscenters Sulaimaniyya. Zum Abschluss der Übergabe wird vor dem MMTC ein Gruppenbild zur Erinnerung an das Projekt gemacht.

von Christopher Kürsammer

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