Kapitein Nemo auf Reisen

Tradition niederländischer und deutscher Raketeneinheiten

Tradition niederländischer und deutscher Raketeneinheiten

Datum:
Ort:
Sliac
Lesedauer:
2 MIN

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In vielen Truppenteilen der NATO-Streitkräfte ist es eine Form der Tradition, bei gemeinsamen Übungen oder Wettkämpfen einen Wanderpokal zu überreichen. Manche dieser Traditionen gehen auf Waffensysteme zurück, die es lange nicht mehr in den Streitkräften der jeweiligen Nation gibt. Auch die Herkunft von Kapitein Nemo reicht lange zurück.

Nahaufnahme einer Büste mit verschiedenen militärischen Markierungen

Kapitein Nemos Rückseite bot Platz für Staffel- und Geschwaderwappen – auch für die 4. Kompanie Flugabwehrraketengruppe 26

Bundesweher/Olaf Keck

„Ich bin zu jung, um die ganze Geschichte zu kennen“, kommentiert Hauptfeldwebel Andreas die Tradition der Flugabwehrraketenverbände der niederländischen und deutschen Streitkräfte. Andreas ist Angehöriger der Flugabwehrraketengruppe 26 aus Husum und gehört zu der Multinationalen Flugabwehrraketen Taskforce in der Slowakei (MNMultinational AMD TF SVK). In Sliač stehen deutsche PATRIOT-Flugabwehrsysteme im Verbund mit ihren niederländischen Partnern. Sie schützen gemeinsam die NATO-Ostgrenze in der Slowakei, indem sie den Militärflugplatz der Stadt in der Tatra sichern. 

Stabsfeldwebel Sören H. lacht und pflichtet seinem Kameraden bei: „Als ich zur Truppe kam, gab es Kapitein Nemo schon.“ Dieses Mal hat Kapitein Nemo seine Rückkehr in die Heimat – die niederländische „Batman-Staffel“ – mit einem Umweg angetreten. Der Umweg führt ihn über die Slowakei. Stabsfeldwebel Sören H. und Oberstabsgefreiter Patrick B. haben die Aufgabe gern übernommen, den niederländischen Kameradinnen und Kameraden die Büste zu überreichen.

Gemeinsam üben

Mehrere Einsatzfahrzeuge stehen aufgereiht auf einem Feld

Drei Startgeräte gehören zu einer Launchergruppe PATRIOT

Bundeswehr/PAO eVA

Die COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie hat dabei oftmals die gemeinsamen Trainings- und Ausbildungsvorhaben erschwert. Manche Übungen und Wettkämpfe wurden sogar unmöglich gemacht. So fielen die in guter Tradition regelmäßig durch die Launchercrews durchgeführten Wettkämpfe, die „Abschießer“, in den vergangenen drei Jahren aus.

Kapitein Nemo blieb für diese drei Jahre in Obhut der „Patrioten“ in Husum. Wegen des Überfalls Russlands auf die Ukraine hat sich die Situation völlig verändert. Jetzt stehen nicht mehr die multinationalen Übungen im Mittelpunkt. Schwerpunktaufgabe der Flugabwehrkräfte beider Nationen ist nunmehr der gemeinsame Sicherungsauftrag an der NATO-Ostflanke.  

Die zahlreichen Übungen wirken sich allerdings aus. Die Einsatzstaffeln der niederländischen und deutschen Streitkräfte harmonieren nahezu blind. Sie sind einer gemeinsamen Kommandostruktur unterstellt. Auch die Logistik auf dem slowakischen Flugplatz geht bei den NATO-Partnern Hand in Hand so wie nun die Büste von Kapitein Nemo.

Wieder zurück in der Heimat

Ein Soldat steht neben einer Büste

Sergeant-majoor Etienne C. der niederländischen Streitkräfte in Sliač mit Kapitein Nemo

Bundeswehr/PAO eVA

Hat Kapitein Nemo seine Wurzeln in einem niederländischen Verband, der damals mit dem Waffensystem HAWK ausgerüstet war? Oder stimmen die Gerüchte, dass er ursprünglich auf dem Flughafen Schiphol beheimatet war, bevor er lieber bei den Flugabwehrraketenverbänden bleiben wollte? Das können auch die niederländischen Kameraden nicht klären. Sergant-majoor Etienne C. schmunzelt: „Ich habe mit Kameraden gesprochen, die schon seit einiger Zeit in Pension sind. Auch ihnen ist die Herkunft nicht bekannt.“ Die älteste Markierung auf seiner Uniformjacke ist auf das Jahr 1964 datiert. Seit mehr als 50 Jahren sind niederländische und deutsche Flugabwehrraketenverbände eng miteinander verbunden. Sie üben gemeinsam und stehen jetzt Schulter an Schulter an der NATO-Ostflanke. So wie die Schriftzüge der deutschen und niederländischen Verbandsabzeichen auf Kapitein Nemos Jacke.

von Olaf Keck

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