Taktische Einsatzkräfte See bei der Operation Irini

Taktische Einsatzkräfte See bei der Operation Irini

Datum:
Ort:
in See
Lesedauer:
3 MIN

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Mit der Operation EUNAVFOREuropean Union Naval Force Med Irini leistet die EUEuropäische Union einen Beitrag dazu, das Waffenembargo gegen Libyen umzusetzen. Von deutscher Seite sind derzeit mehr als 200 Soldatinnen und Soldaten auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“ im Mittelmeer eingesetzt. Unter ihnen sind auch Soldaten der Taktischen Einsatzkräfte See aus dem Seebataillon in Eckernförde. Vor vier Jahren wurde die Einheit der Marineinfanterie aufgestellt und für Einsätze auf See ausgebildet.

Neben einem großen Frachter in See fährt ein Speedboot. Mehrere Soldaten klettern eine Strickleiter hoch.

An der Lotsenleiter steigt ein Trupp der Bordeinsatzkräfte auf den türkischen Frachter „Kuruoğlu 3“

Bundeswehr/Kerstin Brandt

Die dreiköpfige Crew unterstützt den Einsatzgruppenversorger beim Durchführen von Friendly Approaches sowie bei Boardingoperationen im Rahmen der Embargokontrolle. Neben ihrer Aufgabe, das Bordeinsatzteam sicher zu einem Handelsschiff zu bringen, dienen die Taktischen Einsatzkräfte See als zusätzliche Absicherung des Bordeinsatzteams. Boardingoffizierin Kapitänleutnant Lisa H. berichtet: „Wir haben zwei Möglichkeiten, unser Team zum Handelsschiff zu bringen: entweder mit dem Sea Lynx, dem Bordhubschrauber des Einsatzgruppenversorgers ‚Bonn‘, oder mit dem Speedboot der Taktischen Einsatzkräfte See.“

Die Marinesoldatin führt weiter aus: „Entscheidet sich die Schiffsführung der ‚Bonn‘ für eine Annährung via Speedboot, kann das an den örtlichen Gegebenheiten liegen. Unter anderem aufgrund der Fracht des Handelsschiffs kann es passieren, dass eine Anlandung via Fastrope-Verfahren, also das Abseilen aus dem Helikopter, nicht möglich ist. In diesem Fall bespreche ich gemeinsam mit dem Teamführer der Taktischen Einsatzkräfte See die Verbringung via Speedboot.“

Drei Mann – ein Team

Zwei Soldaten stehen am Steuer auf einem Boot. Ein Soldat hält ein Funkgerät in seiner Hand.

Teamführer Oberbootsmann Jerome T. und sein Kraftbootfahrer Obermaat Christoph D. im Einsatz

Bundeswehr/Kerstin Brandt

Als Teamführer ist Oberbootsmann Jerome T. dafür zuständig, den Einsatz seiner dreiköpfigen Crew zu koordinieren und die Verbindung zur Schiffsführung der „Bonn“ sicherzustellen. Um all diese Aufgaben erfüllen zu können, wurde der gebürtige Berliner nicht nur zum Infanteristen, sondern auch zum Kraftbootführer, Seefunker und Schießlehrer aller Handwaffen ausgebildet.
„Darüber hinaus erhalten wir Teamführer eine Ausbildung zum Taucher. Sie befähigt uns dazu, als Rettungsschwimmer auf See eingesetzt zu werden“, so der Oberbootsmann. Außerdem erhalten alle Soldatinnen und Soldaten der Taktischen Einsatzkräfte See die Grundlagenausbildung Boarding. „Das ist besonders wichtig, um in die Arbeit des Bordeinsatzteams besser eingebunden zu werden und einen reibungslosen Ablauf ihres Auftrages sicherzustellen“, erklärt der Teamführer weiter.

Spezialisten auf hoher See

Drei Soldaten stehen in einem Boot und befinden sich in See

Ein eingespieltes Team: die dreiköpfige Crew der Taktischen Einsatzkräfte See in ihrem Speedboot

Bundeswehr/Kerstin Brandt

Der Kraftbootfahrer der Taktischen Einsatzkräfte See ist Obermaat Christoph D. Für den Marinesoldaten ist es der zweite Einsatz. „Ich war bereits bei einem NATO-Einsatz, doch bei der Operation Irini einer der ersten Soldaten der Taktischen Einsatzkräfte See zu sein, ist schon besonders für mich“, erzählt der Obermaat. Zu seinen Aufgaben gehören das sichere Manövrieren und das taktische Fahren des Kraftbootes. Was er dazu können muss, erklärt er so: „Fahren bei schlechter Sicht, leises Fahren bei möglichen Evakuierungsoperationen, aber auch der Transport von Verwundeten sind beispielsweise Fähigkeiten, die ich beherrschen muss.„

Der dritte Mann: Antriebstechniker Obermaat Andris H.

Ein Soldat hält einen großen Metallhaken in den Händen, an dem ein Boot hängt

Bei den Aussetzvorgängen muss jeder Handgriff sitzen. Für diese Vorgänge ist Obermaat Andris H. zuständig.

Bundeswehr/Kerstin Brandt

Der dritte Mann ist Obermaat Andris H., seine Ausbildung gleicht der seines Kameraden Obermaat Christoph D. Im sechsten deutschen Einsatzkontingent bei der Operation Irini ist er der Antriebstechniker der Crew. Zu seinem Arbeitsalltag gehört das Material der drei Soldaten zu überprüfen. „Ich überprüfe unter anderem den Motor und die Funkanlage, damit unser Kraftboot ständig seeklar ist. Sollten wir unterwegs mal eine Störung haben, beseitige ich sie“, so der 33-Jährige. Darüber hinaus ist er für die Aussetz- und Aufnahmevorgänge sowie die Anlegemanöver der Crew zuständig. „Das Boot, das wir nutzen, gehört zur ‚Bonn‘“. Es ist in der Aussetzvorrichtung verankert und kann innerhalb von wenigen Minuten ausgebracht werden“, erklärt er weiter.

Nach rund vier Monaten Einsatz werden die Taktischen Einsatzkräfte See gemeinsam mit der Besatzung des Einsatzgruppenversorgers „Bonn“ in Wilhelmshaven zurückerwartet. Dann ist auch für sie der Einsatz bei der Operation European Union Naval Forces Mediterranean Irini, kurz: EUNAVFOREuropean Union Naval Force Med Irini, beendet.

von Kerstin Brandt

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