Eine Frage der Zeit

Soldaten üben die Evakuierung Verwundeter nach einem Anschlag

Soldaten üben die Evakuierung Verwundeter nach einem Anschlag

Datum:
Ort:
Erbil
Lesedauer:
2 MIN

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Während eines routinemäßigen Auftrages werden mehrere deutsche Soldaten bei einem Sprengstoffanschlag verwundet – so das Übungsszenario. Die begleitenden Sanitätskräfte beginnen schnellstmöglich mit der Verwundetenversorgung. Genau dafür sind die Soldatinnen und Soldaten ausgebildet.

Mehrere deutsche Soldaten versorgen verwundete Kameraden, teilweise aus liegender oder kniender Position

Erstversorgung der Patienten bei unklarer Feindbedrohung – das Sanitätspersonal muss auch auf den Eigenschutz achten und bleibt möglichst weit unten

Bundeswehr/Josua Tittelbach-Helmrich

Eine Gruppe deutscher Soldatinnen und Soldaten wird beim Durchführen ihres Auftrages angesprengt. Dabei werden mehrere Soldaten der Gruppe verletzt. Zum Glück nur eine Übung – doch diese gestaltet sich ziemlich realitätsnah. Da es zum Standard gehört, dass Gruppen beim Außeneinsatz von einem beweglichen Arzttrupp begleitet werden, beginnt das Sanitätspersonal umgehend mit der Erstversorgung der Verwundeten. Vergleichbare Szenarios trainieren die Soldatinnen und Soldaten regelmäßig. 

Zeit ist in solchen Situationen neben der Handlungssicherheit und Kommunikation ein entscheidender Faktor. Das Sanitätspersonal arbeitet sozusagen gegen die Zeit. Oberstes Ziel ist es, die Verwundeten schnellstmöglich zur weiteren Behandlung in eine Sanitätseinrichtung zu bringen.

Sicherung und Rettungskette

Eine Gruppe Soldaten wartet am Rand einer Freifläche, von der grüner Rauch aufsteigt. Ein Soldat bedient ein Funkgerät.

Der Gruppenführer hat den vereinbarten Abholpunkt mit einem Rauchkörper markieren lassen und hält Funkkontakt zur Besatzung des Evakuierungshubschraubers

Bundeswehr/Josua Tittelbach-Helmrich

Wer nicht verwundet oder in die Erstversorgung eingebunden ist, sichert den Bereich ab. Derweil organisiert der Gruppenführer über Funk die Evakuierung der verwundeten Kameraden, das Sanitätspersonal versorgt die Patienten und macht sie transportfertig.
Sobald die Transportfähigkeit hergestellt ist, begibt sich die Gruppe mit dem auf Tragen fixierten Patienten zum vereinbarten Abholpunkt. Mit bis zu 30 Kilogramm Ausrüstung unter der irakischen Sonne ein wahrer Kraftakt. Fortlaufend überprüft Oberstabsarzt Dr. Nils K. die Vitalparameter seiner Patienten.

Der Gruppenführer hält stets Funkkontakt zum Evakuierungshubschrauber, der bereits unterwegs und fast am vereinbarten Abholpunkt angekommen ist. Er lässt den Bereich durch einen Soldaten seiner Gruppe mit einem Rauchkörper markieren. Kurz darauf sind bereits die Rotorgeräusche des Evakuierungshubschraubers am Himmel zu hören.

Übergabe und Evakuierung

Mehrere Soldaten tragen den auf einer Trage fixierten, verwundeten Kameraden zum gelandeten Hubschrauber

Die Verwundeten werden mit vereinten Kräften schnellstmöglich in den gelandeten Hubschrauber verbracht

Bundeswehr/Josua Tittelbach-Helmrich

Nach der Landung des Hubschraubers übergibt Oberstabsarzt Dr. Nils K. an seinen Kollegen der Hubschrauberbesatzung. Die verwundeten Kameraden kommen innerhalb kürzester Zeit in die nächsthöhere Sanitätseinrichtung zur weiteren Behandlung. Wieder einmal wird klar, weshalb diese sehr realitätsnahen Übungen so elementar wichtig sind. Die Zeit ist nicht zu kontrollieren – aber das, was wir mit ihr anstellen. Wiederholtes Training unter verschiedensten Bedingungen schafft Handlungssicherheit. Handlungssicherheit führt zu Zeitgewinn. Und Zeit ist für Verwundete – neben einer versierten Erstversorgung – der entscheidende Faktor fürs Überleben.

von Josua Tittelbach-Helmrich und Marius Berensmann

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