Interview

Sanitätsmeister auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“

Sanitätsmeister auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“

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in See
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Stabsbootsmann Matthias W.* ist bekennender Wiederholungstäter. Der 58-jährige Reservist aus dem Hochsauerland  leistet zum 17. Mal einen Reservistendienst im Einsatz und zum dritten Mal auf dem Einsatzgruppenversorger „Bonn“.

*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.

6 Fragen an Stabsbootsmann Matthias W.

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.
Bundeswehr/Daniel Angres
Daniel Angres

Sie sind als Reservistendienstleistender im Einsatz an Bord der „Bonn“ und in der Standing Naval Maritime Group 1. Wie viele Auslandseinsätze auf Schiffen der Marine haben Sie bereits erlebt?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Die Marine war immer ein wichtiger Teil in meinem Leben. Seit 18 Jahren unterstütze ich als Reservist auf verschiedenen seegehenden Einheiten den Sanitätsdienst an Bord. Die Schiffe waren in die Einsätze Operation Enduring Freedom, EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean und VJTF (M)Very High Joint Readiness Task Force (Maritime) eingebunden. Es waren so viele Einsätze, ich müsste auf mein Uniformjacke schauen.

Daniel Angres

Als Reservist hatten Sie eine Vordienstzeit in den Streitkräften. Wie sah ihr Werdegang in den Streitkräften aus?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Bereits in der Grundausbildung als Wehrpflichtiger 1987 in List auf Sylt und später mit der ersten Kommandierung auf den Zerstörer „Mölders“ hatte mich die Marine gefesselt. Ein sehr prägendes Ereignis war der Großbrand auf der „Mölders“. Er zeigte, wie wichtig Einsatzübungen im Bordalltag sind, um im Ernstfall richtig zu reagieren. Bis zum Ende meiner regulären Dienstzeit bin ich auf dem Zerstörer „Lütjens“ gefahren. Im zivilen Leben arbeite ich als Notfallsanitäter, Notfallassistent auf einer Rettungswache im Hochsauerlandkreis.

Daniel Angres

Was ist Ihre Aufgabe an Bord der „Bonn“?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Generell unterstütze ich in der Ausbildung und beim normalen Dienst im Schiffslazarett, als „Sani“ bei Versorgungsmanövern und als Sanitäter vom Dienst in der Wache in Auslandshäfen. Gegenseitiger Erfahrungsaustausch ist mir sehr wichtig! So kann ich auch Erfahrungen und Ideen mit auf die Rettungswache nehmen.

Daniel Angres

Würden Sie jungen interessierten Menschen den Dienst in der Bundeswehr empfehlen?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Grundsätzlich kann ich nur positives für den Dienst in der Bundeswehr weitergeben. Es bedarf einiger Überlegungen, über die sich ein junger Mensch im Klaren sein muss, besonders im Hinblick auf Auslandseinsätze. Dienst bei der Bundeswehr, speziell bei der Marine, prägt. Es beginnt mit der Selbstständigkeit bis hin zur Problemfindung, wenn man mal nicht einer Meinung ist. Man kann sich auf einem Schiff nicht besonders lange aus dem Weg gehen und muss Lösungen finden. Ich würde es jeder und jedem empfehlen.

Daniel Angres

Welches ist Ihr besonderes Erlebnis während ihres Reservistendienstes?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Ganz besondere Highlights gab es auch auf dieser Reise. Die Polarlichter nördlich des Polarkreises sind schon sehr besonders. Wenigstens genauso, wie das Treffen mit Neptun und seinem Gefolge bei der Querung des Polarkreises. Ganz großes Kino wird das Einlaufen in Wilhelmshaven sein. Das Marinemusikkorps spielt ein lautes Signal und die Familie steht auf der Pier - Gänsehaut pur!

Daniel Angres

Welche Ziele haben Sie nach dem jetzigen Einsatz, und was machen Sie zuerst, wenn Sie nach Hause kommen?

Soldat in Parka und Schwimmweste bei Sonnenschein. Im Hintergrund das Meer.

Die lange Seefahrt bedeutet auch, mit Entbehrungen klarzukommen. Auch wenn man es nicht zugeben will - ein bisschen Heimweh gehört doch dazu. Umso mehr freue ich mich auf meine Frau und unseren Golden Retriever „Bootsmann“. Ohne den Rückhalt und die Unterstützung der Familie wäre das alles so nicht möglich gewesen. Wir kommen an einem Freitag nach Hause und am darauffolgenden Montag beginnt der reguläre Dienst auf der Rettungswache wieder.

von Daniel Angres

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