Die Ostsee ist eine strategisch bedeutende Region für Deutschland, die EUEuropäische Union und die NATONorth Atlantic Treaty Organization. Sie sichert Handelswege, Energieversorgung und kritische Infrastruktur. In den letzten Monaten haben sich dort vermehrt Fälle von Ausspähung und Sabotage ereignet – oft ohne eindeutig zu ortende Verursacher.
Während Baltic Sentry besucht der Kommandeur der Standing Nato Maritime Group 1, Rear Admiral Arjen Warnaar (l.) die Korvette „Magdeburg“ und ihren Kommandanten, Fregattenkapitän Max Berger (r.). Im Hintergrund die niederländische Fregatte „Tromp“.
Bundeswehr
Die Bundeswehr und ihre Partner verstärken daher ihre Präsenz bei der Operation Baltic Sentry. Die Korvette „Magdeburg“ ist aktuell das Führungsschiff in der Ostsee. Ihr Kommandant, Fregattenkapitän Max Berger, verantwortlicher Leiter im Seegebiet (Commander Task Unit), äußert sich im Kurzinterview zur aktuellen Situation:
Warum ist die Ostsee für Deutschland und die NATONorth Atlantic Treaty Organizationso wichtig?
Fregattenkapitän Max Berger
Die Ostsee verbindet Deutschland und seine europäischen Partner mit wichtigen Handels- und Versorgungswegen. Unterwasserpipelines, Stromtrassen und Kommunikationskabel sind essenziell für Energieversorgung, Wirtschaft und Sicherheit. Auch die NATONorth Atlantic Treaty Organization sieht die maritime Infrastruktur als kritischen Bestandteil der Verteidigungsfähigkeit.
Wie reagieren die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner?
Fregattenkapitän Max Berger
Um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und maritime Sicherheit zu gewährleisten, hat die NATONorth Atlantic Treaty Organization ihre Zusammenarbeit intensiviert. Deutschland übernimmt dabei eine zentrale Rolle, unter anderem mit der Combined Task Force Baltic (CTFCommander Task Force Baltic) in Rostock. Hier werden Lagebilder erstellt, Einsätze koordiniert und gemeinsame Verteidigungspläne entwickelt.
Welche Aufgaben hat die Marine?
Die Deutsche Marine bringt ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten auf, unter und über Wasser ein:
• Aufklärung und Lagebild: Überwachung mit Schiffen, U-Booten, Flugzeugen und Drohnen
• Schutz kritischer Infrastruktur: Präsenz in der Nähe von Pipelines, Kabeln und Häfen
• Zusammenarbeit mit Partnern: Enge Abstimmung mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verbündeten, Küstenwachen und zivilen Behörden
Fregattenkapitän Max Berger
• Einsatz moderner Technik: Investition in Unterwasserseekriegführung und unbemannte Systeme zur Bedrohungserkennung
Herausforderungen und Lösungen
Die Ostsee ist ein viel befahrenes Gewässer – nicht jedes Schiff kann lückenlos überwacht werden. Daher setzt die Bundeswehr auf moderne Sensorik und internationale Kooperation. In Verdachtsfällen werden Schiffe identifiziert und überprüft, bei Bedarf in Zusammenarbeit mit Behörden wie der Bundespolizei See oder internationalen Partnern. Präsenz zeigen und Abschreckung stärken – die Operation Baltic Sentry ist ein klares Signal: Deutschland und seine Verbündeten schützen ihre Seewege und Infrastruktur. Die enge Zusammenarbeit mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern stärkt die Abschreckung gegen hybride und konventionelle Bedrohungen und sichert Frieden und Stabilität in der Region.
Überwachung der kritischen Infrastruktur wie Windparks, Unterseekabel, Pipelines oder beispielsweise Bohrinseln zur Verhinderung von Sabotageakten: hier die Korvette „Oldenburg“ in der Ostsee
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